Premiere der Weiterbildung am KKH ist ein voller Erfolg
ALSFELD. „Neues in den Alltag tragen“ – eine mögliche Überschrift und gleichzeitig Zielsetzung für den Kurs „Hygienebeauftragte in der Pflege“, der nun in den Räumen des Kreiskrankenhauses in Alsfeld (KKH) für Fachpersonal aus dem Krankenpflegebereich angeboten wurde.
Die Stimmung ist gut bei den 18 medizinische Fachkräften aus Häusern und Einrichtungen aus dem Vogelsbergkreis und umliegenden Landkreisen. Denn sie alle sind nach den 40 Unterrichtseinheiten und einem kleinen Abschlusstest „Hygienebeauftragte in der Pflege“.
Der Lehrplan ist prall gefüllt: Mikrobiologie, neue gesetzliche Rahmenbedingungen, Prävention, Prozessoptimierung, Umgang mit infektiösen Patienten und die Besonderheiten, die sich für jeden einzelnen Funktionsbereich eines Krankenhauses ergeben, sind nur einige der vielen Inhalte, die für die Fachleute auf der Agenda stehen. „Ob Notaufnahme, Normal-Station, Labor, Sterilisationsbereich, oder Risikobereiche wie Intensiv-Station oder OP – jeder Funktionsbereich stellt neben sehr wichtigen Grundvoraussetzungen eigene Ansprüche an die Hygiene“, sagt Jens Brendler, Hygienefachkraft am KKH, der gemeinsam mit Ralf-Michael Wagner, Krankenhaushygieniker vom KKH und Dagmar Nigge, Hygienefachkraft vom Krankenhaus Eichhof in Lauterbach, den Kurs mit Inhalt gefüllt hat. „Jeder Tag bringt neue Situationen und wichtige Themen für die Hygiene in Krankenhäusern mit sich“, sagt Brendler – und verweist auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie. „Ziel der Hygiene in Krankenhäusern ist, in enger Abstimmung mit dem Qualitätsmanagement, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Genesung der Patienten zu unterstützen“, führt der Fachmann an. Es sei deshalb wichtig, das sehr weite Feld „Hygiene“ genau zu betrachten, Prozesse zu überprüfen und den Austausch zwischen verschiedenen Funktionsbereichen zu verbessern. „Mit den ‚Hygienebeauftragten in der Pflege‘ gibt es nun auf den Stationen Mittler, die eng mit den Hygieneabteilungen der Häuser zusammenarbeiten können“, führt Brendler weiter aus. „Sie sind die Augen und Ohren auf Station, die dabei mithelfen, die Patientensicherheit auf Station zu verbessern.“
Die vielen verschiedenen Fachrichtungen, aus denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen, beleben den Kurs – das ist auch Tenor unter den Teilnehmern. Denn der interaktive Unterricht, gemeinsam mit den drei Dozenten der beiden Häuser, habe mit Leichtigkeit durch das stellenweise breit gestreute und tiefgehende Wissen geführt, ist aus den Reihen der Teilnehmer zu vernehmen. Es sei außerdem wichtig, sich zu vernetzen, zu sehen wie in anderen Häusern, auf anderen Stationen gearbeitet werde und welche Anregungen man auf der eigenen Station umsetzen könne, berichtet eine Teilnehmerin. Persönlicher Kontakt und kompetente Ansprechpartner erleichterten die Arbeit ungemein.
„Änderungen in den rechtlichen Rahmenbedingungen oder neue Erkenntnisse aus der Forschung können direkt an die Basis weitergegeben werden – auch das dient wiederum verbesserten Abläufen und kommt letztlich immer den Patienten zugute“, sagt Brendler. Beispielsweise seien nach der neuesten Hygieneverordnung in den Fachabteilungen Hygienebeauftragte zu benennen, „gut vernetztes Wissen zahlt sich dort aus“, fügt er an.
Auch Nelli Isinger, Pflegedienstleitung am KKH, spricht von einer gelungenen Premiere für den Kurs, der in enger Abstimmung mit dem Krankenhaus Eichhof in Lauterbach und dem Asklepios Bildungszentrum Nordhessen vom KKH ausgerichtet wurde. „Eine gern gesehene Qualifikation, die dabei hilft, Prozesse in den Häusern zu prüfen und anzupassen“, pflichtet Isinger bei.
„Die 18 neuen ‚Hygienebeauftragten in der Pflege‘ nehmen nach den 40 Unterrichtseinheiten viel Neues mit auf ihre Stationen und tragen den Mehrwert in der Patientensicherheit mit in den Alltag“, betont Brendler zum Ende des einwöchigen Weiterbildungskurses abschließend. „Wie wichtig und wertvoll die Hygiene und somit die Hygienefachkräfte unseres Hauses sind, haben wir gerade in diesen Zeiten der Pandemie einmal mehr erfahren dürfen“, sagt Geschäftsführer Ingo Breitmeier. „Während der ersten Corona-Welle waren unsere Hygienefachkräfte, genauso wie das gesamte Personal, hoch belastet und haben hervorragende Arbeit geleistet.“ (pm)
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