KASSEL. „Grünes Licht“ für den emissionsfreien Kasseler ÖPNV: Durch die Förderzusage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit über rund acht Millionen Euro ist der Weg frei für die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) für den Kauf von zwölf Elektrobussen.
Diese können voraussichtlich ab dem Jahr 2022 im Kasseler Linienverkehr eingesetzt werden. In der Förderung enthalten sind auch Mittel für die Lade-Infrastruktur und die Umrüstung der Buswerkstatt. Eine bundesweite Besonderheit bietet das „Kasseler Modell“: Vorgesehen ist das Laden der E-Busse mit regional erzeugtem Windstrom, der die Straßenbahnen der KVG bereits seit 2019 antreibt.
„Der öffentliche Nahverkehr, der in Kassel an jedem Tag im Jahr für die Mobilität von mehr als 100.000 Menschen sorgt, leistet zur Luftreinhaltung und damit zur Lebensqualität in unserer Stadt einen entscheidenden Beitrag“, erklärte der KVG-Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle bei dem heutigen Pressetermin der KVG zur Vorstellung des Projekts. „Wir wollen unsere klimapolitischen Ziele erreichen, deshalb geht kein Weg an neuen Antriebsformen vorbei. Durch die Förderung des Bundes ergreifen wir jetzt die Chance, diese Antriebssysteme auch bei den Kasseler Linienbussen alltagstauglich zu machen und sie langfristig in den öffentlichen Nahverkehr der Stadt Kassel zu integrieren.“
Bundesweit sind aktuell erst einige hundert der insgesamt rund 33.000 Linienbusse mit einem batterieelektrischen Antrieb unterwegs. Die blauen Busse der KVG fahren jährlich etwa 3,2 Millionen Kilometer auf 16 Linien in der Stadt Kassel und der näheren Umgebung. Ab dem Jahr 2022, so der Plan, werden voraussichtlich davon mehr als 900.000 Kilometer emissionsfrei zurückgelegt werden. Möglich wird dies durch die Bestellung von zwölf vollelektrischen Bussen der KVG im kommenden Jahr.
„Die Förderzusage des Bundesumweltministeriums hat den Weg frei gemacht für unser KVG-Projekt Mobilitäts- und Energiewende mit Elektrobussen in Kassel, kurz: MEKS. Darüber werden rund acht Millionen bei einer Gesamtinvestition von fast 16 Millionen Euro investiert“, erläuterte der KVG-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Maxelon: „Ohne diese Förderung wäre uns die Umsetzung dieses zukunftsweisenden innovativen Projekts nicht möglich gewesen, denn E-Busse kosten etwa das doppelte eines modernen Euro VI-Dieselbusses. Hinzu kommen weitere Investitionen, die den Technologiewechsel ermöglichen und sichern.“
Konkret umfasst der acht Millionen-Zuschuss neben dem Kauf von vier rein elektrisch betriebenen Solo- und acht Schubgelenkbussen unter anderem den Aufbau der Lade-Infrastruktur für ihre Übernachtladung im KVG-Betriebshof Sandershäuser Straße, die Nachladung an zwei Ladesäulen im Streckennetz, den Umbau und die Ausstattung der Buswerkstatt für die Instandhaltung der Fahrzeuge sowie die Schulung des Personals aus Werkstatt und Fahrdienst.
Das Besondere an dem Kasseler Modell: Der Strom für die Busse soll nicht nur vollständig aus regenerativen Energien stammen, sondern auch aus regionaler Erzeugung. Dieses Konzept hat die KVG im Jahr 2019 als bundesweit erstes ÖPNV-Unternehmen für ihre Straßenbahnen und die im Stadtgebiet verkehrenden RegioTrams umgesetzt.
Dazu wird der Strom aus dem Windpark Stiftswald bei Kaufungen genutzt, bei dem die KVG-Schwester Städtische Werke AG der größte Anteilseigner ist.
Seit 2015 erneuert die KVG ihre komplette Busflotte. Die durchschnittliche Betriebsdauer eines Busses liegt bei rund zwölf Jahren und ein Großteil des Fuhrparks wird in den kommenden Jahren dieses Alter erreicht haben.
„Mit den zwölf E-Bussen betritt die KVG kein Neuland.“ Darauf wies KVG-Vorstandsmitglied Dr. Thorsten Ebert hin. „Bereits zur Documenta 2012 hatten wir als eines der ersten ÖPNV-Unternehmen in Deutschland einen Elektrobus im Einsatz, und einen weiteren von 2013 bis 2015. Beide Praxistests haben uns wertvolle Einblick in diese neue Technik vermittelt. Darüber hinaus hat sich die KVG bereits seit 2011 an mehreren Innovationsprojekten zur E-Mobilität beteiligt.“
Auch bei MEKS ist die KVG Forschungspartner: Verbunden mit der Förderung des Bundes ist ein Forschungsprojekt, bei dem Szenarien für die Umstellung von ÖPNV-Busflotten erarbeitet werden. Ergänzt um Erkenntnisse des Bundesumweltministeriums werden die Ergebnisse anderen Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. Zuständig für die Koordination dieser Projekte ist der Projektträger VDI/VDE-IT Innovation + Technik GmbH in Berlin. (pm)
Das Bild von links: KVG-Vorstandsvorsitzender Michael Maxelon, Kassels OB und KVG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Geselle, der Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels und Kassels Verkehrsdezernent Dirk Stochla
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