HOMBERG/EFZE / TREYSA. Die „Bürgerinitiative (BI) Rettet die nordhessische Kanonenbahn“ ist ein eingetragener Verein (e.V.). Die Ehrenamtlichen machen verstärkt auf das Thema „Alternativen zum Individualverkehr“ im Schwalm-Eder-Kreis aufmerksam.
Die Mitglieder des Vereins setzen sich mit Hilfe des Vor-Ort-Bürgerengagement für die Reaktivierung der Bahnstrecke Treysa – Homberg (Efze) ein. Auf dieser bisherigen Nebenstrecke ist der Betrieb seit dem 15.06.2003 dauerhaft eingestellt, aber noch vollständig gewidmet. Das Regionalisierungsgesetz vom 27. Dezember 1993 benennt den ÖPNV als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Welche Behörden diese Aufgaben wahrzunehmen haben, wird durch das Landesrecht geregelt. Der ÖPNV (öffentliche Personen-Nahverkehr) umfasst den Straßenpersonen-Nahverkehr und den Schienenpersonen-Nahverkehr.
Reaktivierung der Bahn: Treysa – Leimsfeld – Frielendorf – Wernswig – Sondheim – Homberg (Efze)
Über die Reaktivierung dieser Nebenstrecke, davon sind die Verkehrsverbände überzeugt, könnten insgesamt mehr als 25.000 Menschen wieder einen direkten Zugang zum überregionalen Bahnnetz erhalten. Um mehr als 20 Kilometer würde das Schienennetz wachsen. Nach den neuesten Berechnungen würde die Fahrzeit von Homberg nach Treysa mit dem Zug knapp 24 Minuten dauern. Der bisher auf der Strecke eingesetzte Busverkehr – Linie 490/493 – benötigt etwa 42 bzw. 53 Minuten, selbst der Kraftverkehr läge in der Hauptverkehrszeit bei 31 Minuten. Gerade in den Morgen- und Abendstunden ist die Bundesstraße 254 durch den Pkw- und Lkw-Verkehr stark belastet – die Bahn könnte hier zur Entlastung beitragen. Die Bürgerinitiative ist auf die Unterstützung der ortsansässigen Bevölkerung angewiesen. „Jeder Interessierte ist herzlich Willkommen und kann sich gerne in unserem eingetragenen Verein für dieses Projekt „Reaktivierung der Bahnstrecke Treysa – Homberg (Efze)“ engagieren“, so Prof. Dr. Herbert Wassmann
„Es geht nicht, ist kein Argument“: Finanzierung der Strecke gesichert
„Die Finanzierung der Bahnstrecke wäre gesichert. Zum einen wären die Kosten der Wiederinbetriebnahme im Kosten-Nutzen-Vergleich überschaubar, da die vorhandenen Bauwerke sowie Signal- und Schienenanlagen für größere Verkehrslasten ausgelegt waren und von der Anzahl überschaubar sind. Dabei bezuschusst das Land Hessen die Wiederinbetriebnahme solcher Nebenstrecken mit 60 bis 80 % der Fördergeldern. Und auch die Bundesrepublik Deutschland selbst hat im Zuge der Klimaschutzoffensive angekündigt, viele Milliarden Euro in den Ausbau des Schienennetzes zu investieren“, so der Vorsitzende der Bürgerinitiative Prof. Dr. Herbert Wassmann. Die Bürgerinitiative hat 11 differenzierte Pro-Argumente zusammengestellt, die für eine Reaktivierung der Bahntrasse Treysa – Homberg (Efze) sprechen (www.kanonenbahn-nordhessen.de).
Aufforderung an den Schwalm-Eder-Kreis: Machbarkeitsstudie in Auftrag geben
Die Machbarkeitsstudie, die sich im Kern mit der Frage auseinandersetzt, ob zum Beispiel die Reaktivierung einer Bahnstrecke einen volkswirtschaftlichen Nutzen hat oder nicht. Dieser wird unter diversen Einflussfaktoren ermittelt. Innerhalb der Machbarkeitsstudie wird daraufhin gearbeitet, ein integriertes und zukunftsorientiertes System mit der Verknüpfung der Straßen und Schienenwege untereinander zu konzipieren mit dem Ziel kurzer und gesicherter Umsteigezeiten, einer Anbindung des Nahverkehrs an den Kernverkehr, insbesondere mit zuverlässigen Anschlüssen an den möglichen Verkehrsknoten. Der zuständige Aufgabenträger des örtlichen ÖPNV, hier der Landkreis Schwalm-Eder, wird aufgefordert, die Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben und auch zu finanzieren. Das Land Hessen stellt den Verkehrsverbünden (für Nordhessen: der Nordhessische VerkehrsVerbund – NVV) die vom Bund bereitgestellten Regionalisierungsmittel in vollem Umfang zur Verfügung, mit denen vor allem die Schienenverkehre und regionale Busverkehre finanziert werden. (pm)
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3 Kommentare
Zwingend erforderlich.
Eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homberg und Schwalmstadt würde ich auch sehr begrüßen. Zumal die Infrastruktur (Trasse) vermutlich weitestgehend noch brauchbar ist. Lediglich die Vegetation auf der Trasse müsste beseitigt und das Schotterbett mit Schienen erneuert werden. Zuletzt noch die Technik (Weichen, Bahnübergänge, Signalanlagen). Ja und natürlich kleine, moderne Haltestellen mit Park&Ride geschaffen werden (die alten Bahnhöfe sind wohl eher nicht mehr nutzbar.)
Dieses Thema passt sehr sehr gut in die heutige Zeit und würde die Region aufwerten!
Finde ich eine gute Sache . Entlastet den Verkehr .
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