TREYSA/FRITZLAR. Ein handwerklich gefertigter Profi-Straßenbesen sowie ein besonderes Wurstschneidebrett aus den Manufakturen der Hephata Diakonie haben die Juroren des Universal Design Awards 2020 überzeugt. Neben den Designpreisen für die beiden Produkte hat das sozial-diakonische Unternehmen eine weitere Auszeichnung erhalten:
Eine „Special Mention“ für besonderes Engagement in Sachen Universal Design in der Sozialwirtschaft.
Der Universal Design Award wird für Produkte, Architekturprojekte und Dienstleistungen verliehen, die so gestaltet sind, dass sie von möglichst vielen Menschen ohne weitere Anpassung oder Spezialisierung genutzt werden können. Eben diese Aspekte sahen die Juroren bei dem Wurstschneidebrett aus der Hephata Diakonie in besonderer Weise erfüllt. Das aus Buchenholz handwerklich hergestellte Brett ermöglicht auch Menschen mit motorischen Einschränkungen den perfekten Schnitt der nordhessischen Spezialität „Ahle Wurscht“ und eignet sich durch entsprechende Einkerbungen gleichermaßen für Rechts- und Linkshänder. Gleichzeitig kann das Brett auch zum Servieren der Wurst genutzt werden. „Das Produkt hat uns sogar so sehr begeistert, dass wir es als Empfehlung für den Internationalen Universal Design Award eingereicht haben, der in Japan verliehen wird“, sagte Laudator Thomas Bade, Geschäftsführer des Instituts für Universal Design, bei der Preisverleihung in Fritzlar.
Bei dem Profi-Straßenbesen aus den Hephata-Werkstätten in Treysa war es auf nationaler Ebene eine solche Empfehlung, die nun zur Auszeichnung mit dem Universal Design Award geführt hat, berichtete Bade. Wie es dazu kam? „Der Besen war als Teil einer Ausstellung von besonders designorientierten oder in der Art ihrer Herstellung besonders inklusiven Produkten aus sozialen Werkstätten im Rahmen der Munich Creative Business Week zu sehen“, erklärte Thomas Bade. Diese Ausstellung mit dem Namen „oursuperstore“ wiederum hatten einige Juroren des Universal Design Awards besucht und waren von dem Besen derart begeistert, dass sie ihn selber für den Preis nominiert haben. Die Besonderheit an dem Besen ist, dass sich sein Stiel an zwei Seiten der Bürsten fixieren lässt. Ist die eine Seite der Borsten „abgekehrt“, kann der Besen gedreht und von der anderen Seite verwendet werden. „Dieses einfache, aber geniale Detail macht den Besen besonders nachhaltig, denn er ist doppelt so lange nutzbar wie ein herkömmlicher Besen“, würdigte Bade.
„Unter anderem die Stadtreiniger in Kassel wissen unsere Besen sehr zu schätzen“, berichtete Steffen Heinz, Arbeitsgruppenleiter in der Besen- und Bürstenmacherei der Hephata-Werkstätten in Treysa. Heinz war gemeinsam mit Ernst Georg Knieling zur Preisverleihung gekommen, der bereits seit 37 Jahren in der Manufaktur arbeitet und dort fast ausschließlich die Straßenbesen herstellt. Vor Ort zeigte Knieling, wie er trotz seiner körperlichen Handicaps mit viel Geschick und Können die Borsten von Hand mit einem Draht an der Holzplatte befestigt.
Die dritte Auszeichnung war für alle Teilnehmenden der Preisverleihung eine echte Überraschung. „Wir haben dieses Jahr erstmals und auch nur an zwei Unternehmen eine Special Mention vergeben“, erklärte Thomas Bade. Diese besondere Auszeichnung hat die Jury der Hephata Diakonie für ihr besonderes Engagement darum verliehen, das Thema Universal Design in der Sozialwirtschaft zu verankern. Beispielhaft dafür nannte Bade die Mitarbeit von Hephatas Kommunikationsleiter Johannes Fuhr an Konzepten und Strategien wie etwa dem „oursuperstore“, der auch im nächsten Jahr wieder bei der Munich Creative Business Week eine Bühne schaffen will für Produkte aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.
„Die Awards sind eine tolle Anerkennung für die Leistungen der Beschäftigten und Mitarbeitenden in unseren Werkstätten“, betonte Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Er nahm die Preise zwar zunächst entgegen, gab sie aber direkt weiter an diejenigen Personen, die in den jeweiligen Manufakturen die nun preisgekrönten Produkte herstellen – an Steffen Heinz und Ernst Georg Knieling für den Besen und an Brigitta Dünwald als Einrichtungsleiterin der Manufaktur in Fritzlar, wo das Wurstschneidebrett hergestellt wird und die Preisverleihung stattgefunden hat. Genau wie alle anwesenden Beschäftigten ist sie stolz auf die schicke Urkunde, die mit dem Jury-Vorsitzenden Wolfgang Sattler ein Professor der renommierten Bauhaus-Universität Weimar unterzeichnet hat.
Das Bild: Bei der Preisverleihung, die unter Corona-Bedingungen in kleinem Kreis und im Garten der Für Uns-Manufaktur in Fritzlar stattfand (von links): Thomas Bade (Geschäftsführer des Instituts für Universal Design), Maik Dietrich-Gibhardt (Vorstandssprecher Hephata Diakonie), Ernst Georg Knieling (Beschäftigter in der Bürstenmanufaktur), Steffen Heinz (Arbeitsgruppenleiter Bürstenmanufaktur), Thekla David (Beschäftigte Für Uns-Manufaktur Fritzlar), Dietmar Sobotta (Arbeitsgruppenleiter Für Uns Manufaktur), Brigitta Dünwald (Einrichtungsleiterin Für Uns Manufaktur) und Dirk Mandt (Arbeitsgruppenleiter Schreinerei).
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