ALSFELD. Die CDU-Kreistagsfraktion besuchte kürzlich das Kreiskrankenhaus in Alsfeld und informierte sich vor Ort über Finanzierung, Investitionen, Ausbildung und Personalgewinnung.
Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, betonte deshalb auch in seiner Begrüßung das besondere Interesse der Union am Alsfelder Krankenhaus, da der Vogelsbergkreis alleiniger Gesellschafter sei und von daher das Haus im besonderen Fokus der Kreispolitik stehe.
Geschäftsführer Ingo Breitmeier und Pflegedienstleiterin Nelli Isinger begrüßten die Kreispolitiker und zeigten ich erfreut über das Interesse der CDU-Fraktion. Bauliche Maßnahmen haben am Kreiskrankenhaus einen hohen Stellenwert. Deshalb präsentierte Geschäftsführer Breitmeier zunächst die neue physikalische Therapie. Insgesamt hat die Kernsanierung 1,2 Millionen Euro gekostet. Wie man sehen konnte: eine gelungene Investition. Die physikalische Therapie werde gut genutzt und sei zu 100 Prozent ausgelastet, wie die Leitung, Heike Hass, berichtete.
Im Konferenzraum Vogelsberg, wo die Corona-Abstand-Regeln eingehalten werden konnten, erläuterte Geschäftsführer Breitmeier zunächst die Covid-19 Situation. Das Alsfelder Haus als „Level 3 Haus“ sei gut und ausreichend ausgerüstet, sowohl was Schutzausrüstungen als auch Masken anbelange. Nach dem abgestuften Versorgungskonzept in Hessen werden Covid-19-Patienten zunächst in „Level 1-Häusern“ behandelt. Erst wenn die Kapazitäten dort nicht mehr ausreichen auch in „Level 2-Häusern“ und erst, wenn diese an die Kapazitätsgrenzen kommen, werden Covid-19-Patienten in „Level 3-Häusern behandelt.“ Daher werden aufgrund der entspannten Situation in der Region auch keine Covid-19-Patienten im Alsfelder Krankenhaus behandelt. Es gebe daher zurzeit keinen Grund, das Kreiskrankenhaus wegen möglicher Ansteckungsgefahr zu meiden, erklärte Breitmeier.
Breitmeier bezeichnete die vom Bund und Land gewährte Corona-Ausfallpauschale als wertvolle Liquiditätshilfe. Er fragte sich allerdings sorgenvoll, wie es weitergehen solle, wenn diese Hilfen auslaufen würden. Er sehe dies vor dem Hintergrund, dass die derzeitige Belegung immer noch vor unter dem Stand vor der Corona-Pandemie liege, was der offensichtlichen Corona-Angst vor einem Krankenhausaufenthalt geschuldet sei.
Auf die zu erwartende Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Hauses erläuterte Breitmeier, dass dies im Wesentlichen von 2 Faktoren abhänge, nämlich erstens von der Gewinnung qualifiziertem Personal, insbesondere ärztlichem Personal und zweitens im Alsfelder Fall von ausreichenden Zuschüssen für die notwendigen Gebäudesanierungen Hier sei in erster Linie das Land gefordert.
Breitmeier stellte fest, dass auch bei Erfüllung dieser Konditionen ein Haus wie Alsfeld im ländlichen Raum bei den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen nicht mit ausgeglichenen Betriebsergebnissen geführt werden könne.
In der sehr regen Diskussion stellten Fraktionsvorsitzender Stephan Paule und Kreistagsabgeordneter Hans-Jürgen Schäfer (Schlitz), langjähriger Lauterbacher Krankenhausvorstand, die Forderung auf, dass die Krankenhausfinanzierung deutlich zugunsten der Häuser im ländlichen Raum umgestaltet werden müsse, wenn man wolle, dass die Krankenhausversorgung im ländlichen Raum gesichert werden soll. Dies ist jedenfalls die Forderung der CDU im Vogelsbergkreis: Mehr Geld für die Krankenhäuser im ländlichen Raum zur Gewährleistung der ärztlichen Versorgung der Menschen, die dort leben. (pm)
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