KASSEL. Menschen mit Handicap Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglichen: Das ist das Ziel des Fachbereichs Berufliche Integration bei der bdks. Wie das gelingen kann, zeigt das Beispiel von Christian Hornschu.
Seit 25 Jahren ist er in der Friedhofsgärtnerei des Kasseler Hauptfriedhofs tätig, kümmert sich dort während der Sommersaison um die Pflege der Grünflächen. Im Winter, wenn in der Gärtnerei kaum Aufträge anfallen, arbeitet er in der Recycling-Werkstatt der bdks in Calden.
Christian Hornschu liebt die Abwechslung, die ihm seine Arbeit in der Friedhofsgärtnerei bietet. Deshalb gilt der 50-Jährige in seinem Team als „Mann für alle Fälle“, wie seine Kollegin Andrea Gerland erzählt: „Er mäht den Rasen und schneidet die Grabkanten, gießt Blumen und säubert Gullis nach Regengüssen.“ Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, ist Christian Hornschu mit dem Laubgebläse auf dem 40 Hektar großen Gelände unterwegs. Zudem hilft er, die Gräber winterfest zu machen.
Bei seinen Kollegen ist Christian Hornschu sehr beliebt. Und auch ihm sind die Menschen, mit denen er größtenteils schon sehr lange zusammenarbeitet, ans Herz gewachsen. An seinen 50. Geburtstag erinnert er sich beispielsweise besonders gern: Denn da gab es ein kleines Grillfest zu seinen Ehren.
Christian Hornschu ist einer von vielen Beschäftigten der bdks, die in einem externen Betrieb eine Anstellung gefunden haben. Betriebsintegrierte Beschäftigung nennt sich dieses Kooperationsmodell, das Menschen mit Handicap dabei unterstützt, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Wir entwickeln individuelle Konzepte, um Beschäftigte und Betriebe passgenau zusammenzubringen“, erklärt Sabine Jahner, Leiterin des Fachbereichs Berufliche Integration bei der bdks. Die Beschäftigungsverhältnisse sind also ganz auf alle Beteiligten zugeschnitten. Wo liegen die Interessen und Fähigkeiten eines Menschen mit Behinderung? Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für ihn in einem Betrieb?
In der Regel absolvieren die bdks-Beschäftigten zunächst ein dreimonatiges Praktikum in ihrem Wunsch-Unternehmen, anschließend kann – im Idealfall – ein fester Vertrag folgen. Während der betriebsintegrierten Beschäftigung werden die Beschäftigten von einem Jobcoach der bdks begleitet. (pm)
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