KASSEL/MELSUNGEN. Das erste Pflichtspiel in der Saison 2020/21 auf heimischem Boden und gleich ein Showdown.
Wenn die MT Melsungen am Sonntag den dänischen Kontrahenten in der EHF European League, Bjerringbro-Silkeborg Håndbold, empfängt, dann heißt es für die Nordhessen bereits “hopp oder topp”! Denn sie müssen in dieser ersten Qualifikationsrunde eine 27:31-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen, um weiterhin europäisch mitmischen zu dürfen. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 16:00 Uhr, das Spiel wird coronabedingt ohne Hallenpublikum stattfinden, ist aber als kostenloser Livestream im Internet zu sehen.
Das hatten sich die Männer von Gudmundur Gudmundsson ganz anders vorgestellt. Im Hinspiel am vergangenen Sonntag in Dänemark sollte ein Ergebnis erzielt werden, welches eine gute Basis für ein Weiterkommen in der European League bietet. Zur Halbzeit, beim 16:16, sah das auch ganz danach aus. Sogar bis fünf Minuten vor dem Ende, bei einem Tor Rückstand (28:27), war noch alles im grünen Bereich. Doch in der Crunchtime unterliefen den MT-Angreifern entscheidende technische Fehler, die die Dänen jeweils zu drei Gegentreffern nutzten.
Damit verabschiedeten sich die Nordhessen mit der gleichen Tordifferenz aus Silkeborg, wie am 19. Februar dieses Jahres. Damals, in der Gruppenphase des EHF Cup, dem Vorläuferwettbewerb der EHF European League, reiste man mit einer 31:35-Niederlage nach Hause. Und weil dort 10 Tage später das Rückspiel “nur” mit 35:33 gewonnen werden konnte, wurde der vorzeitige Einzug ins Viertelfinale verpasst. Kurz darauf wurde der Wettbewerb aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen. So bleibt für immer ungeklärt, wie es für die MT weitergegangen wäre. Kein Wunder also, dass nun vor dem erneuten Showdown gegen Bjerringbro-Silkeborg am Sonntag in Kassel ungute Erinnerungen wach werden.
Doch diesmal will die MT den Spieß umdrehen und mit einer erfolgreichen Aufholjagd die nächste Runde erreichen. Vier Tore aufzuholen, ist im Handball bekanntlich keine Seltenheit. Und die Tatsache, dass Gudmundur Gudmundsson seine Schützlinge bis auf zwei Ausnahmen die gesamte Woche über im Training beisammen hatte, sollte die Zuversicht stärken. Das war nämlich vor dem Hinspiel ganz anders, Durch einen Coronafall im Betreuerstab, ausgefallene Trainingseinheiten, die abgesagte Generalprobe gegen Hannover sowie die Quarantäne für Silvio Heinevetter und Finn Lemke, konnte von einer geordneten Vorbereitung auf den Start in den europäischen Wettbewerb nicht gesprochen werden. Obendrein schied in Silkeborg dann nach 32 Minuten auch noch Rückraum-Shooter Julius Kühn mit einer Roten Karte vorzeitig aus.
Auf Seiten des Gegners haben im Hinspiel vor allem zwei Akteure der MT-Abwehr das Leben schwer gemacht: William Bogojevic, der schwedische Neuzugang bei den Dänen im linken Rückraum, war sieben Mal erfolgreich. Dessen Nebenmann, der Slowene Sebastian Skube, zog als Spielmacher gekonnt die Fäden und trat auch noch vier Mal als Schütze auf den Plan. Zudem kann an guten Tagen einer wie Johan Sjöstrand, Ex-MT-Keeper, ein Match mit entscheiden.
“Aber wir dürfen uns nicht nur auf einzelne konzentrieren, es gibt noch ein Reihe weiterer starke Spieler”, mahnt Gudmundur Gudmundsson an. Der MT-Coach fordert indes von seinen Schützlingen: “Wir müssen immer sehr schnell zurücklaufen, dürfen dem Gegner nicht so viele Gegenstöße ermöglichen. Im Hinspiel haben wir allein 14 Tore aus Kontern kassiert!”.
Für Sonntag plant er zunächst mit der gleichen Besetzung wie vor einer Woche in Dänemark, wo Silvio Heinevetter und Finn Lemke wegen Quarantäne nicht mitwirken konnten. Dennoch ist “Gudmi” zuversichtlich: “Vor dem Hinspiel hatten wir Bedingungen, die die Vorbereitung geradezu zerstört haben. In dieser Woche konnten wir unser Training planmäßig durchführen. Dabei haben wir nicht nur das Hinspiel, sondern auch die beiden Begegnungen im Februar ausführlich analysiert. Unser erste Ziel ist es, das Spiel am Sonntag überhaupt zu gewinnen. Mit wieviel Toren uns dies dann hoffentlich gelingt, wird sich zeigen müssen. Auf jeden Fall sehe ich für uns realistische Chancen, die nächste Runde zu erreichen.”
Bereits um 12:30 Uhr steigt in der Rothenbach-Halle das European League-Spiel zwischen Pfadi Winterthur und Handball Esch. Die Schweizer und die Luxemburger müssen sich coronabedingt auf neutralem Boden treffen. Hier wird das Weiterkommen in die nächste Runde übrigens nur aufgrund dieses einen Vergleichs entschieden. Der Ex-Melsunger Roman Sidororwicz wird verletzungsbedingt nicht an seiner alten Wirkungsstätte auftreten können. Beide Spiele finden ohne Hallenzuschauer statt, sind dafür aber im kostenlosen Livestream zu verfolgen. (pm)
EHF European League, 1. Qualifikationsrunde, Rückspiel
MT Melsungen – Bjerringbro Silkeborg Håndbold So., 06.09.2020, 16:00 Uhr, Rothenbach-Halle Kassel
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