Start in erste Verbandsliga-Saison mit Kreispokalsieg
GUDENSBERG. Die FSG Gudensberg startet mit einer neuen Mannschaft, die weitgehend auch die alte Erfolgsmannschaft ist, diese Woche in ihre erste Verbandsligasaison. Nicht Schwalmstadt und nicht Baunatal-Großenritte sind aufgestiegen, sondern die junge, energische und dynamisch aufspielende Mannschaft aus dem Chattengau.
Und als wäre das nicht genug, haben sie gleich zu Beginn der Saison das erste Ausrufezeichen gesetzt und mit einem 2 : 1 Sieg über den TSV Wabern auch den Kreispokal Schwalm-Eder geholt. Damit ist klar: die FSG Gudensberg fühlt sich nicht als Abstiegskandidat in der neuen Liga.
Siegen ohne Druck
Mit großer Gelassenheit und Selbstverständlichkeiten scheint die FSG Gudensberg Saison für Saison zu spielen. Drei Aufstiege in vier Jahren, so lautet die Erfolgsgeschichte am Fuße der Obernburg und das ist, so findet Bürgermeister Frank Börner eine atemberaubende Leistung. Um Fassung ringen aber wohl nur Außenstehende und andere Vereine. Innerhalb der Fußball Sportgemeinschaft, die von den Stammvereinen TSV Eintracht Gudensberg, TSV Maden, TSV Obervorschütz und TSV Dissen getragen wird, herrscht Unaufgeregtheit. Die Spannung ist schon da und sie ist hoch, Jahr für Jahr, Spiel für Spiel, denn das nächste ist stets das Wichtigste, aber es niemand übt Druck oder setzt sich selbst unter Druck. Mit Spielfreude, angstfrei, aber respektvoll gehen alle zur Sache. Jeder spürt, dass es die Gemeinschaft ist, die trägt und der Erfolg weitere Erfolge ermöglicht.
Im Corona-Jahr ist vieles gerade ganz anders. Die Mannschaft kann nicht mit den Gudensberger Fans zusammen feiern und ist – wie alle Sportler – auf andere Kommunikationswege angewiesen. Selbst die Sportlerehrung in Gudensberg ist dieses Jahr ausgefallen, was auch Bürgermeister Frank Börner bedauerte, der zur Mannschaftsvorstellung in das Stadion am Weinberg gekommen war.
Gerd Fröhlich und Andre Fröhlich sind das Erfolgsduo
Die Regie des Tages hatte Gerd Fröhlich, der einerseits den Erfolg genießen kann, andererseits auch Realist genug ist, um zu wissen, dass die Herausforderung immer noch groß ist. Die Spieler allerdings sind ohne jegliche Überheblichkeit weiterhin entspannt und trauen sich auch in der Verbandsliga eine Menge zu. Dass es die Mannschaft ist, die hier für die Erfolge steht und nicht etwa Solisten und dass Trainer Andre Fröhlich es schafft, immer wieder den Motivationsgrad hoch zu halten,
Er hätte den Erfolg vor einem Jahr nicht geahnt. Aber es war für ihn ein konsequenter Weg mit logischer Konsequenz. Den Pokalsieg vom Samstag hat er schon abgehakt, das nächste Spiel, das erste in der Saison, ist schon im Kopf. Die Stadt Gudensberg ist stolz auf ihre Sportler, das sieht nicht nur der Bürgermeister so. Möglich war all das, weil die Mannschaft zusammenhält und die Fans sie unterstützen. Die fehlten diesmal und André Fröhlich scherzte, „die kommen zum nächsten Aufstieg!“ Auch in der beginnenden Spielzeit könnten sie – zumindest auswärts – coronabedingt fehlen.
Verein wird professioneller
Der Verein hat sich professionalisiert. Der Förderverein hat einen Wirtschaftsrat gegründet und einmal im Jahr ist jetzt ein Trainingscamp fest eingeplant. Zusätzlich zu einer Spende vom Bürgermeister, soll es auch eine weitere Unterstützung durch die Stadt geben. Ob der Kunstrasen kommt? Frank Börner will nichts versprechen, was er nicht halten kann.
Der Verein von Anfang auf die Jugend gesetzt, sie ist das eigentliche Kapital. So rücken auch in dieser Saison Spieler aus der Jugend in die Senioren-Kader nach. Neuzugang Christian Dobler-Eggers ist jetzt spielender Co-Trainer. Ihn beeindruckt, dass alle drei Mannschaften, die Erste, die Zweite und die Dritte zusammenhalten, sogar gegenseitig ihre Spiele besuchen. Der ungewöhnlich große Kader gibt Sicherheit für alle drei Teams. Niemand habe finanzielle Interessen. Can Rommel, auch neu im Team dazu: „wir holen uns jetzt noch den Hessenpokal!“ Zum Kreispokal gab es mit Finanzminister Olaf Scholz einen prominenten Gratulanten. Natürlich hat auch Fan Edgar Franke aus Berlin Grüße übermittelt.
Mit dabei Edelfan Jonas Harras. Er sorgt für den Liveticker, der gerade jetzt währen der Corona-Hygienebeschränkungen ohne Zuschauer in den Stadien zum wichtigsten Bindeglied zwischen Mannschaft und Fans wird.
Die Mannschaft
Vom letzten Jahr noch dabei sind:
Robin Colella, Nico Döring, Till Dünzebach, Leon Fink, Daniel Frank, Julius Greiner, Nico Hillebrand, Pascal Hillebrand, Andrej Lang, Julian Lauterbach, Paul Modes, Fabian Otto, Tim Prüfer, Mike Reinemann, Moritz Röhlen, Carlos Rohmann, Tom Siebert, Tom Stieghorst, Matthias Tropmann, Jannik Turtl, Philipp Wissemann, Janis Wunsch.
Die Zugänge sind:
Philipp Göttig (SC Edermünde), Noah Jäger (SG Dillich), Can Rommel (Uttershausen), Christian Dobler-Eggers (FC Körle), Torben Hohlbein (eigene Jugend), Lewis Eguavoen (KSV Baunatal), Daniel Rein (TSV Wabern).
Die Erfolgsbilanz:
- Saison 2016/17: Meister Kreisliga A Schwalm-Eder-Kreis
- Saison 201718: Meister Kreisoberliga Schwalm-Eder-Kreis
- Saison 2018/19: 4. Platz Gruppenliga Kassel
- Saison 2019/20: 1. Platz Gruppenliga Kassel und damit Aufstieg in die Verbandsliga (Die Saison konnte wegen Corona nicht beendet werden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand die FSG Gudensberg auf Platz 1, daher der Aufstieg.)
Geehrt wurden auch die A-Jugend und B-Jugend für ihre errungenen Meisterschaften in der vorletzten Saison, die wegen der ausgefallenen Sportlerehrung nicht stattgefunden hat. (rs)
Mannschaftsfoto:
Vorne von links nach rechts: Frank Börner, Moritz Röhlen, Nico Döring, Andrej Lang, Jannik Turtl, Noah Jäger, Robin Collela, Matthias Tropmann, Daniel Frank
Mitte von links nach rechts: Gerd Fröhlich, Holger Stieghorst, Christian Dobler-Eggers, Julian Lauterbach, Daniel Rein, Philipp Wissemann, Philipp Göttig, Julius Greiner, Ebru Imak, Jens Siebert
Hinten von Links, nach rechts: Tom Stieghorst, Andre Fröhlich, Till Dünzebach, Janis Wunsch, Tom Siebert, Jonas Harras, Can Rommel, Lewis Eguavoen, Tim Prüfer © Foto: Rainer Sander