Zurück zur Normalität im Mammografie Screening Center am Klinikum Hersfeld-Rotenburg
BAD HERSFELD / ROTENBURG. Verena Wilkat ist seit Januar als neue Managerin im Mammografie Screening Hessen Nord tätig. Das Netzwerk-Center, welches an über 20 Standorten verteilt über Nordhessen jährlich etwa 40.000 Untersuchungen durchführt, musste ebenfalls im März bedingt durch das Coronavirus seinen Service einstellen. Im Mai starteten Wilkat und die 20 Mitarbeiter*innen wieder in den Betrieb.
„Das Mammographie-Screening gehört nicht zu den dringend notwendigen medizinischen Eingriffen, die die Regierung in den vergangenen Wochen erlaubt hatte. Deshalb waren wir gezwungen, alle unsere Standorte zu schließen und Termine vorerst abzusagen“, berichtet Verena Wilkat. Umso glücklicher waren die Mitarbeiter*innen, als sie ab Mai wieder ihrer Arbeit nachgehen konnten. „Das Screening gibt zwar keine hundertprozentige Sicherheit, ist aber die zurzeit sicherste Methode, Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen und so Leben zu retten.“ Dem schließen sich die beiden Radiologen Dr. med. Hans-Ulrich Lawerenz und Dr. med. Ralf Hees an. Gemeinsam mit acht weiteren Radiologen und Gynäkologen aus der Region betreuen die beiden programmverantwortlichen Ärzte seit vielen Jahren Teilnehmer*innen in Nord- und Osthessen. Einen Termin vereinbaren könne man jedoch nicht einfach, erklärt Wilkat: „Unser Prozess sieht vor, dass die anspruchsberechtigten Personen von der zentralen Stelle in Frankfurt angeschrieben werden und ihren Termin mitgeteilt bekommen. In dem Schreiben befinden sich alle nötigen Informationen sowie eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahmen mit uns.“
Zu den Standorten des Centers gehört auch der Standort im Klinikum Bad Hersfeld. In über zwölf Jahren wurden hier insgesamt über 50.000 Mammographien durchgeführt. „Am Klinikum profitiert unsere Arbeit zusätzlich von den Stationen für Frauenheilkunde und Radiologie direkt vor Ort. Die beiden Teams rund um Dr. Kai Fischer und Dr. Peter Schmidt können direkt Patient*innen übernehmen und Behandlungen durchführen.“ Auch in Bad Hersfeld habe man im Mai wieder die ersten Teilnehmer*innen einbestellen können – unter strengen Hygiene- und Abstandsregelungen selbstverständlich. Dazu gehören laut Wilkat eine Maskenpflicht und verschiedene Schutzwände im Anmelde- und Wartebereich. „Eben die gleichen Vorschriften, die auch das Klinikum allgemein vorgibt“, ergänzt sie.
Auch Frau Wilkat sieht den negativen Trend, der in den vergangenen Wochen vor allem von Kardiologen in Deutschland thematisiert wurde: Viele Menschen bleiben aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus den Arztpraxen fern. „Es ist auffällig, dass die Teilnehmer*innen Termine lieber vorerst verschieben und den Besuch der Center meiden. Natürlich ist dies bei Risikopatient*innen verständlich, die in der aktuellen Situation den Kontakt zu anderen Menschen so gering wie nötig halten möchten. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Heilungschancen bei Brustkrebs besser sind, wenn dieser früh erkannt wird.“
Weitere Informationen
Das Mammografie Screening Center Hessen Nord bietet seit 2007 Reihenuntersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung für alle nordhessischen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren an. Untersucht werden sollte in einem zweijährigen Rhythmus. Weitere Informationen zu den beiden stationären Centern in Kassel sowie die aktuellen Standorte der beiden mobilen Screening-Einheiten (Mammobile) können der Website entnommen werden: https://www.mammo-hessen-nord.de/ (pm)
Das Bild: Chefarzt für Radiologie / Neuroradiologie am Klinikum Bad Hersfeld Dr. med. Peter Schmidt sichtet auffällige Aufnahmen.
2 Kommentare
Hallo Herr Heidkamp,
ihre Ausführung ist nur bedingt richtig.
Da meine Frau von Brustkrebs betroffen ist und wir im Brustzentrum im Elisabeth- Krankenhaus in Kassel in Behandlung sind, so war es doch überraschend, wieviele männliche Patienten dort vorstellig wurden. Insofern bitte nochmal näher informieren. Es kann Alle treffen, egal ob männlein oder weiblein!
Da es sich ja hauptsächlich um Frauen handeln dürfte, hätte man sich den Unsinn mit den *chen auch sparen können. Der Text wäre dann leichter lesbar gewesen.
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