GDL Bebra: Weitere Verbesserungen im regionalen Zugverkehr ab Dezember
BEBRA. Die Ortsgruppe Bebra der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer freut sich über die am vergangenen Freitag präsentierte Fahrplanvorschau des Nordhessischen Verkehrsverbundes, welche einen Ausblick auf das Bahnangebot ab dem Dezember 2020 in und um den Bahnknoten Bebra gibt.
Gleichwohl gibt es auch einige Kritikpunkte, auf welche der NVV allerdings nur wenig Einfluss hat.
Patrick Rehn, Mitglied des Ortsgruppen-Vorstandes: „Im Mai wurde bekannt, dass es eine neue zusätzliche Express-Linie zwischen Kassel und Bad Hersfeld geben wird, welche nach den uns damals vorliegenden Informationen Montag bis Freitag verkehren sollte. Wie wir nun feststellen konnten wird diese Linie alle zwei Stunden auch am Wochenende unterwegs sein. Dies schafft schnelle zusätzliche Verbindungen zwischen dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg sowie dem Oberzentrum Kassel sowohl für Berufspendler und Studierende, als auch Ausflügler.“
Leider verpassen die Züge jedoch in Bad Hersfeld den angedachten Anschluss an die ICE von und nach Erfurt, Leipzig und Dresden um wenige Minuten. Rehn: „Schuld hierfür ist die starke Belegung der Strecke zwischen Bebra und Bad Hersfeld mit anderen Zügen. Besonders kritisch sehen wir dabei die Haltung einzelner Unternehmen, welche für den Fahrplan ab Dezember 2020 bereits Trassen für Züge reserviert haben, bei welchen jedoch überhaupt nicht klar ist ob diese auch tatsächlich gebraucht werden. Diese „Geisterzüge“, die nur auf dem Papier existieren, verunmöglichen jedoch ein gutes Angebot.“
Die Zuglinie Göttingen – Eschwege – Bebra erhält einen durchgehenden und leicht zu merkenden Taktfahrplan, nach welchem die Züge zur selben Minute Richtung Bebra oder Göttingen fahren und die teils langen Standzeiten von fast 30 Minuten in Eschwege entfallen. So werden auch Bad Sooden-Allendorf, Reichensachsen und Sontra ebenfalls schneller miteinander verbunden.
Bebra wird zudem in seiner Funktion als regionaler Umsteigebahnhof weiter aufgewertet, in dem hier ein zusätzlicher sogenannter Takt-Knoten entsteht: Züge aus verschiedenen Richtungen treffen sich hier zu einem definierten Zeitpunkt, so dass die Fahrgäste nur kurze Umsteigezeiten haben. Rehn: „Bislang gab es diesen Knoten rund um die Minute Null, also zur vollen Stunde, wenn Züge aus Eisenach, Fulda, Kassel und Eschwege eintrafen. Neu und zusätzlich ist ein Knoten rund um die Minute 30, in welchen die Express-Verbindungen von und nach Kassel und Bad Hersfeld sowie die Linie aus Göttingen eingebunden werden. Bebra erhält so im nahezu perfekten 30-Minuten-Takt Verbindungen nach Kassel und Bad Hersfeld.“
Im Mai bereits angedeutet und nun auch offiziell bestätigt: Bebra wird mehrmals täglich zusätzlich an das Rhein-Main-Gebiet angebunden. Dabei werden die bislang in Bad Hersfeld beginnenden und endenden Regionalzüge künftig ab und bis Bebra fahren und bedienen dabei die bis Fulda die Halte Bad Hersfeld und Hünfeld.
Hervorzuheben ist dabei die Verbindung um 6:20 Uhr ab Bebra, welche eine cantus-Fahrt (Abfahrt bisher 6:23 Uhr) ersetzt und in Fulda umsteigefrei auf eine bestehende Express-Fahrt nach Frankfurt übergeht, zwischen welchen bisher kein Anschluss bestand. Das Besondere: Der Zug fährt dabei neu bereits beschleunigt um 5:36 Uhr in Kassel ab und bedient neben dem Halt in Wilhelmshöhe auch Melsungen (ab 6:00 Uhr) und Rotenburg an der Fulda (ab 6:14 Uhr), erschließt zusätzlich aber auch die Halte in Neukirchen und Burghaun. Ankunft am Hauptbahnhof Frankfurt am Main ist um 8:08 Uhr.
Die Region Nordhessen muss aber für weitere Verbesserungen kämpfen. Rehn abschließend: „Die neue Express-Linie aus Kassel endet leider bereits in Bad Hersfeld. Hier endet zwar formal der Nordhessische Verkehrsverbund, nicht aber die Reisebedürfnisse der Fahrgäste. Die Verbünde NVV und RMV sollten sich im Sinne der Kunden an einen gemeinsamen Tisch setzen und den Regionalexpress Kassel – Bad Hersfeld und den Hessen-Express Bebra – Frankfurt miteinander verknüpfen um somit eine umsteigefreie Linie Kassel – Bebra – Bad Hersfeld – Fulda – Frankfurt zu ermöglichen. Auch sollten weitere Optimierungen für die Linie Bebra – Eisenach geprüft werden, etwa eine bessere Abstimmung auf die Anschlüsse in Eisenach oder auch die Durchbindung über Bebra hinaus nach Kassel. Beides würde die Attraktivität dieser Linie deutlich erhöhen. Für diese Vorhaben bedarf es allerdings nicht warmer Worte, sondern die Repräsentanten von Städten und Gemeinden müssen mit einer Stimme sprechen – und dies gemeinsam, nachdrücklich und sehr laut. Wenn die Region Nordhessen zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben will brauchen wir gute Verbindungen. Der NVV hat die Richtung angezeigt, in die es gehen könnte.“ (pm)
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