Egbert-Hayessen-Platz in Gensungen eingeweiht
GENSUNGEN. Am vergangenen Samstag wurde in Gensungen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und auswärtiger Gäste der Egbert-Hayessen-Platz auf der Ostseite des Gensunger Bahnhofs feierlich eingeweiht.
Der Platz soll an den Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 erinnern, der auf dem Mittelhof bei Gensungen aufgewachsen war.
Schüler der Drei-Burgen-Schule Felsberg hatten bereits vor sechs Jahren die Benennung eines zentralen Platzes oder einer Straße nach Hayessen angeregt. Nach der Gründung einer Bürgerinitiative diesem Frühjahr kam es nun mit der Unterstützung aller politischer Gremien zu der Platzbenennung an Hayessens 76. Todestag. Hayessen wurde am 15. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und noch am selben Tage in Berlin Plötzensee hingerichtet.
Die Einweihungsfeier eröffnete Stadtverordnetenvorsteher Stefan Umbach, der eine Bilanz der Erinnerungsarbeit der Stadt Felsberg an die Zeit des Nationalsozialismus seit der Mitte der 1980er Jahre zog. Dabei erwähnte er auch, dass bereits 1992 auf dem Gelände des Mittelhofes ein Gedenkstein zu Ehren Hayessens errichtet und ein Feldweg nach ihm benannt wurde.
Dr. Dieter Vaupel, der nicht nur als Hayessen-Biograf sondern auch als Sprecher der Bürgerinitiative das Wort ergriff, würdigte das Leben und Wirken dieses Mannes, der sich mutig entschieden habe, für die Wiedererlangung der Menschlichkeit in einem Unrechtsstaat nicht zuletzt sogar sein eigenes Leben einzusetzen.
Zugegen waren bei dieser Veranstaltung auch die Söhne Hayessens, Hans-Hayo und Volker. Sie enthüllten gemeinsam das neue Straßenschild.
Volker Hayessen bedankte sich in bewegenden Worten bei denjenigen, die sich für die Benennung des Platzes nach ihrem Vater eingesetzt haben und machte deutlich, welche Genugtuung dies für sie und ihre Familie sei. Sie sehen darin auch ein Zeichen, sich heute gegen rechtspopulistische Tendenzen zu wehren und dabei auf das zu schauen, was Männer wie ihr Vater leisteten.
Zwei ehemalige Schülerinnen der Drei-Burgen-Schule, Annika Vockeroth und Paula Zülch, erinnerten an ihre erste Begegnung mit dem Wirken des bis dahin fast vergessenen Widerstandskämpfers vor sechs Jahren im Rahmen eines Unterrichtsprojektes und stellten fest, die Auseinandersetzung mit der Person Egbert Hayessen habe für sie wichtige Denkanstöße gegeben. Das Wirken Hayessens zeige ihnen immer wieder, wie wichtig es sei, für seine Überzeugungen einzustehen und sich zu trauen, entschlossen und konsequent zu handeln.
Die Veranstaltung, bei der auch der Landtagsabgeordnete Günther Rudolf und der erste Kreisbeigeordnete Jürgen Kaufmann zugegen waren, wurde musikalisch umrahmt durch politische Lieder von Renate und Roland Häusler.
Im nächsten Schritt soll nun ein Konzept zur Gestaltung des Platzes entwickelt werden. Dabei wollen der Gensunger Ortsbeirat und die Bürgerinitiative „Ein Platz für Egbert Hayessen“ die begonnene Zusammenarbeit fortsetzen. Es ist beabsichtigt, regionale Künstler in die Platzgestaltung einzubeziehen. (pm)
Das Bild: Unter dem neuen Schild des Egbert-Hayessen-Platzes: Volker und Hans-Hayo Hayessen (jeweils ganz außen), sowie Dr. Dieter Vaupel (Hayessen-Biograf/ Sprecher der Bürgerinitiative), und die ehemaligen Schülerinnen der Drei-Burgen-Schule Annika Vockeroth und Paula Zülch.
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