nh24-Sonntagsspaziergang durch Naumburg
NAUMBURG. Der staatlich anerkannte Kneippkurort Naumburg liegt am Westrand des Naturparks Habichtswald und wurde im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Heute führt durch Naumburg ein Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße und dokumentiert damit ihre zunehmend touristische Bedeutung.
Diese ist eng verknüpft mit dem Gesundheitsbewusstsein der Besucher. Zertifiziert nach den Richtlinien des „Deutschen Heilbäderverbandes“, erhielt Naumburg 1995 das staatliche Prädikat „Kneippkurort“ und wurde 2007 dann Kneippheilbad. Die fünf Säulen der Naturheilkunde nach Kneipp sind: Wasseranwendungen, Bewegungsübungen, Ernährung, Pflanzenheilkunde, Ordnungstherapie. So beginnen wir unseren Spaziergang in den Parks an der Elbe, dem kleinen Flüsschen, das die Stadt durchquert bemerkenswert hier ist die Hummelwerkstatt.
Natur- und Umweltschutzprojekte
Im Park hat Klimaaktivistin Luisa Neubauer vor einem Jahr zusammen mit Radio FFH einen Baum gepflanzt. Die Stadt ist gekennzeichnet durch ihre naturnahe Prägung, beispielsweise mit Streuobstwiesen. Naumburg ist aktiv an Natur- und Umweltschutzprojekten der Region beteiligt. 1997 wurde die Stadt von der Bundesregierung mit dem Preis Umwelt und Fremdenverkehr ausgezeichnet. Am kleinen Teich vorbei geht es hinauf in die Altstadt. Sie ist geprägt von altem Fachwerk.
Es geht vorbei am Marktplatz mit Ratskeller und Brunnen sowie an der Stadtpfarrkirche St. Crescentius. Naumburg ist eine katholische Enklave gewesen inmitten des protestantischen Hessen. Bekannt ist die Naumburger Madonna. Von hier geht es hinauf zur Burg, die älter sein dürfte als die Stadt und zur Naumburger Sommerhalle. Von hier schweift der Blick über die Stadt und auf dem Weg zurück geht es an der Altstadt vorbei zum Naumburger Bahnhof. Er war einst Endpunkt der Kleinbahn Kassel-Naumburg. Heute fährt hier nur noch die Museumsbahn, der Hessencourrier.
Wallfahren nach Naumburg
Wer noch einen Abstecher machen will, dem sei die Fatimagrotte empfohlen. Pilger finden hier innere Einkehr. Die Fatimagrotte, 1956 in einem alten Steinbruch errichtet, diente ursprünglich nur einer Gruppe junger Pilger aus Naumburg, die zu dem portugiesischen Wallfahrtsort Fátima gefahren waren und eine Marienstatue mitgebracht hatten, als Andachtsort. Sie gewann durch weitere Pilgerfahrten nach Fatima allerdings bald überregionale Bedeutung. Einmal jährlich wird inzwischen eine Fußwallfahrt von Baunatal aus zur Fatimagrotte durchgeführt, die damit selbst so etwas wie ein Pilgerort geworden ist. (Rainer Sander)