TREYSA. Neues Gesicht, neue Funktion: In der Hephata-Jugendhilfe hat Fritz Mattejat die Stabstelle Qualität und Personalentwicklung inne. Überregional und Hierarchie übergreifend, will er die Jugendhilfe unter dem Motto „Den eigenen Weg finden“ weiter für die Zukunft wappnen. Sein Faible für die EDV kam ihm beim Ausbruch der Corona-Pandemie zugute.
Eigentlich hatte Mattejat vor, sich „von oben nach unten durchzuarbeiten“ und zeitnah die Mitarbeiter-Teams in den Regionen der Hephata-Jugendhilfe in Hessen und Rheinland-Pfalz kennen zu lernen. Doch durchkreuzte Corona alle Reisepläne. Stattdessen stellte sich der Neue in der Jugendhilfe von seinem Büro im Obergeschoss des Horschmühlenwegs 20 in Treysa per Telefon oder Videokonferenz bei Kollegen vor. Und wer Probleme mit dem neuen Homeoffice hatte, konnte sich auch an ihn wenden. „Ich möchte nicht dauerhaft die IT-Hotline sein, aber auf diese Weise bin ich auch schnell mit vielen Kollegen in Kontakt gekommen“.
Bevor Mattejat zur Hephata Diakonie wechselte, war er 19 Jahren bei der Kreuznacher Diakonie in Rechtenbach bei Wetzlar beschäftigt, davon zehn Jahre als Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung und stellvertretender Geschäftsführer des Jugendhilfebereichs. Seit 2015 ist er Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Heimerziehung in Hessen. 1973 in Würzburg geboren, absolvierte der 46-Jährige in Villingen-Schwenningen ein duales Hochschulstudium in Sozialpädagogik. Nachtschichten, Tagesbetreuung, Einrichtungsleitung – der 46-Jährige hat die Arbeit in der Jugendhilfe von der Pike auf gelernt, sagt er. Heute wohnt der Vater von drei Kindern im Ebsdorfergrund. „Der Weg zur Arbeit ist für mich relativ gleichgeblieben, nur in die andere Richtung.“
So langsam sei er bei Hephata angekommen, sagt Mattejat nach gut einem halben Jahr in seinem neuen Büro, das er sich mit Dayana Fritz von der Stabstelle Programm-Management teilt: Die gleich zu Beginn angelegte Excel-Tabelle mit den vielen Abkürzungen in der Hephata-Jugendhilfe brauche er kaum noch. Dank der Mitarbeit in überregionalen Gremien war ihm sein neuer Arbeitgeber bereits bekannt. „Ich habe Hephata immer als einen sehr gut aufgestellten und innovativen Träger der Jugendhilfe wahrgenommen, bei dem auch die Kultur stimmt!“, so Mattejat. Dabei reize ihn besonders die überregionale Struktur der Hephata Diakonie – trotz regionaler Besonderheiten gemeinsame Qualitätsstandards in der Jugendhilfe zu erstellen, sei eine Herausforderung der Stabstelle. Vielfältige Erfahrung in der Praxis komme ihm nun zugute, wenn es um interne Fortbildungen, wie beispielsweise die Einarbeitung neuer Mitarbeitender in der Jugendhilfe geht.
Die Begleitung der bevorstehenden Software-Umstellung auf ein neues Verwaltungs- und Dokumentationsprogramm in der Jugendhilfe gehöre ebenfalls zu seinen Aufgaben, genau wie die Aktualisierung von Stellenbeschreibungen – dabei stehe er in sehr konstruktivem Kontakt mit der Mitarbeitervertretung. Auch seine eigene Stelle müsse er noch beschreiben. Denn anders als sein Vorgänger Jörg Fischer, der nach vielen Jahren in der Jugendhilfe auf eigenen Wunsch in das Referat Fort- und Weiterbildung der Hephata Diakonie wechselte, ist Mattejat weder Stellvertreter der Geschäftsbereichsleitung noch trägt er den Titel Kompetenzmanager.
„Die Jugendhilfelandschaft verändert sich ständig“, sagt Mattejat. So müssten auch die Qualitätsstandards der Jugendhilfe immer weiterentwickelt werden – hier komme es auf die Beteiligung von Mitarbeitenden und Klienten an. Eine Herzensangelegenheit sei ihm die Arbeitsgemeinschaft Beteiligung der Jugendhilfe. „Die Beteiligung von Eltern und junger Menschen ist der Schlüssel zum Erfolg“, ist der Diplom-Sozialpädagoge überzeugt.
Mattejat schätzt es, nun eine „überschaubare Personalverantwortung“ zu haben und somit Prozesse in Sachen Qualität und Personal steuern und sich auf bestimmte Aufgabenfelder fokussieren zu können. „Vorher war ich für 120 Leute verantwortlich, jetzt für zwei“, so der Diplom-Sozialpädagoge. Für ihn habe es außer Frage gestanden, sich erneut einen diakonischen Arbeitgeber zu suchen. „Ich erlebe hier eine sehr angenehme Atmosphäre des Miteinanders und spüre, dass der diakonische Gedanke hier auch gelebt wird.“ (pm)
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