Dokumentations- und Informationszentrum zeigt Stadtallendorfs Industrie
STADTALLENDORF. Landrätin Kirsten Fründt hat am zurückliegende Donnerstag im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Stadtallendorf den zweiten Ankerpunkt der Route der Arbeits- und Industriekultur des Landkreises Marburg-Biedenkopf eröffnet.
Mit der Route soll die regionale Arbeits- und Industriegeschichte erlebbar werden. Das DIZ ist der zweite von insgesamt fünf Ankerpunkten der Route der Arbeits- und Industriekultur.
Neben dem im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf bereits fertiggestellten Ankerpunkt sind auch die Ankerpunkte Brücker Mühle in Amöneburg, die Carlshütte bei Dautphetal-Buchenau sowie ein Ankerpunkt im Zusammenhang mit der Marburger Behring-Route in Planung. Auf diese Standorte weisen seit dem Frühjahr 2020 zunächst Schilder mit dem Logo und dem Schriftzug: „Wir werden Standort“ hin.
Das DIZ selbst ist bereits seit 1994 außerschulischer Lernort, Museum, Archiv und Begegnungsstätte. Die beiden Themenschwerpunkte liegen dabei einerseits auf der Aufarbeitung der Zwangsarbeit in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der Stadtallendorf durch die Rüstungsindustrie geprägt war, sowie andererseits auf der rasanten Entwicklung vom kleinbäuerlichen Dorf zur Industriestadt.
„Dieser Ankerpunkt der Route schlägt mit dem Themenschwerpunkt ‚Industrie‛ die Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart und darüber hinaus zur Zukunft als Industriestandort. Die spannende Entwicklung Stadtallendorfs wird in dem für die Route genutzten Raum durch ortsansässige Firmen veranschaulicht“, so Landrätin Kirsten Fründt. Die Firmen ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern so einen Einblick in deren Firmengeschichte, aber auch in den aktuellen Stand der Industrie-Betriebe.
Entwickelt hat das Raum-Konzept das Bonner Unternehmen Con Cultura mit Unterstützung des Mainzer Architekten Peter Kneip in Zusammenarbeit mit Anna Margarethe Becker und Dr. Markus Morr vom Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie unter der Mithilfe der im DIZ tätigen Beteiligten Fritz Brinkmann-Frisch, Heinrich Wegener und seit kurzem auch von Dr. Jörg Probst. In die Gestaltung des Ankerpunkts im DIZ brachten sich besonders die Firmen Ferrero, Fritz Winter Eisengießerei und HOPPE mit spannenden Dokumenten, Fotos, Objekten und Anregungen ein. Die Firma Fus und Sohn GmbH aus Kirchhain-Großseelheim hat die Arbeiten ausgeführt. Ob als außerschulischer Lernort oder auch als touristisches Ziel, dieser Ankerpunkt bietet viele Möglichkeiten für Entdeckungen.
Während der Einschränkungen durch das Corona-Virus kann die Dauerausstellung im Rahmen der Öffnungszeiten dienstags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr unter Einhaltung der geltenden Hygiene-Richtlinien besucht werden. Für Besuchsgruppen bleibt das DIZ jedoch bis auf Weiteres geschlossen.
Routen-Ausblick:
Die fünf geplanten Ankerpunkte der Route werden durch sogenannte Informationspunkte ergänzt. Insgesamt soll konkret sichtbar werden, wie und unter welchen Rahmenbedingungen die Menschen früher im Gebiet des heutigen Landkreises gearbeitet haben. Hierzu werden verschiedene Standorte, wie etwa der Basaltbruch Nickel in Dreihausen eingebunden. Bereits im August 2020 kann der Informationspunkt im Regionalmuseum Hinz-Hoob in Gladenbach-Weidenhausen mit den Themenschwerpunkten Elektrifizierung und Wasserversorgung eröffnet werden. Weitere Informationen zur Route der Arbeits- und Industriekultur sowie den einzelnen Ankerpunkten finden Interessierte online unter www.lkmb.de/route.
Das Bild: Mit der Übergabe eines entsprechenden Hinweisschildes an DIZ-Leiter Dr. Jörg Probst hat Landrätin Kirsten Fründt in Stadtallendorf den zweiten Ankerpunkt der Route der Arbeits- und Industriekultur eröffnet.
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