ALSFELD. Wie sicher fühlen sich Bürgerinnen und Bürger in Alsfeld? Diese Frage steht im Zentrum einer repräsentativen Bürgerbefragung der Justus-Liebig-Universität Gießen, die im Rahmen der Sicherheitsinitiative KOMPASS stattfindet und am Freitag, dem 24.07.2020 startet.
„Durch die Teilnahme an dem Programm KOMPASS verspricht sich die Stadt Alsfeld wichtige Erkenntnisse über das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger vor Ort in der Kernstadt und den Stadtteilen. Die Bürgerbefragung ist ein wichtiges Instrument“, erläutern Bürgermeister Stephan Paule und Monika Kauer, Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste und Feuerwehren. „Je mehr Bürgerinnen und Bürger sich an dieser Befragung beteiligen, umso aussagekräftiger sind die Daten und Erkenntnisse.“
Erhoben werden die Daten vom Lehrstuhl von Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professur für Kriminologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Universität begleitet das Sicherheitsprogramm KOMPASS des Landes Hessen wissenschaftlich. Ab Donnerstag, 23.07.2020 werden 3.750 Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Stadt Alsfeld angeschrieben und nach ihrem Sicherheitsempfinden befragt. Die zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger ab einem Alter von 14 Jahren erhalten per Post einen Brief der Stadt Alsfeld. Darin ist ein Internet-Link mit persönlichem Zugangscode zu dem Online-Fragebogen angegeben, der direkt online ausgefüllt werden kann. Wer den Fragebogen lieber schriftlich ausfüllen möchte, kann diesen kostenlos per Rückantwortkarte anfordern.
Die Belange des Datenschutzes wurden im Vorfeld bei der Entwicklung der Bürgerbefragung mit dem Hessischen Datenschutzbeauftragten abgeklärt. Die Beantwortung der Fragen erfolgt unter der Wahrung der Anonymität. Konkret heißt das, dass die Stadt Alsfeld weder Kenntnis davon erhält, ob eine angeschriebene Person an der Befragung teilnimmt, noch wer wann zu welchem Zeitpunkt den Fragebogen ausfüllt.
Die zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, den Fragenkatalog innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Anschreibens zu beantworten. Im Anschluss wird die Professur für Kriminologie der Justus-Liebig-Universität die Antworten auswerten.
Parallel zur Auswertung der Sicherheitsbefragung ist für den Spätherbst eine Sicherheitskonferenz gemeinsam mit der Polizei geplant, bei der Vertreter von Schulen, sonstigen Einrichtungen, Vereinen und Verbänden ihre Einschätzung zum Thema Sicherheit einbringen können. Diese Veranstaltung sollte ursprünglich schon vor der Befragung stattfinden, musste wegen der größeren Teilnehmerzahl in Zeiten von Corona allerdings in den November verschoben werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der Bürgerbefragung und der Sicherheitskonferenz werden im Dialog mit den Bürgerinnen, Bürgern und der Polizei passgenaue Präventionsmaßnahmen erarbeitet, die in ein Sicherheitskonzept einfließen.
Hintergrund
Die Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden. Das Programm KOMPASS wurde in 2017 in vier hessischen Modellkommunen gestartet und Mitte 2018 landesweit eingeführt. Ziel von KOMPASS ist es, die Sicherheitsarchitektur in den hessischen Kommunen individuell anzupassen und weiterzuentwickeln. Im November 2019 wurde auch Alsfeld als 62. Kommune in Hessen in das Programm aufgenommen. Die nun ab 24.07.2020 anstehende Bürgerbefragung ist eine gute Möglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger, ihr Sicherheitsempfinden einzubringen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind ein wichtiger Baustein für Lösungsansätze, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Sicherheitslage in Alsfeld führen sollen. Alsfeld wurde am 20. November 2019 von Staatssekretär Dr. Stefan Heck, Hessisches Ministerium des Innern und für Sport, in das Programm KOMPASS aufgenommen. (pm)
Das Bild: Aufnahme Alsfelds in das Programm KOMPASS (vlnr.): Polizeipräsident Osthessen Günther Voß, Bürgermeister Stephan Paule, Staatssekretär Dr. Stefan Heck (HMdIS).