KASSEL. „Es war ein langer und manchmal auch schwerer Weg“, sagen Sadar Waki Kakar und Samiullah Ahmadi. In ihrem Blick liegt Stolz über das erreichte. Denn die beiden jungen Männer haben gerade erfolgreich ihre Prüfung zum staatlich geprüften Sozialassistent beim Kolping Schulwerk in Warburg bestanden.
Vor fünf Jahren sah die Welt noch ganz anders aus. Da kamen der damals 16-jährige Kakar und der ein Jahr ältere Ahmadi als Geflüchtete nach Deutschland. Damals Jugendliche ohne Familie, ohne Kenntnisse der deutschen Sprache. Und zunächst auch ohne konkrete Perspektive.
Unterstützung erhielten sie von Integrationsmanager Bijan Otmischi und Wohnungsbetreuerin Kirsten Paul vom Landkreis Kassel. „Unser Ziel ist es, Menschen mit Fluchthintergrund zu helfen wieder Fuß zu fassen“, sagt Paul, die immer wieder bei der Kommunikation mit den Ämtern half. „Gleichzeitig haben wir gemeinsam nach einer beruflichen Perspektive gesucht“, ergänzt Otmischi. Die fand sich schließlich in der Ausbildung zum Sozialassistent.
„Aus Mitteln eines Crowdfundings in Kooperation mit der Hertie-Stiftung, konnten wir jedem der beiden 150 Euro als Starthilfe zahlen“, freut sich Integrationsmanager Otmischi, der betont: „Es ist oft so, dass wir mit ganz geringem Einsatz von Geldern eine große Hilfe leisten können.“ Als Beispiel nennt er den Vorschuss für ein Monatsticket. „Erfolgsgeschichten wie diese sind dann der Lohn“, so Otmischi.
Paul und Otmischi wünschen den beiden nun alles Gute für Zukunft. Der 21-jährige Kakar möchte seine Ausbildung weiter fortsetzen und Erzieher werden. Auch Ahmadi hat einen Ausbildungsplatz beim Kolping Schulwerk bereits zugesagt bekommen, ist sich aber noch nicht sicher. „Vielleicht fange ich auch direkt in Hofgeismar eine Arbeit an“, sagt er. (pm)