SCHWALMSTADT/FRANKFURT. Der große Empfang für rund 200 Schülerinnen und Schüler im Frankfurter Funkhaus musste coronabedingt in diesem Jahr leider ausfallen, doch einen würdigen Abschluss wollte der Hessische Rundfunk den engagierten Filmemacherinnen und Filmemachern auch bei der zwölften Auflage seines Videowettbewerbs nicht nehmen:
Am Freitag ist „Meine Ausbildung – Du führst Regie“ mit einer virtuellen Preisverleihung zu Ende gegangen. Durch das 80-minütige Finale auf dem YouTube-Kanal des Hessischen Rundfunks führten hr-Moderator Danijel Stanic, Poetry Slamer Finn und YouTube-Künstlerin Kathrin Fricke alias Coldmirror. Vergeben wurden die Preise nach Kategorien, prämiert wurden der beste Film, die beste Story, die beste schauspielerische Leistung und der beste Newcomer. Außerdem gab es einen Preis für Innovation, einen Preis für Inklusion und – einmalig in diesem Jahr – einen Preis für die größte Motivation.
Der Preis für den besten Film ging an die Schülerinnen und Schüler der Carl-Bantzer-Schule in Schwalmstadt-Ziegenhain. Ihr Film „Frühstück mit Hindernissen“ hat die Jury vor allem durch seine Vielseitigkeit für sich gewonnen: „So werden gleich drei verschiedenen Ausbildungen sehr praxisnah abgelichtet. Auch die Story ist fesselnd, trotzdem nah am Alltagsleben. Das verhinderte Frühstück als roter Faden rundet den Film gelungen ab. Auch technisch glänzt der Beitrag: eine wirklich überzeugende Kombination aus Information, Unterhaltung und Filmarbeit.“ Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.
Den Preis für die beste Story (3.000 Euro) holte die Johann-Amos-Comenius-Schule in Kassel mit „Trotzdem!“. Die Jury lobte den Film „vor allem wegen der tiefgründigen Botschaft: Corona hin oder her, der Klimawandel bleibt. Steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern tragt euren Teil für eine bessere Zukunft bei: indem ihr Berufe wählt, die einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten. Eine klare Story – locker und nicht belehrend erzählt!“
Die beste schauspielerische Leistung (2.500 Euro) lieferten Schülerinnen und Schüler des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums in Frankfurt. Die Jury lobte in deren Film „Time Scooter“ vor allem die „humorvolle Darstellung, und das alles in zweieinhalb Minuten. Manchmal liegt die Würze halt in der Kürze. Auch mit Text wurde hier eher gespart. Aber das ist ja gerade die Kunst des Schauspiels: Mit Mimik, Gestik und ein paar Worten die Botschaft klar rüberzubringen – und das ist wirklich gut gelungen!“
Mit dem Innovations-Preis (2.000 Euro) wurden Jugendliche der Joblinge gAG in Frankfurt für ihren Film „Rundum Ausbildung“ bedacht. „Ein Video im 360-Grad-Format – das gab es noch nie bei ‚Meine Ausbildung‘. Aber der Film ist mehr als nur technische Spielerei. Er zeigt vor allem, was Auszubildende zur Fachkraft im Gastgewerbe so alles erwartet. Beeindruckend auch: Das gesamte Projekt wurde von den Jugendlichen selbst realisiert, von der Idee über die Organisation bis zur technischen Umsetzung.“
Als bester Newcomer (1.000 Euro) konnten die musikalischen Schülerinnen und Schüler der Klingerschule in Frankfurt mit ihrem Rap-Video „Zukunft“ überzeugen. Die Jury findet die Performance „mutig und auf den Punkt gebracht: Die Jugendlichen haben ganz klar gezeigt, wohin sie wollen: in die Zukunft. Aber eins ist klar: Dafür muss man sich erst einmal mit sich selbst und den eigenen Wünschen und Zielen auseinandersetzen. Ein klasse Rap mit einer klugen Message.“
Der Sonderpreis für Inklusion (500 Euro) ging an das Ausbildungsprojekt der Rehbergschule in Herborn. Auch wenn der Film dieses Jahr außer Konkurrenz in der Kategorie gewonnen hat, musste er die Jury trotzdem erst einmal überzeugen – und das hat er: „Wie in einem How-to-Video wird gezeigt, wie Schülerinnen und Schüler der Rehbergschule aus einem Stück Metall ein Spiel mit Figuren und Würfel selbst bauen. Klingt leicht, ist aber für die Jugendlichen einer Förderschule eine besondere Herausforderung – und eine wichtige Erfahrung für ihre berufliche Orientierung.“
Der in diesem Jahr einmalig vergebene Sonderpreis für Motivation (500 Euro) ging an den Film „Genie – Ausbildungsgeist“ der Gesamtschule am Rosenberg in Hofheim a. Ts., denn nicht einmal Corona konnte das Team stoppen, den Film fertig zu drehen. Die Jury hat nicht nur diese Entschlossenheit bezaubert, sie wurde zudem „mit ganz viel Charme und Witz um den Finger gewickelt. Dabei zieht vor allem ein Zauberwort des Films: Motivation! Raus aus der Schule und rein in den Job – das wäre zu schön, ist aber eben nur Wunschdenken. Der Rat des Filmteams: Sich Zeit nehmen und sich für eine Ausbildung motovieren. Das ist (hier) die Zauberformel.“
Insgesamt wurden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von über 16.000 Euro verliehen, zudem zeigt das hr-fernsehen vom 14. bis 18. September alle sieben ausgezeichneten Filme sowie zwölf weitere für die Endrunde nominierte Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der Carl-Schomburg-Schule in Kassel, der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg/Eder, der Comenius-Schule in Herborn, der Schulsozialarbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden, der Obermayr Business School in Wiesbaden, der Friedrich-Ebert-Schule in Schwalbach, der Claus-von-Stauffenberg-Schule in Rodgau, der Georg-Kerschensteiner-Schule in Obertshausen, der Albert-Einstein-Schule in Maintal, der Justus-Liebig-Schule in Darmstadt, der Friedrich-Ebert-Schule in Pfungstadt und des Litauischen Gymnasiums in Lampertheim-Hüttenfeld.
Bereits zum zwölften Mal hat der hr mit dem Filmwettbewerb „Meine Ausbildung – Du führst Regie“ Schülerinnen und Schüler aufgerufen, sich dem Thema „Ausbildung“, und was sie dabei besonders beschäftigt, auf eigene Weise zu nähern und in einem Film zu dokumentieren. Über 50 Schulen, Vereine und Projekte aus ganz Hessen hatten sich Anfang des Jahres beworben, immerhin 26 Filme wurden trotz coronabedingter Unwägbarkeiten und dank eines verlängerten Abgabetermins fertiggestellt. Eine unabhängige Jury um YouTube-Künstlerin Coldmirror hatte in der vergangenen Woche zunächst die Nominierten ausgewählt und in einem virtuellen Finale schließlich die sieben Siegerfilme gekürt.
„Das immense Interesse der Schülerinnen und Schüler an unserem Wettbewerb – selbst unter den widrigen Umständen der Corona-Pandemie – hat uns überwältigt. Das zeigt uns zum einen, wie beliebt der Wettbewerb an Hessens Schulen ist, zum anderen, wie wichtig das Thema Ausbildung bei den Jugendlichen ist – auch und gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie diesen“, so hr-Bildungsredakteur Joachim Meißner. „Nebenbei fördern wir mit einem solch kreativen Filmwettbewerb auf sehr lustvolle und ganz spielerische Art die Medienkompetenz der Jugendlichen.“
Veranstaltet wird der Wettbewerb „Meine Ausbildung“ vom Hessischen Rundfunk in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Kultusministerium, dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, der Fraport AG, der DGB-Jugend Hessen-Thüringen, dem Landesarbeitskreis kommunaler Medienzentren in Hessen e. V., der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), dem Hessischen Jugendring e. V. sowie Provadis, Partner für Bildung und Beratung GmbH. Gemeinsames Ziel ist es, mit dem Wettbewerb die Medienkompetenz der Schüler zu fördern und die Bedeutung der beruflichen Ausbildung stärker in den Fokus der Jugendlichen zu rücken.
Ausführliche Informationen zum Wettbewerb finden sich im Internet unter www.hr.de/meineausbildung. Unter dieser Adresse ist die virtuelle Preisverleihung ab sofort als Video on demand zu sehen. (pm)
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