KASSEL-NORD. Nachdem am Samstagvormittag ein 54-jähriger Bewohner eines Vier-Familienhauses in der Kasseler Holländischen Straße leblos im Flur entdeckt worden war (wir berichteten), haben sich keine Anzeichen für ein Fremdverschulden ergeben. Offenbar war der 54-Jährige psychisch krank und auch suizidgefährdet, berichtet die Polizei am Montag.
Der 54-Jährige habe sich durch einen Sprung vom zweiten Stock in den Mehrfamilienhausflur tödlich verletzt. Er erlitt laut vorläufigem Obduktionsergebnis schwere sturzbedingte Verletzungen, die als todesursächlich einzustufen sind. Aufgrund der Gesamtumstände, der umfangreichen Tatortarbeit, der Befragung zahlreicher Zeugen, der Auffindesituation vor Ort sowie technischer und kriminalwissenschaftlicher Auswertungen und Untersuchungen, ist von einem Freitod des 54-Jährigen auszugehen. Im Verlaufe des Vormittags soll es bei der Familie im zweiten Stock des Mehrfamilienhauses zu einer Streitigkeit gekommen sein. In dessen Verlauf habe der 54-jährige Mann seine 45-jährige Ehefrau mit einem Küchenmesser verletzt, nachdem er sich kurz vorher selbst Schnittverletzungen beigebracht habe. Die 45-Jährige hätte mehrere Angriffe ihres Mannes mit dem Küchenmesser abwehren können und dadurch selbst Schnittverletzungen davongetragen. Sie konnte sich und ihre Kinder anschließend aus der Wohnung ins Freie retten.
Streife ertappt Räderdieb in Bettenhausen auf frischer Tat
BETTENHAUSEN. Polizisten haben in der Nacht zum Sonntag in Bettenhausen einen mutmaßlichen Räderdieb auf frischer Tat ertappt. Die Beamten waren bei ihrer Streifenfahrt gegen 1:30 Uhr auf einen an der Dresdener Straße abgestellten und unbeleuchteten Pkw aufmerksam geworden, neben dem eine Person im Gebüsch kauerte. Wie sich bei der anschließenden Kontrolle herausstellte, handelte es sich um einen 43-Jährigen aus Kassel, in dessen Auto vier Kompletträder eines Pkw lagen. Zudem war in unmittelbarer Nähe der Maschendrahtzaun zu dem Grundstück eines Autohandels in der Sandershäuser Straße durchtrennt worden. Zu guter Letzt entdeckte die Streife auf dem Gelände, dass von einem der dort stehenden Wagen alle vier Räder abmontiert und entwendet worden waren. Den Unschuldsbeteuerungen des 43-Jährigen zum Trotz leiteten sie aufgrund der Gesamtumstände ein Strafverfahren wegen besonders schweren Falls des Diebstahls gegen ihn ein und nahmen ihn vorläufig fest. Das mutmaßliche Diebesgut aus seinem Fahrzeug sowie vier weitere Räder, die der 43-Jährige in seiner Wohnung aufbewahrte, stellten die Beamten sicher.
Exhibitionist verhaftet
WALDAU. Polizisten nahmen am Samstagabend nahe den Messehallen in Kassel einen 46-Jährigen aus dem Schwalm-Eder-Kreis fest, der im Verdacht steht, einem 21-jährigen Mann sowie seiner gleichaltrigen Begleiterin nachgestellt und sich vor ihnen entblößt zu haben. Wie der Zeuge per Notruf der Polizei mitteilte, hatte er sich gegen 18:50 Uhr gemeinsam mit der 21-Jährigen im Bereich der Eisenbahnbrücke an der Damaschkestraße aufgehalten, als beiden ein Mann im Gebüsch auffiel, der sie offensichtlich beobachtete. Im weiteren Verlauf soll sich der Täter an das Pärchen herangeschlichen und sexuelle Handlungen an sich vorgenommen haben. Nachdem der Zeuge den Exhibitionisten laut auf sein unsittliches Verhalten angesprochen hatte, flüchtete er in Richtung Fuldaufer. Bei der sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls eingeleiteten Fahndung mit der übermittelten Personenbeschreibung konnte die Streife des Reviers Ost nur kurze Zeit später den Verdächtigen in der Nähe festnehmen. Nach den polizeilichen Maßnahmen auf dem Revier wurde der 46-Jährige, der sich nun wegen „Exhibitionistischer Handlungen“ und „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ verantworten muss, auf freien Fuß entlassen.
Pärchen brach Lkw auf
KASSEL. Dank der Mitteilung aufmerksamer Zeugen konnten Polizisten in der Nacht zum Montag in der Kasseler Maybachstraße zwei mutmaßliche Lkw-Aufbrecher bei ihrer Flucht festnehmen. Der Versuch der beiden Tatverdächtigen, den Beamten einen nächtlichen Spaziergang vorzutäuschen, misslang allerdings, denn in den Hosentaschen des Pärchens fanden die Polizisten verschiedene Aufbruchwerkzeuge sowie Beute aus dem zuvor aufgebrochenen Lkw. Der 36-Jährige und die 32-Jährige müssen sich nun wegen Einbruchdiebstahls sowie Sachbeschädigung verantworten. Zeugen informierten gegen 0:45 Uhr die Polizei. Sie hatten beobachtet, wie sich ein Mann an dem Fahrerhaus eines geparkten Lkw nahe dem Friedhof zu schaffen machte, während seine Begleiterin offensichtlich „Schmiere stand“. Nur wenige Augenblicke später klickten für den 36-Jährigen und die 32-jährige Frau die Handschellen. Nach ersten Ermittlungen hatten sie zuvor die Tür zum Fahrerhaus aufgebrochen und sich dort auf die Suche nach Wertsachen gemacht. Mit ihrer Beute traten sie die Flucht in Richtung Wolfhager Straße an, liefen hierbei jedoch der anfahrenden Streife des Polizeireviers Ost in die Arme. Schnell stellten die Polizisten fest, dass die polizeibekannte 32-Jährige, die zurzeit keinen festen Wohnsitz hat, mit zwei Haftbefehlen wegen Diebstahls sowie Besitzes von Betäubungsmitteln gesucht wird. Da sie die Geldstrafen, zu denen sie die Gerichte verurteilt hatten, nicht bezahlen konnte, brachten die Beamten die 32-Jährige zur Verbüßung der Ersatzfreiheitsstrafe in die Justizvollzugsanstalt. Der 36-Jährige aus Kassel wurde nach den polizeilichen Maßnahmen auf dem Revier wieder auf freien Fuß entlassen.
Fahndung nach Raubüberfall erfolgreich
FORSTFELD. Am Montagmorgen führte der „richtige Riecher“ Polizisten zu einer Verkehrskontrolle Forstfeld. Den Beamten ein Kleinwagen im Rahmen einer Fahndung nach einem Raubüberfall auf, sodass sie sich gegen ca. 2 Uhr zu einer Kontrolle der Pkw-Insassen entschlossen. Angetroffen wurden der 35-jährige Fahrer sowie sein 41-jähriger Beifahrer. Entgegen der Annahme, die beiden Männer hätten etwas mit dem Raubüberfall zu tun, stellten die Beamten aber bei der Kontrolle einen durchsichtigen Plastikbeutel mit 56,4 Gramm Amphetaminen, ein Klappmesser, ein Taschenmesser, Quarzhandschuhe und ca. 340 Ecstasy-Tabletten fest. Bei der Überprüfung der Männer stellte sich auch heraus, dass der 35-jährige Fahrer auch noch unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand und gar keinen Führerschein besaß. Der Kleinwagen war auf eine völlig andere Person zugelassen. Insofern bedarf es noch der Klärung, ob der 35-Jährige mit oder ohne Einverständnis des Eigentümers den Pkw benutzte. Die Kontrolle blieb weiterhin interessant, denn der 35-jährige Fahrer hatte aktuell noch einen Vollstreckungshaftbefehl offen. Somit musste noch in der Nacht der ausstehende Betrag an die Gerichtskasse entrichtet werden, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Da der 35-jährige Fahrer des Kleinwagens zudem keinen festen Wohnsitz hat, wird er wegen Fluchtgefahr voraussichtlich noch heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Drogen und Gegenstände sowie der Kleinwagen sind von den Beamten noch in der Nacht sichergestellt worden. (ots/wal)