Schutzmaßnahmen bewähren sich – Hochwasserschutzkonzept funktioniert
BAUNATAL | SCHAUENBURG. Die umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahmen in Baunatal und Schauenburg haben sich wieder einmal bewährt und haben den Starkregen in der vergangenen Woche an der Bauna gut reguliert.
Durch die Wassermassen, die am Samstag, den 13.6.2020 aus dichten Wolken prasselten, waren die Regler der Hochwasserrückhaltebecken in Baunatal und Schauenburg angesprungen. Überschwemmt war der Wirtschaftsweg nördlich von Hoof unterhalb der A 44, dort wurde das Wasser vom Kleinstrückhaltbecken Hoof aufgefangen. Auch das Katzenmühlenbecken hat die Wassermengen nach Elgershausen gut reguliert. Im Polder Schefferfeld östlich von Elgershausen wurden bis zu 7.000 m³ Wasser zurückgehalten und die Wassermengen dosiert in den Unterlauf weiter abgegeben. Es hat sich wieder gezeigt, dass die Regenereignisse punktuell auftreten. Während in Hoof 30 mm/qm zu verzeichnen waren, fiel in Guntershausen kein Niederschlag. Auf der Kläranlage in Kirchbauna wurden 3,2 mm/qm gemessen.
Konzept wurde kontinuierlich umgesetzt
Die kontinuierliche Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts des VAH in Baunatal und Schauenburg hat sich bewährt Gegründet wurde der gemeinsame Zweckverbande VAH wegen der verheerende Sturzflut im Sommer 1992, die Schäden in Millionenhöhe in der Region hinterlassen hatte. Entwickelt wurde das Konzept in Kooperation mit der Stadt Baunatal und der Gemeinde Schauenburg von der damaligen Gesamthochschule Kassel. Große Beachtung fand es bereits im Jahr 2000 bei der Weltausstellung EXPO in Hannover. Die Maßnahmen wurden über die Jahre konsequent umgesetzt und weiterentwickelt. Zu den größten Vorhaben gehören neben de Hochwasserrückhaltebecken Hunsrückstraße in Kirchbauna das Polder Schefferfeld vor Altenritte und das Rückhaltebecken Katzenmühle; ebenso sind der Kleinstrückhalt Hoof und der Retentionsraum in Altenritte wichtige Maßnahmen für den Hochwasserschutz in Baunatal und Schauenburg. Darüber hinaus wurden mehrere kleinere lokale Hochwasserschutzvorkehrunge entlang der Bauna verwirklicht.
Weitere Schutzeinrichtungen
In früheren Jahren bildeten sich bei Starkregenereignissen häufig Überschwemmungen beispielsweise auf der Kreuzung Heinrich-Nordhoff-Straße / Altenritter Straße. Besonders in versiegelten Gebieten der Stadt konnte das Regenwasser nicht schnell genug abfließen, Kanaldeckel wurden hochgedrückt und das Wasser schoss die Straße entlang und in die Keller. Mehrere Millionen Euro Investitionen in Strauraumkanäle und Regenrückhaltebecken im Stadtgebiet Baunatal sorgen dafür, dass Baunatal besser vor Überschwemmungen geschützt ist. Die Schutzeinrichtungen sorgen dafür, dass das Regenwasser in der Kanalisation aufgenommen und kontrolliert an die Kläranlage abgegeben wird. Dadurch kam es bei den Starkregenereignissen vor eineinhalb Wochen nur zu einem einzigen Feuerwehreinsatz in Baunatal. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Baunatal waren dafür in Nieste im Einsatz. (bn | rs)