Interkulturelles Musikprojekt auf der Märchenbühne
GUDENSBERG. Schön, dass ihr da seid! Mit diesem Lied begrüßten die Akteure beim ROOTSinging/ROOTPlaying etwa 100 Besucher am Freitagabend auf der Märchenbühne. Eingeladen zu einem neuen Veranstaltungskonzept hatten die Stadt Gutenberg, das Kulturzentrum F26 und der Kulturstall Deute gemeinsam.
ROOTSinging/ROOTPlaying so lautete der Titel des interkulturellen Musikprojektes mit der Absicht, Gesang und Instrumente aus verschiedenen Kulturen zusammenzubringen und Gemeinsamkeiten genauer gesagt gemeinsame musikalische Wurzeln zu entdecken. Zum Auftakt begeisterten Constanze Betzl (Querflöte), Olaf Pyras (Perkussion), Christine Weghoff (Akkordeon) mit vorzugsweise orientalischen – zum Beispiel iranischen Liedern und Tänzen. Aber auch kurdische und türkische Rhythmen gab es zu hören.
Faszinierend war es, wenn es selbst im – für deutsche Musikliebhaber ungewöhnlichen 6/8 oder 7/8 Takt möglich war, das Publikum zum Mitklatschen zu bewegen. So bei einem Tanzlied von Ephraim Hamedi. Und die Textzeilen eines türkischen Tanzliedes, Halli Halli Wa, Molly Mally Mäh, waren leicht mitzusingen. Mit einer Roma-Band und dem Musikprojekt Dilan waren denn auch Musiker aus anderen Kulturen auf der Bühne dabei. Wie weit auseinander Rhythmen und wie nah beieinander Melodien doch liegen können wurde deutlich, wenn eine E-Bağlama-Saz (Orientalisches Saitenintrument) wie eine E-Gitarre gespielt wird.
Beeindruckend war, mit welcher Virtuosität und Hingabe manche Musiker spielten und mit welcher Gelassenheit sie ihre Kultur vertraten. Ein spannendes Projekt, bei dem die musikalischen Wurzeln das verbindende Element waren. Das Kulturprogramm auf der Märchenbühne geht indes weiter, jede Woche wird es – den ganzen Sommer über – ein Highlight geben. (rs)