Neue Innenstadtroute für Fulda-Radweg R1
Bad Hersfeld. Bereits zum Hessentag 2019 war im Stiftsbezirk in Bad Hersfeld mit 225.000 Euro der Verbindungsweg zwischen Südtor und Linggplatz ausgebaut und für den Radverkehr optimiert worden. Auch die Neugestaltung des Südtores erfreute sich bei den Hessentagsbesuchern großer Beliebtheit.
Der 180 Meter lange Rad-Verbindungsweg ist das 1. Teilprojekt, das in enger Abstimmung mit dem laufenden Radverkehrskonzept die Radverkehrs-Infrastruktur verbessert hat.
Jetzt ist der zweite Schritt getan: Es sind zwei sogenannte Bike-Stationen fertiggestellt. Die Station im Schilde-Park wurde am 18. Juni der Öffentlichkeit vorgestellt.
Teilprojekt 2: Zwei Bike-Stationen
Mit Kosten von rund 375.000 Euro wurden im Schilde-Park und in der Lutherstraße, in unmittelbarer Nähe zu Stadthalle und Jugendherberge, zwei Bike-Stationen installiert.
„Beide Stationen liegen somit nah am Zentrum der Stadt und an den touristischen „hotspots“ Bad Hersfelds“, betonte Projektleiter Martin Bode vom städtischen Fachbereich Technische Dienste.
Die Benutzung der Stationen ist kostenlos. Die beiden Anlagen bieten ein Angebot von jeweils 11 gut abgesicherten Fahrrad-Stellplätzen; ausreichend auch, um Fahrräder für Mobilitätseingeschränkte, Räder mit Anhängern oder Tandems abzustellen.
Die Schließfachnutzung wird mittels PIN-Eingabe freigegeben und ist für 24 Stunden kostenfrei möglich. Nach dem gegenwärtigen Stand werden die Bike-Stationen rund um die Uhr geöffnet sein.
Nachgerüstet werden noch im Juli ein beleuchteter Aushangkasten mit Hinweisen auf (zukünftige) städtische Veranstaltungen sowie ein oder mehrere Schließfachschränke zur Gepäckabgabe und mit Lademöglichkeit für Fahrradakkus. Pro Schrank finden dann fünf Einheiten Platz (Installation voraussichtlich im August).
Das Abstellen der Fahrräder erfolgt auf eigene Gefahr, d.h. geeignete Schlösser sind trotz der massiven Edelstahlbügel zum Anschließen unbedingt empfohlen. Durch die ausreichende Beleuchtung der Anlage soll Vandalismus und Diebstahl vorgebeugt werden.
Aufgrund der Bauwerksgröße ist eine Platzierung der Bike-Stationen direkt in der Innenstadt nicht möglich; hier kommen die kleineren Radabstellanlagen zum Einsatz.
Insbesondere im Schilde-Park, zwischen Wassertisch und Parkhaus, konnte mit der Bike-Station die Baulücke oberhalb des Wassertisches sinnvoll und architektonisch interessant geschlossen werden.
Nicht nur deswegen dankte Bode neben den bauausführenden Firmen insbesondere dem Architektenbüro Dorbritz aus Bad Hersfeld. Von Frank Dorbritz und Mathias Bax stammte nicht nur die Gestaltungsidee, die das Design des Schilde-Parkhauses aufnimmt. Seit dem Planungsbeginn 2018 war vom Büro auch die kompetente architektonische und ingenieurtechnische Betreuung durch Frauke Poppe und Anke Voggenreiter reibungslos gewährleistet worden.
Teilprojekt 3: Drei Radabstellanlagen im Herbst des Jahres
Im Herbst werden
- am Lingg-Platz,
- im Bereich Südtor am Verbindungsweg und
- in der unteren Klausstraße/Ecke Badestube
drei neue Radabstellanlagen installiert.
Da das Befahren der Fußgängerzone (selbst mit Schrittgeschwindigkeit) nicht gestattet ist; können Radabstellanlagen nur an deren Rand platziert werden. Die drei ausgewählten Standorte bieten eine solche unmittelbare Nähe zur Fußgängerzone, um Alltagsfahrten und das Fahrradabstellen möglichst komfortabel zu gestalten.
Die Anlagen bieten Raum für jeweils fünf bis sechs Stellplätze, in der Ausführung und Absicherung analog zu den Bike-Stationen. Jede Station verfügt über einen Schließfachschrank mit jeweils fünf Gepäckfächern inklusive Lademöglichkeit. Die Schließfächer eignen sich ebenso für das zwischenzeitliche Verwahren von Einkäufen, um sich während des eigenen Innenstadt-Aufenthaltes ungehindert bewegen zu können.
Die Abstellanlagen werden sich von der Gestaltung her an die hochwertigen Stahl-Glas-Konstruktionen der Buswartehallen in der Breitenstraße anlehnen.
„Mit den beiden Bike-Stationen und den drei Radabstellanlagen kommt die Kreisstadt“, so Bürgermeister Thomas Fehling, „der wachsenden Nachfrage nach komfortablen, sicheren und zentral gelegenen Radabstellanlagen nach. Ähnliche Wünsche hatten ja unsere Fahrrad-Testaktion in 2016 und die Rückmeldungen aus der Vorstellung des Radverkehrskonzeptes im März 2017 ergeben.“
Ein besonderer Dank der Stadt für die bisherigen Projekte gilt dem Landesbetrieb Hessen Mobil für den in Rekordzeit erteilten Förderbescheid in Höhe von 497.200 Euro. Zum zweiten danken wir an den Standorten Wiesbaden und Kassel namentlich Herrn Bertram (WI), Herrn Anders und Herrn Balke (KS) für die stetige kompetente Beratung und Betreuung der Projekte.
Neue Innenstadtroute für Fulda-Radweg R1
Die Ergänzung des Fulda-Radweges R1 wurde in enger Abstimmung mit Hessen Mobil in Wiesbaden und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) realisiert.
Judith Baume vom städtischen Fachbereich Stadtmarketing erläutert die Aufgabenstellung der Maßnahmen: „Zielsetzung war es, einen touristisch interessanten Abzweig von der Route des R1 zu beschildern, um den Radreisenden die Möglichkeit zum Kennenlernen Bad Hersfelds zu geben; dabei profitieren sie zukünftig selbstverständlich auch von den Bike-Stationen und den Radabstellanlagen.“
Bisher wurden viele Radfahrer an Bad Hersfeld vorbeigeführt, wenn Sie nicht aktiv nach der Innenstadt und ihren Sehenswürdigkeiten rund um die Stiftsruine gesucht haben. Die neue Route hat folgenden Verlauf:
- Von der „Rialto“-Brücke an der Fulda wird
- die Unterau durchfahren bis zur Unterquerung der Bahnstrecke,
- Vorbeifahrt an Therme, Kurpark, Stadthalle, Bike-Station Lutherstraße und Jugendherberge, Kurviertel, Nordschulteichanlagen, Frauentor, Dippelstraße, Schilde-Park mit wortreich und Bike-Station, Seilerweg, Fr.-Ebert-Straße und Sondershäuser Straße
- bis zum Endpunkt im Verlauf des R1-/Solztalradweges an der Bundesstraße B 27 beim Ententeich.
Die Gegenrichtung ist natürlich ebenfalls ausgeschildert. Insgesamt wurden rund 100 Pfeil-, Tabellen- und Zwischenwegweiser sowie Einschubtafeln mit Sonderhinweisen (zu touristischen Sehenswürdigkeiten, Tourist-Information, gastronomischen Einrichtungen, Bahnhof usw. ) geliefert und montiert.
Zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität am R1 wurde eine Bank-Tisch-Kombination an der Solz aufgebaut. Übergeordnete Orientierungstafeln, an der Rialto-Brücke und bei Hofgut Oberode, sind aufgewertet oder neubeschildert worden.
Die Wirtschaftsförderung Hersfeld-Rotenburg hat freundlicherweise 5.000 Euro Fördermittel nach dem LEADER-Programm akquiriert und bereitgestellt. Zusammen mit der Stadtverwaltung Rotenburg, die sie bei der Umsetzung der Maßnahme konsequent und mit einem hohen Maß an freundlicher Kommunikation unterstützt hat. Auch hierfür bedanken wir uns herzlich bei den beiden Partnern Sigrid Wetterau und Annika Burghardt. (pm)