nh24-Feiertagsspaziergang durch Ober- und Niederkaufungen
KAUFUNGEN. Wer durch Kaufungen schlendert, entdeckt viel Neues aber auch mehr Geschichte, als andernorts im Landkreis Kassel möglich ist. Der Stiftsbezirk des Kaufunger Stiftes ist Dreh- und Angelpunkt vieler Geschichten rund um die Geschichte. Wer hier den Spaziergang beginnt, taucht ein mehr als tausend Jahre Historie.
Vom Königshof bis zum Bergbau
Urkundlich erstmals erwähnt wurde „Coufunga“ nämlich im Jahr 1011. König Heinrich II. schenkte im Jahre 1008 seiner Frau Kunigunde den Königshof Kassel als Wittum. Sie verlegte den Königshof zwischen 1008 und 1011 nach Kaufungen und nutzte dabei vermutlich bestehende Verwaltungsgebäude. 1017 wurde aus dem Königshof ein Benediktinerinnenkloster, das zwei Jahre später die Dörfer Nieder- und Oberkaufungen geschenkt bekam. Die mächtige Kirche zum Heiligen Kreuz, die heutige Stiftskirche, wurde 1025 eingeweiht. In Folge der Reformation und der Entscheidung von Landgraf Philipp I., Hessen der protestantisch werden zu lassen, wurde das Kloster 1527 aufgelöst und 1532 an die Althessische Ritterschaft übergeben, die es heute noch verwaltet.
Auf dem Weg vom Stift hinab zum Ort, kommt man an schönen Gassen vorbei und Regionalmuseum in der Alten Schule. Hier ist die Heimatschichte mit vielen Exponaten dargestellt. Wer es ganz genau wissen möchte, flogt dem Kultur & Gartenpfad, der auf Tafeln die Geschichte und Sehenswürdigkeiten erklärt.
Altes und Neues im Ort und am Steinertsee
Am Rathaus erinnert eine moderne Plastik daran, das Kaufungen sehr wohl in der Gegenwart angekommen ist und gleichzeitig daran, dass die Gemeinde auf eine lange Geschichte zurückblickt. Auf dem Weg durch den Ort Richtung Niederkaufungen wechseln sich Geschichte und Gegenwart eindrucksvoll ab. Beides ist scheinbar harmonisch zusammengefügt. In Niederkaufungen erinnert das Backhaus an alte dörfliche Traditionen.
Der Rückweg führt über den Steinertsee. Er erinnert an die Braunkohle-Bergbautradition von Kaufungen. Einst wurde hier abgebaut und heute ist der danach entstandene See ein Naherholungsgebiet, dass sogar von vielen Kasselern genutzt wird. Der Nordhessische Märchenlandweg führt hier vorbei und die Steinertseebahn ist eine besondere Attraktion, auf der man eine große Runde entlang des Seeufers drehen kann. Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, sowie an Feiertagen ist Betriebszeit von 13 bis 17 Uhr, von Mai bis August sogar bis 18 Uhr. Saison ist von Karfreitag bis Anfang Oktober.
Bergbau und Ziegelei
Vom Steinertsee nördlich vorbei an Oberkaufungen gelangt man zur Alten Ziegelei und dem Bergwerksmuseum Rossgang, eine alte Schachtanlage des früheren Braunkohlebergwerks Freudenthal. Von dort geht es zurück zum Stiftsbezirk. (rs)
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