HOMBERG/EFZE. Während der Corona-Krise nehmen die Gesundheitsämter in den deutschen Landkreisen eine zentrale und wichtige Rolle ein. Die politischen Vorgaben der Bundes- und Landesregierung müssen hier koordiniert und umgesetzt werden.
Dies betrifft auch die personellen Anforderungen für die Kontaktpersonennachverfolgung, nach denen der Schwalm-Eder-Kreis das Gesundheitsamt personell verstärken muss.
In einem Bund-Länder-Beschluss heißt es dazu, dass pro 20.000 Einwohner fünf zusätzliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter für die personelle Unterstützung bei der Kontaktpersonennachverfolgung in den Gesundheitsämtern der Landkreise zur Verfügung stehen müssen. Für den Schwalm-Eder-Kreis mit circa 180.000 Einwohner bedeutet dies einen zusätzlichen Personalbedarf von 45 zusätzlichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Kontaktpersonennachverfolgung im Zusammenhang mit dem Corona-Virus prompt und vollständig erfolgen kann.
In einem Schreiben an den Hessischen Landkreistag (HLT) weist der Hessische Sozialminister Kai Klose auf die Dringlichkeit sowie Unerlässlichkeit der Umsetzung des Bund-Länder-Beschlusses hin. Im selben Schreiben wird weiter erklärt, dass aus Sicht des zuständigen Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration in den Gesundheitsämtern landesweit in den zurückliegenden Jahren ein Stellenrückgang zu verzeichnen ist.
„Um die Bevölkerung wirksam vor den Auswirkungen des Corona-Virus schützen zu können, müssen die Aufgaben rund um den Infektionsschutz bestmöglich erfüllt werden. Hierfür werden wir das Personal unseres Gesundheitsamts nach den Anforderungen des Bund-Länder-Beschlusses weiter aufstocken. Allerdings können wir die Aussage des Hessischen Sozialministeriums nicht nachvollziehen, dass der Personalbestand in den Gesundheitsämtern in den letzten Jahren deutlich reduziert wurde. Dies ist bei uns nicht der Fall und ist somit falsch.“, erklären Landrat Winfried Becker und Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann.
Der Schlüssel zur Eindämmung ist die Ermittlung und unter Quarantänestellung der Kontaktpersonen der Erkrankten. Die aktuelle Situation und der Rückgang der Infektionszahlen zeigen, dass sich die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt des Schwalm-Eder-Kreises auszahlt.
„Die Krise ist jedoch trotz der aktuellen Erfolge nicht überwunden. Wir werden deshalb weitere Beschäftigte aus allen Bereichen der Kreisverwaltung, aber auch externe Unterstützerinnen und Unterstützer, im Gesundheitsamt einsetzen. Hierfür haben wir neue Büroflächen in Containern direkt am Gesundheitsamt geschaffen, die bereits in Betrieb sind. In den vier Bürocontainern können insgesamt weitere acht Personen arbeiten, sodass wir eine schnelle Kontaktpersonennachverfolgung sicherstellen können. Wie die letzten Wochen gezeigt haben, sind wir gut gerüstet und für die Zukunft gut aufgestellt. Die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt leisten seit Wochen großartige Arbeit“, ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent für Gesundheit, Verbraucherschutz und Veterinärwesen, Jürgen Kaufmann. (pm)
Das Bild: Im Inneren der Container: Im Inneren der Container: Wie Tobias Heipel (hinten sitzend) und René Petzold (vorne) unterstützen seit Beginn der Corona-Pandemie viele weitere Kolleginnen und Kollegen aus allen Fachbereichen der Kreisverwaltung das Team von Dr. Ulrich Klinge (Leiter des Gesundheitsamtes, stehend) im Gesundheitsamt.