Konzert für 100 hinter der Wehrkirche in Kirchbauna
BAUNATAL. Eigentlich spielt der Kultursommer vor großem Publikum und eigentlich sollte das Novus String Quartet aus Korea in Baunatal aufspielen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen beschränkt sich der Kultursommer auf einen bunten Strauß von Mini-Open-Airs mit maximal 100 Besuchern.
Zum Auftakt am Donnerstag im Kirchgarten von Kirchbauna sprang das Schumann Quartett für die Kollegen aus Asien ein. Die Brüder Mark, Erik und Ken Schumann spielen seit ihrer frühen Kindheit zusammen und seit 2011 ist Liisa Randalu als Bratschistin dabei.
Zu hören gab es zunächst Ludwig van Beethovens Streichquartett op. 18 Nr.3 und im Anschluss gleich ein weiteres Beethoven Streichquartett: op. 59 Nr.1 „Razumovsky“. Im Beethoven-Jahr gehören natürlich auch seine kammermusikalischen Werke zum Repertoire. Dabei hat der Komponist seinen Kollegen Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart den Vortritt gelassen, die bereits bahnbrechende Werke geschrieben hatten, bevor Beethoven seinen ersten Zyklus komponierte.
Beeindruckende Musik in beeindruckender Umgebung
Umso eindrucksvoller gerieten seine Werke, die das Schumann-Quartett gefühlvoll und leidenschaftlich vortrug. Im Garten hinter der Wehrkirche Kirchbauna, die nicht zum ersten Mal Gastgeber des nordhessischen Kultursommers war, war die Stimmung erwartungsvoll. Mit Abstand genoss das Publikum die Melodien und den Vortrag der vier Musiker.
Erster Stadtrat Daniel Jung hatte es sich nicht nehmen lassen, das erste Konzert seit Monaten in seiner Stadt zu besuchen und genoss wie 99 andere Besucher die sommerliche Atmosphäre im Kirchgarten. Das Bauwerk aus dem Jahr 1773 war eine malerische Kulisse für eine emotionale Veranstaltung, in der die Musik die Brücke schlug, um die soziale Distanz zu überwinden. Sie fand ihren verdienten Applaus. (rs)