Kostenlose Hilfestellung für Start-ups in Corona-Krise
HESSEN | OFFENBACH | KASSEL. Kostenlose und wertvolle Tipps zur Bewerbung und für öffentliche Aufmerksamkeit gibt es jetzt von Preisträgern und Jurymitgliedern des „Hessischer Gründerpreis“ in Zusammenarbeit mit der Plattform „Soforthelfer.org“. Der Preis wird im Jahr 2020 in Kassel vergeben.
Viele Unternehmen sind durch die Corona-Krise schwer getroffen. Selbst jahrelang erfolgreiche Groß-Konzerne bekommen Hilfe vom Staat, also von uns allen, der Gesellschaft. Erst recht in Schwierigkeiten kommen die kleinen und jungen Unternehmen, die nicht über Jahre Rücklagen ausbauen konnten. Co-Gründerin und Geschäftsführerin Franziska Hannig von Inaska, dem Frankfurter Start-up, das nachhaltige und faire Sport- und Bademode produziert, berichtet:
Virtuelles Live-Veranstaltung am 4. Juni 2020
„Seit Mitte März herrscht auf den für uns wichtigen Märkten Deutschland, Österreich und Schweiz eine große Verunsicherung. Es gibt enorme Reisebeschränkungen, Schwimmbäder und Sportstudios sind von Schließungen betroffen, Badeseen und Parks teilweise nur eingeschränkt nutzbar. Das spüren wir unmittelbar in unseren Umsätzen, die seit Mitte März stark eingebrochen sind. Das heißt, wir müssen Einsparungen vornehmen. Wir haben teilweise Kurzarbeit beantragt, die Soforthilfe erhalten und mussten eine Überbrückungsfinanzierung auf uns nehmen, welche wir innerhalb von sieben Jahren abzahlen werden. Wir werden die Nachwehen von Corona also eine Zeitlang spüren.“
Hannig, die mit ihren Kolleginnen beim Hessischen Gründerpreis 2019 den Sieg in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ erreichte, berichtet am Donnerstag, 4. Juni 2020, in einer gemeinsamen virtuellen Veranstaltung des Hessischen Gründerpreises und der neuen Initiative Soforthelfer.org vom Leben und Überleben eines jungen Unternehmens in der Krise.
Bewerbungsfrist bis 17. August statt 29. Mai
Der Hessische Gründerpreis verlängert wegen der Corona-Krise seine eigentlich am 29. Mai endende Bewerbungsfrist bis zum 17. August 2020. „Wir haben bereits 61 Bewerbungen vorliegen,“ sagt Elisabeth Neumann, die Projektleiterin für den Hessischen Gründerpreis bei KIZ SINNOVA Gesellschaft für soziale Innovationen gGmbH, „aber wir haben auch sehr viele Rückmeldungen von interessierten Unternehmen und aus unserem Netzwerk, die uns zeigen, dass viele Existenzgründerinnen und -gründer derzeit damit beschäftigt sind, ihr Unternehmen am Laufen zu halten.
Dabei finden sie nicht die Zeit und die Ruhe für eine gute Bewerbung – selbst wenn das reine Ausfüllen unserer Bewerbungsunterlagen schnell geht, muss man sich doch gründlich Gedanken machen, Unterlagen zusammenstellen und natürlich eine Perspektive für sein Unternehmen haben, die eine Teilnahme sinnvoll erscheinen lässt. Um in dieser Situation den Druck herauszunehmen haben wir uns in diesem Jahr für eine sehr lange Fristverlängerung entschieden und hoffen, dass im August viele junge Unternehmen schon wieder klarer sehen, wie es mit ihrem Geschäft weiter geht.“
Soforthelfer Programm für Solo- und Kleinunternehmen von Soforthelfer.org
„Solo- und Kleinunternehmen sind am stärksten durch die Corona-Krise betroffen, hier stehen Existenzen auf dem Spiel. Durch unser bundesweites, gemeinnütziges Soforthelfer Programm bieten wir mit unseren Experten kostenlose Hilfe an, persönlich und digital“, sagt Dirk Luenzer, Managing Director von Soforthelfer.org. Das Netzwerk mit mehr als 120 Beratern und 55 Kooperationspartnern bundesweit unterstützt Mikro-, Klein- und mittelständige Unternehmen dabei, auf die COVID-19-Krise zu reagieren.
Am 4. Juni online dabei sein!
Neben Elisabeth Neumann vom Hessischen Gründerpreis und Franziska Hannig von Inaska nimmt auch Andrea Bienia von der Nähschule Lorsch an der circa einstündigen Veranstaltung am 4. Juni teil, die online via Zoom stattfindet. Maxine Schiffmann von Soforthelfer.org spricht mit Elisabeth Neumann und Andrea Bienia darüber, wie wichtig es gerade für junge Unternehmen ist, sichtbar zu sein, wie Start-ups besser wahrgenommen werden können und wie viel Unterstützung dabei der Hessische Gründerpreis bietet. Bienia war 2015 Preisträgerin beim Hessischen Gründerpreis und konnte damals eine sehr hohe Medienaufmerksamkeit erzielen, von der sie noch heute profitiert. Sie musste ebenfalls auf Corona reagieren und konnte beispielsweise keine Präsenzveranstaltungen mehr durchführen. Stattdessen stieg sie in die Maskenproduktion ein.
Auch Franziska Hannig wird von ihren Erfahrungen mit dem Preis erzählen, aber vor allem berichten, dass und wie sie als Mutter von zwei kleinen Kindern dennoch erfolgreich ein Unternehmen mitgründen konnte. Natürlich wird Elisabeth Neumann auch den Wettbewerbsverlauf schildern und die Voraussetzungen für eine Teilnahme darstellen. Und Online-Medienpartner Station gibt Tipps und Tricks für eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Im Chat zur Veranstaltung können Fragen gestellt werden, die – soweit möglich – von den anwesenden Expertinnen gleich beantwortet werden.
Hier geht es zur Online-Anmeldung. (pm | rs)