Gesundheitsamt betreut derzeit 22 aktive Corona-Fälle / Dritter Patient verstorben
MARBURG. Das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf meldet am Freitag zwei neue bestätigte Fälle. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus ist mittlerweile auf insgesamt 207 gestiegen.
Darin ist die Zahl der genesenen (derzeit 182) sowie der verstorbenen (derzeit drei) Personen enthalten. Fünf Personen befinden sich in stationärer Behandlung, davon zwei Personen auf der Intensivstation. Ein zuvor intensivmedizinisch betreuter Patient ist verstorben.
Angesichts der durch die Bundes- und Landesregierung angekündigten Lockerungen mahnt Landrätin Kirsten Fründt weiter zur Vorsicht. Nach wie vor sei die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln elementar. Das dürfe gerade angesichts der Lockerungen nicht in Vergessenheit geraten. Von einem Normalzustand sei man immer noch weit entfernt. „Es liegt letztlich in der Hand der Bürgerinnen und Bürger und daran, wie intensiv sie sich an die Hygieneregeln halten, wie wir als Kreis der uns vom Land übertragenen Verantwortung nachkommen und wenn nötig erneute Einschränkungen veranlassen müssen“, machte Fründt deutlich. (pm)
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08.05.2020 – 16:59 Uhr
Im Kampf gegen das Coronavirus stoßen die Mediziner immer wieder auf neue Symptome der Viruserkrankung.
Am Institut für Rechtsmedizin des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf (UKE) wurden in den vergangenen Wochen rund 190 verstorbene Covid-19-Patienten untersucht. Dabei entdeckten die Mediziner gehäuft Thrombosen und tödliche Lungenembolien. In einer ersten Auswertung wurden 12 Verstorbene näher untersucht, bei sieben von ihnen traten diese Krankheitsbilder auf. Vier der zwölf Patienten seien direkt an einer Lungenembolie gestorben. Vor ihrem Tod gab es bei den Betroffenen keinen entsprechenden Verdacht.
Prof. Klaus Püschel und Prof. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin des UKE, sehen darin eine Bestätigung für Therapien mit blutverdünnenden Medikamenten. Klaus Püschel verweist darauf, dass „auf das Blutgerinnungssystem und die Bildung von Thromben gezielt eingegangen wird. Also eine intensivere Vorsorge getroffen wird dafür, dass Thrombosen und Embolien nicht entstehen.”
„Das ist kein Killer-Virus“
Stefan Kluge fügt hinzu: „Wir haben schon im klinischen Alltag gesehen, dass COVID-19 in ungewöhnlich vielen Krankheitsfällen zu Thrombosen sowie Lungenembolien bei den Patientinnen und Patienten geführt hat. Die Bestätigung haben jetzt Sektionen der Verstorbenen geliefert. Diese wichtigen Hinweise werden wir in die Behandlung der Corona-Patienten übertragen und wägen sorgfältig ab, ob Patientinnen und Patienten primär mit einem Blutverdünnungsmittel behandelt werden könnten“.
Zusammenfassend beruhigt Püschel: „Das ist kein Killer-Virus. Ja, das ist eine besondere Verlaufsform. Aber wir müssen keine Angst haben, dass die Menschheit ausstirbt wegen diesem Corona-Virus. Ich will beruhigen, ich will Angst nehmen. Aber meine Lehre, die wir aus den Ergebnissen ziehen, auch als Risikogruppenzugehöriger, der ich aufgrund meines Alters selbst anhöre, ist, ich habe keine Angst. Die meisten, auch in den Pflegeheimen, überstehen die Krankheit.“
Dann lassen wir mal noch ein halbes Jahr ins Land gehen ,,, und dann war es doch nur eine starke Grippewelle.
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