KASSEL. Zwei Strafanzeigen, 24 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten, zehn Mängelanzeigen, mehrere Schallmessungen und letztlich die Sicherstellung eines Mercedes CL 500 waren das Ergebnis polizeilicher Kontrollen am vergangenen Wochenende in Stadt- und Landkreis Kassel.
Mercedes CL 500 fiel wegen hohem Tempo auf
Der später sichergestellte weiße Mercedes CL 500 war eines der Fahrzeuge, die den Verkehrspolizisten am Wochenende auf Kassels Straßen wegen der rasanten Fahrweise besonders aufgefallen waren. Die Beamten hatten das Auto im Franzgraben gestoppt, nachdem der 19 Jahre alte Fahrer innerorts mit einer Geschwindigkeit von 88 km/h gemessen worden war. Bei der Überprüfung des hochmotorisierten Autos hatten die fachkundigen Polizisten dann noch weitaus mehr zu beanstanden.
Für einige nachträgliche Um- oder Anbauten an dem Wagen lagen die erforderlichen Änderungsabnahmen nicht vor. Eine erste Schallpegelmessung ergab zudem den deutlichen Hinweis darauf, dass die Auspuffanlage des Mercedes zu laut ist. Insgesamt bestand der Verdacht, dass die Betriebserlaubnis des Wagens erloschen war, weshalb die Beamten das Auto sicherstellten. Am Montag erfolgte dann im Polizeipräsidium das Gutachten durch einen Kfz-Sachverständigen. Dieser bemängelte die nicht eingetragenen Reifen und Felgen, das nicht eingetragene „Bodykit“ sowie die willentliche Manipulation an der Auspuffanlage. Die Kennzeichen des Mercedes stellten die Beamten anschließend zur Verhinderung weiterer Fahrten sicher und übersandten sie an die Zulassungsstelle, die den Wagen wegen Erlöschen der Betriebserlaubnis abmelden wird. Für den Halter des Mercedes, ein 31-Jähriger aus Kassel, haben die Kontrollen neben einer Geldbuße von 135 Euro und einem Punkt noch deutlich höhere Kosten zur Folge. Für das Gutachten, das Abschleppen, Neuteile, die TÜV-Abnahme und die Zulassung dürften am Ende rund 2.500 Euro zu Buche schlagen.
In 16 Fällen leiteten sie Verfahren wegen Tempoverstößen ein – sechs Mal waren Raser so schnell unterwegs, dass ihnen nun mindestens ein Monat Fahrverbot droht. Bei den zwei Strafanzeigen hatten die Verkehrspolizisten Fahrer gestoppt, die ohne Führerschein am Steuer von Autos saßen.
Die schwerpunktmäßigen Kontrollen vom vergangenen Wochenende werden durch die Kasseler Polizei auch in Zukunft fortgesetzt. Die Beamten werden im Fall von rücksichtslosem Fahrverhalten oder „Posen“ mit Aufheulen des Motors sowie Kurzsprints konsequent einschreiten und Platzverweise erteilen. Sollten diese ignoriert werden, droht die sofortige Sicherstellung des Pkw zur Gefahrenabwehr. (wal/ots)
1 Kommentar
warum verschrottet man diese autos nicht einfach ?
die strafen die diese leute bekommen sind noch immer viel zu niedrig.
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