Mehr als 300 Tablets als Spende erhalten
TREYSA. Die schon seit mehreren Wochen geltenden Besuchsverbote in Wohneinrichtungen der Hephata Diakonie sind sowohl für viele Klientinnen und Klienten als auch deren Angehörige eine große Belastung. An einigen Stellen gab es bereits technische Möglichkeiten, über Videotelefonie im Kontakt zu bleiben. Viele weitere Einrichtungen werden durch mehrere großzügige Spenden nun mit Geräten und Datenverträgen ausgestattet.
Mehr als 300 Tablets als Spende erhalten
Da gerade in den Wohnangeboten der Hephata Diakonie und ihrer Tochtergesellschaften für Seniorinnen und Senioren, aber auch in Einrichtungen der Sozialpsychiatrie und der Suchtkrankenhilfe viele Klientinnen und Klienten nicht privat über Endgeräte verfügen, mit denen eine Videotelefonie möglich ist, hat der Hephata-Spendenbeauftragte Sebastian Nicolai für diese Einrichtungen wie auch für einige Wohngruppen für Menschen mit Behinderung mehrere Unternehmen um Unterstützung gebeten. „Das Ergebnis unserer Anfragen ist wirklich phänomenal“, sagt Johannes Fuhr, der die Aktion als Leiter der internen und externen Kommunikation Hephatas initiiert hat. So habe es innerhalb weniger Tage die Zusage durch den Versandhändler Amazon gegeben, insgesamt 300 Tablets kostenlos zur Verfügung zu stellen. „Spontan seine Unterstützung zugesagt hatte außerdem das Institut für Universal Design“, berichtet Fuhr. Für Geschäftsführer Thomas Bade ist das Thema „Digitale Teilhabe“ eine Herzensangelegenheit. Durch seine Spende und den von ihm formulierten Unterstützungsaufruf für die Videotelefonie-Aktion der Hephata Diakonie, der auch vom Deutschen Designtag an alle Mitglieder verteilt worden ist, ist eine zweistellige Zahl an Geräten hinzugekommen.
Vorkonfigurierte Geräte werden ab sofort verteilt
„Die Hephata Diakonie ist an mehr als 50 Standorten in drei Bundesländern vertreten“, erklärt Johannes Fuhr. In den vergangenen Tagen sei koordiniert worden, wie viele Geräte in welchen Einrichtungen durch wen und wie in Betrieb genommen werden können. „Ab heute starten wir mit der Verteilung der vorkonfigurierten Geräte“, so Fuhr. Die ersten 15 Tablets hat Geschäftsführer Hermann-Josef Nelles für die Seniorenzentren der Hephata-Tochtergesellschaft hsde (Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH) dankend entgegengenommen. Neben der internen Verteilung der Geräte innerhalb der Einrichtungen der Hephata Diakonie soll ein Teil der Tablets an die Diakonie Hessen weitergegeben werden, die die Geräte an andere Mitgliedseinrichtungen weitergibt.
Bis zu drei zusätzliche Datenverträge pro Einrichtung abgeschlossen
Je nach Lage und Gebäudestruktur der jeweiligen Wohneinrichtungen Hephatas ist die Abdeckung mit W-LAN problematisch. Herausforderungen stellen dabei unter anderem die Bandbreiten der vorhandenen Festnetzanschlüsse dar, außerdem ist innerhalb der mitunter weitläufigen Gebäude die Ausstrahlung von W-LAN-Signalen vielerorts schwierig. „Deshalb haben wir mehrere Mobilfunkprovider angefragt, ob sie uns kurzfristig mit Datenverträgen helfen können“, berichtet der Hephata-Spendenbeauftragte Sebastian Nicolai. Und tatsächlich hat er kurz vor Ostern von der Deutschen Telekom ein entsprechendes Angebot erhalten: Mit bis zu drei Smartphones mit dazugehörigem Datenvertrag stattet der Konzern viele Einrichtungen der Hephata Diakonie zum symbolischen Preis von je einem Euro aus, damit dort Videotelefonie für Bewohnerinnen und Bewohner organisiert werden kann. „Die Smartphones sind zum Teil bereits für erste Videotelefonate genutzt worden“, so Nicolai. Mit der Verteilung der Tablets können die Smartphones ab sofort als Router eingesetzt werden und die Telefonate selber über die Tablets umgesetzt werden. „Das ist für die Klientinnen und Klienten angenehmer, weil der Bildschirm doch etwas größer ist als auf dem Smartphone“, sagt Nicolai.
Danke an alle Spenderinnen und Spender
Neben Amazon, der Telekom und dem Institut für Universal Design sowie ihm verbundene Designer hat ein weiteres Unternehmen, das nicht namentlich genannt werden will, die Aktion Videotelefonie mit einer Spende unterstützt. „Im Namen aller Klientinnen und Klienten, die die Videotelefonie nutzen werden, bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern“, betonen Kommunikationsleiter Fuhr und Spendenbeauftragter Nicolai. Auch wenn die Videotelefonie die persönliche Begegnung nicht ersetzen kann, sei sie doch zumindest eine digitale Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben und dabei seinem Gegenüber in die Augen sehen zu können. (pm)