Anzahl der freien Krankenhausbetten reduziert sich
WIESBADEN. Die Zahl der positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 getesteten Menschen steigt in Hessen weiter an. Ab kommendem Montag gilt auch in Hessen im öffentlichen Personennahverkehr oder im Publikumsbereich von Geschäften, Bank- und Postfilialen die Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Das wichtigste Gebot bleibt allerdings das Abstandhalten, um die Verbreitung des Virus‘ nach Möglichkeit zu unterbinden. Sozial- und Integrationsminister Kai Klose betont: „Das Infektionsrisiko des Virus besteht weiter. Steigt die Zahl der Infektionen – und dann auch die Zahl der schweren Erkrankungen wieder sehr schnell, stellt das unser Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen. Deshalb ist wichtig zu wissen, dass Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln durch das Tragen einer Alltagsmaske nicht außer Kraft gesetzt werden. Wir gefährden sonst unsere gemeinsamen Erfolge bei der Bekämpfung der Pandemie, die nur durch die Kontaktverbote und drastischen Maßnahmen erreicht werden konnten“.
Übersicht bestätigter SARS-CoV-2-Fälle in Hessen
Die Zahl der bestätigten Infektionen ist hessenweit, Stand 24. April, 14.00 Uhr, auf 7.796 Personen gestiegen, das sind 157 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle, die auf das Coronavirus SARS-CoV-2 zurückgeführt werden, stieg in Hessen auf 301 Personen, das sind 13 mehr als gestern.
Überblick Belegungsanzahl COVID-19 in Krankenhäusern
Mit Stand vom 23. April 2020, 11 Uhr, sind in den hessischen Krankenhäusern 11.870 Betten frei (stationäre Betten inklusive der Beatmungs- und Intensiv-Überwachungsbetten). Dies sind 1.505 Betten weniger als noch am Dienstag beim letzten Informationsgespräch (20.04.2020: 13.375). Die Gesamtzahl der COVID-19 Patientinnen und –Patienten in den hessischen Krankenhäusern liegt bei 865, davon sind 225 Personen beatmungs- und intensivüberwachungspflichtig. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Betten mit Beatmung konnte erneut erhöht werden und liegt jetzt bei 2.228 (Bestand aller Plankrankenhäuser in Hessen). Derzeit gibt es 889 freie Beatmungsbetten in hessischen Krankenhäusern.
Unterstützung der lokalen Gesundheitsämter
Die Kontaktpersonennachverfolgung von COVID-19 Patientinnen und Patienten stellt die zuständigen Gesundheitsämter vor große personelle Herausforderung. Daher hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, die Gesundheitsämter zu verstärken. Das Land Hessen arbeitet in enger Abstimmung mit den 24 Gesundheitsämtern mit großem Einsatz daran, diese Verstärkung umzusetzen und für die Gesundheitsämter kurzfristig geeignete Personen zur Unterstützung zu finden. So wurde im Corona-Krisenstab des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration eine eigene Organisationseinheit geschaffen, die für die Akquise von Unterstützungskräften für die Gesundheitsämter verantwortlich ist. Ein wichtiger Baustein sind die durch das Robert-Koch-Institut geschulten „Containment-Scouts“, also Medizin-Studierende, die im Rahmen eines Urlaubssemesters im Gesundheitsamt zur Kontaktpersonennachverfolgung tätig werden. Die Scouts werden durch das Bundesgesundheitsministerium finanziert. Für Hessen sind 40 Scouts vorgesehen, die voraussichtlich ab Mitte Mai zum Einsatz kommen können. „Wir unterstützen die Gesundheitsämter mit voller Kraft, denn die umfassende Kontaktpersonennachverfolgung ist auch weiterhin ein wichtiger Baustein zur Minimierung der Neuinfektionen“, betont Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.
Dr. Birgit Wollenberg, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der ärztlichen Amtsleitungen der Hessischen Gesundheitsämter, betont: „Die Bereitstellung von Personal in großer Anzahl ist für die Gesundheitsämter dringend notwendig, daher sind wir sehr froh über die angekündigte personelle Unterstützung. Zurzeit haben Gesundheitsämter ihr eigenes Personal aus vielen anderen Arbeitsbereichen, z.B. Trinkwasserüberwachung, sozialpsychiatrischer Dienst, Kinder- und Jugendgesundheit, fast vollständig abgezogen. Da wir nun in den „Langstreckenlauf“ der Krisenbewältigung gehen, benötigen wir ganz neue unterstützende Teams, um die anderen, nicht weiter verschiebbaren Aufgaben, bewältigen zu können. Besonders herausfordernd wird die Schulung und Anleitung der neuen, z.T. fachfremden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein, da auch dafür wieder das Fachpersonal aus den Infektionsschutzabteilungen benötigt wird. Wichtig ist daher, dass die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst über Vorkenntnisse in einem Gesundheitsberuf verfügen. Die Lehre aus der Pandemie ist jetzt schon, dass Gesundheitsämter auf Dauer eine erhebliche Verstärkung des Fachpersonals (insbesondere Ärztinnen und Ärzte mit Facharztweiterbildung und Hygienekontrolleure/Gesundheitsaufseher) dringend benötigen.“
3 Kommentare
26.04.2020 – 05:42 Uhr
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (77) hat angesichts der Einschränkungen vieler Grundrechte davor gewarnt, dem Schutz von Leben in der Corona-Krise alles unterzuordnen.
Der CDU-Politiker zum „Tagesspiegel“: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig.“
Schäuble erklärt: „Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen. Der Staat muss für alle die bestmögliche gesundheitliche Versorgung gewährleisten. Aber Menschen werden weiter auch an Corona sterben.“
Auch er gehöre zur Hochrisikogruppe: „Meine Angst ist aber begrenzt. Wir sterben alle. Und ich finde, Jüngere haben eigentlich ein viel größeres Risiko als ich. Mein natürliches Lebensende ist nämlich ein bisschen näher.“
Seiner Meinung nach könne ein Kipppunkt bei der Stimmung in der Bevölkerung bald erreicht sein: „Es wird schwieriger, je länger es dauert.“ Und da hat Herr Schäuble mal recht !!!!!! Mit zunehmender Dauer verschwiendet die Akzeptanz von Maßnahmen !!!
Mir reichts, dieses ganze rumgemurkse bringt doch nichts, wir haben nur die Hoffnung auf einen Impfstoff und ein Medikament das es irgendwann vielleicht mal gibt.. Das einzige was hilft, ist die Herdenimunisierung, dann verschwindet das Virus von selbst. Natürlich wird es nach der totalen Rücknahme der freiheitsbeschränkenden Maßnahmen zunächst einen Anstieg der Infektionen und der Totesfälle geben. Aber seien wir realistisch, die meisten der Risikopatienten die dann sterben würden, werden sowieso innnerhalb der nächsten drei Jahre sterben, Und wir können die Risiopatienten auch derzeit nicht wirksam schützen sonst hätten wir nicht in drei Altersheimen im SEK dieses Virus. Die Natur ist halt grausam, das müssen wir akzeptieren und mit dem Virus leben
Da stimme ich ihnen zu,,, man kann es schon nicht mehr hören !!! Und keiner nimmt das mit den Kontaktbeschränkungen noch wirklich ernst !!
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