Altenzentrum in Gudensberg ist nicht allein
GUDENSBERG. In der regelmäßig stattfindenden Corona-Krisensitzung des Trägervereins des Altenzentrums Eben-Ezer in Gudensberg berichtete Heimleiter Walter Berle Ende vergangener Woche über die aktuelle Situation des Hauses, in dem Ende März der erste Coronafall bekannt wurde.
Auf Quarantäne-Station begrenzt
Seitdem würden, so Berle, von den insgesamt 152 Bewohnern 31 Infizierte und Genesene auf einer speziell eingerichteten Quarantänestation betreut. Weitere sechs Bewohner befänden sich in ihren Einzelapartments in Quarantäne. Die Genesenen seien alle symptom- und beschwerdefrei. Neun Bewohner, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wurde, seien bisher überwiegend im Krankenhaus verstorben. Jedoch hätten diese „massive Vorerkrankungen“ gehabt, sagte Berle.
Um den Bewohnern eine Gesprächsbegleitung und eine soziale Betreuung anbieten zu können, habe man kurzfristig drei zusätzliche pastorale und pädagogische Fachkräfte gewinnen können, die das seelsorgerliche Angebot des Eben-Ezer ergänzen. Berle zeigte sich erfreut über die große Solidarität und Hilfsbereitschaft.
Angespannte Personalsituation
„Aufgrund der vielen infizierten Mitarbeiter und der daraus resultierenden angespannten Situation haben sich mittlerweile über zehn freiwillige Pflegekräfte, sowohl regional als auch überregional, gemeldet und arbeiten bereits im Pflege- und Hauswirtschaftsbereich. Für nächste Woche haben sich weitere freiwillige Helfer angekündigt. Aber auch sechs genesene Mitarbeiter werden in den nächsten Tagen ihren Dienst wieder antreten können.“
In der über das Internet stattfindenden Sitzung des Trägervereins lobte Berle „den außergewöhnlichen Einsatz“ seiner Mitarbeitenden, ohne die eine solche Herausforderung nicht zu meistern sei. Ebenso bedankte er sich für die „fachkompetente Beratung und Begleitung“ durch das Gesundheitsamt Homberg. Mit diesem stehe die Einrichtung in „engem und stetigem Kontakt“.
Dank an vielfältige Spenden – und Gottes Hilfe
Zurzeit sei man auch aufgrund von gemachten Einkäufen und Spenden gut mit der vom Robert Koch-Institut empfohlenen Schutzkleidung ausgestattet. So habe beispielsweise Raiffeisen Fritzlar und Gudensberg über 100 Schutzoveralls gespendet. Die für den Schutz wichtigen FFP2-Masken erhalte man vom Schwalm-Eder-Kreis.
Neben den freiwilligen Helfern und der Schutzkleidung erreichten zudem mehrere hunderte Ermutigungskarten mit persönlichen Worten, selbstgemalten Bildern und ausgesuchten Bibelstellen das Eben-Ezer, von denen einige Exemplare für alle sichtbar im Foyer ausgestellt sind. Dafür bedankte sich Berle: „Diese Anteilnahme ist enorm wichtig und tut uns – den Bewohnern und den Mitarbeitenden – sehr gut.“ (pm | rs)