TREYSA. Über das Osterwochenende haben mehrere Testergebnisse Erkrankungen mit Covid-19 bei weiteren Mitarbeitenden und Klienten Hephatas in Schwalmstadt bestätigt. Betroffen sind zwei Einrichtungen und ein Betreuungsteam, in denen jeweils in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt unterschiedliche Quarantänemaßnahmen umgesetzt werden (Stand: 14.4.2020, 10 Uhr).
Infektionen im Umfeld einer erkrankten Klientin
Im Umfeld der bereits in der vorigen Woche positiv getesteten Klientin, die am Donnerstag nach einem zwischenzeitlichen Krankenhausaufenthalt wieder zurück in ihre Wohngruppe gebracht werden konnte, sind bislang zwei Mitarbeitende nachgewiesen an Covid-19 erkrankt, berichtet Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Insgesamt weisen in dem Team indes bereits fünf Mitarbeitende unspezifische Symptome auf und befinden sich in häuslicher Quarantäne. Bei insgesamt vier Klientinnen und Klienten sind ebenfalls Krankheitssymptome aufgetreten, zwei von ihnen befinden sich aufgrund ihres Krankheitsverlaufes in Behandlung in einer Klinik. Testergebnisse liegen bislang nicht vor. Für die Wohngruppe wurde eine Pendelquarantäne eingerichtet – das heißt, dass Mitarbeitende ohne Krankheitssymptome weiterhin zum Dienst kommen können, von dort aber nur in die private Wohnung zurückfahren dürfen. Das Personal insgesamt ist mit Schutzmasken nach FFP3-Standard sowie mit Schutzkitteln ausgestattet worden. „Diese Sicherheitsmaßnahe ergreifen wir seit Beginn der Pandemie überall dort, wo es in Wohngruppen Verdachtsfälle oder bestätigte Infektionen gibt“, berichtet Dietrich-Gibhardt.
Klient auf Intensivstation, zwei Mitarbeitende mit Symptomen
In einer zweiten Einrichtung war ebenfalls bereits in der vorigen Woche ein Klient mit starken Krankheitssymptomen zur Behandlung in eine Klinik gebracht worden. Nachdem zwei erste Tests negativ waren, ist nun mit einem weiteren Test doch der Coronavirus nachgewiesen worden. Der Klient wird weiterhin intensivmedizinisch behandelt, sein Zustand habe sich aber zum Glück etwas stabilisiert, berichtet Dietrich-Gibhardt. Zwei Mitarbeitende der Wohngruppe weisen unspezifische Symptome auf und befinden sich in häuslicher Quarantäne, für die Wohngruppe wurde eine Pendel-Quarantäne eingerichtet.
Besonders betroffenes Betreuungsteam
In einem Betreuungsteam für mehrere Wohngruppen in Schwalmstadt sind von 14 Mitarbeitenden drei Personen bestätigt mit dem Coronavirus infiziert. Vier weitere Mitarbeitende des Teams befinden sich aufgrund von Krankheitssymptomen in häuslicher Quarantäne, für sieben Kolleginnen und Kollegen ist eine Pendelquarantäne eingerichtet worden. Mitarbeitende aus dem Betreuungsteam, die erkrankte Klientinnen und Klienten versorgen, dürfen als Schutzmaßnahme nicht mehr in anderen Wohngruppen tätig werden.
Verdachtsfälle in zwei weiteren Einrichtungen
Neben den bestätigten Infektionen in den drei genannten Einrichtungen und Teams gibt es Verdachtsfälle mit ausstehenden Testergebnissen in zwei weiteren Wohngruppen. Dort sind bislang insgesamt sechs Klientinnen und Klienten sowie eine Mitarbeiterperson von Symptomen betroffen. Einer der Klienten musste wegen eines schweren Krankheitsverlaufs am heutigen Dienstag ins Krankenhaus gebracht werden, wo er intensivmedizinisch behandelt wird.
Dietrich-Gibhardt: Alles getan, um Ansteckungen zu vermeiden
„Die neuen Infektionsfälle erfüllen uns mit Sorge“, sagt Dietrich-Gibhardt. Gleichzeitig sei er sich sicher, dass in den betroffenen Einrichtungen alles dafür getan wurde und getan wird, dass Ansteckungen so gut es irgend geht vermieden werden. „Allerdings mussten wir leider durchaus damit rechnen, dass der Virus trotz aller Schutzmaßnahmen nicht vor unseren Häusern Halt macht“, so Dietrich-Gibhardt. Umso wichtiger sei es nun, dass in den Einrichtungen ausreichend Schutzmasken, Kittel und Desinfektionsmittel vorhanden sind. „Noch haben wir entsprechende Vorräte, wobei wir aufgrund der jüngsten Entwicklungen sicher auf Nachlieferungen angewiesen sein werden“, erklärt der Vorstandssprecher.
Appell der Vorstände: „Gemeinsam unser Bestmögliches geben!
Den von Erkrankung betroffenen Mitarbeitenden und den Klientinnen und Klienten wünscht Dietrich-Gibhardt alles Gute und eine „hoffentlich gute und baldige Genesung“. An alle Mitarbeitenden richtet er gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Klaus Dieter Horchem einen dringenden Appell: „Bitte bleiben Sie auch weiterhin so solidarisch, besonnen und einsatzbereit, wie Sie es in der vergangenen Zeit gewesen sind. Wenn wir alle gemeinsam unser Bestmögliches geben, wird uns eine professionelle Begleitung und Betreuung unserer Klientinnen und Klienten auch in dieser schweren Krise gelingen!“ (pm)