95-jähriger Mann stirbt in Asklepios Klinik in Ziegenhain
HOMBERG/EFZE. Zum 2. April meldet der Schwalm-Eder-Kreis den bisher stärksten Anstieg in der seit dem 12. März 2020 geführten Statistik der an dem Coronavirus erkrankten Menschen. Nachdem bereits von Dienstag auf Mittwoch 21 Neuinfektionen zu verzeichnen waren, wurde heute bekannt, dass sich im Landkreis 29 weitere Personen mit dem neuen Coronavirus infiziert haben.
Damit steigt die Anzahl der Infizierten im Landkreis auf 212 Personen. Am Mittwoch wurde der zweite Todesfall eines infizierten Mannes aus dem Landkreis bekannt, der im Alter von 95 Jahren verstorben ist.
„Das ist ein erschreckend starker Anstieg in den letzten beiden Tagen und erfüllt uns mit großer Sorge. Gleichzeitig sind wir aber nach wie vor davon überzeugt, dass die verhängten Maßnahmen im Moment die einzige Chance sind, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wir dürfen mit all unseren Bemühungen der Kontaktminimierung nicht nachlassen“, so Landrat Winfried Becker und Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann.
Auch im Schwalm-Eder-Kreis ist der bundesweite Trend zu erkennen, dass inzwischen vermehrt Senioreneinrichtungen von Infektionen betroffen sind. In einigen Einrichtungen sind sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Personal mit dem Corona Virus infiziert. Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen und der inzwischen landesweit verhängten absoluten Besuchs- und Aufnahmestopps, hat das Virus einen Weg in die Einrichtungen gefunden. Da gerade in Seniorenheimen ausschließlich Menschen der Hochrisikogruppe, aufgrund des Alters und möglicher Vorerkrankungen, untergebracht sind, ist die Gefahr von schwerwiegenden Krankheitsverläufen deutlich höher als bei jüngeren Menschen.
Bei dem bereits am Mittwoch bekannt gewordenen zweiten Todesfall im Landkreis handelt es sich um einen 95-jährigen Mann, der im Krankenhaus in Ziegenhain verstorben ist. Der Mann war positiv auf das Coronavirus getestet, litt aber unter Vorerkrankungen. Ob er an der Infektion mit dem Coronavirus verstorben ist, bleibt unklar.
Einkaufen funktioniert
Inzwischen zeigt sich, dass sich die Situation beim Einkauf des täglichen Bedarfs deutlich entspannt. Die Versorgungslage ist gesichert. Vereinzelt treten noch Fragen zu den aktuell geltenden Regeln und deren Auslegung im Schwalm-Eder-Kreis auf. Der Landkreis weist darauf hin, dass nicht jede Kleinigkeit geregelt und gelöst werden kann. In einigen Dingen setze man auf das Fingerspitzengefühl der Marktbetreiber und des Marktpersonals. Besonders in Fällen, wenn es um Abgabemengen beziehungsweise der haushaltsüblichen Mengen geht. Viele Menschen helfen und kaufen im Rahmen der Familien- und Nachbarschaftshilfe für Eltern und Senioren mit ein, sodass diese das Haus nicht verlassen müssen. Dies soll natürlich bei den Einkaufsmengen bestimmter Produkte berücksichtigt werden und nicht zu Irritationen an der Kasse führen.
Das Gesundheitsamt empfiehlt dringend, besonders beim Einkauf die Hygieneregeln einzuhalten und sich sowohl vor wie auch nach dem Einkauf immer die Hände gründlich zu waschen.
Immer mehr Hilfeangebote im Schwalm-Eder-Kreis
Kreisweit gibt es immer mehr Initiativen von Menschen, die verschiedenste Angebote zur Hilfe anbieten. Ob Einkaufshilfe, Wege zur Apotheke oder Unterstützung bei der Gartenarbeit.
„Es gibt erfreulicherweise sehr viele Menschen bei uns im Schwalm-Eder-Kreis, die sich ehrenamtlich betätigen und damit einen großartigen Beitrag leisten, um gemeinsam gut durch diese Krisensituation zu kommen. Das ist ein tolles Zeichen in dieser schwierigen Zeit und zeigt uns, dass die Menschen sehr genau verstanden haben, wie wichtig es ist, dass wir zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen“, so Landrat Winfried Becker und Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann.
Auf der Homepage des Landkreises sind unter www.schwalm-eder-kreis.de sind die verschiedenen Bürgerhilfen, aber auch Hilfegesuche sowie Vermittlungsbörsen, unter einer eigenen Rubrik, „Angebote für Hilfen“, aufgeführt.
Mit der Koordinierung dieser zahlreichen Hilfeangebote ist inzwischen Herr Theumer-Weißenborn von der Sozialverwaltung beauftragt. Er ist telefonisch unter 05681-775 283 zu erreichen und gibt gern Auskunft und vermittelt Hilfeanfragen sowie Hilfeangebote. (pm|beg)