Stadt Baunatal rät älteren Mitbürgern: Bitte bleiben Sie zuhause
BAUNATAL. Ältere und vorerkrankte Menschen müssen sich in der Corona-Krise besonders in Acht nehmen. Sind sie es, die bei einer Ansteckung am meisten gefährdet sind und zur Risikogruppe zählen.
Seniorenarbeitskreis Baunatal appelliert
Mit einem eindringlichen Appell wenden sich daher der Vorstand des Senioren-Arbeitskreises Baunatal (SAK) sowie die Leitstelle Älterwerden der Stadt an die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. „Wir müssen noch viele Wochen, vielleicht sogar Monate vorsichtig sein. Insbesondere ältere Menschen werden soziale Kontakte auf das Notwendigste einschränken müssen“, betont Wolfram Meibaum, Seniorenarbeitskreis-Vorsitzender. Sein Appell: „Bitte bleiben sie wenn möglich zuhause, schützen Sie sich und nutzen Sie die angebotenen Hilfen!“
Natürlich sei das Einkaufen auch Senioren trotz der geltenden Beschränkungen noch erlaubt. Doch ältere Menschen, gerade auch jene mit Vorerkrankungen, sollten sich dem Risiko nicht ohne Not aussetzen, so der Vorsitzende des Seniorenarbeitskreises.
Lokale Hilfsangebote nutzen
So könnte man z.B. über die lokalen Hilfsorganisationen Essen auf Rädern bestellen, Lieferdienste nutzen und Nachbarn und Verwandte bitten, einen Einkauf mit zu erledigen. Es formieren sich auch in Baunatal Hilfsangebote von Vereinen und Initiativen mit dem Ziel, Einkaufshilfen anzubieten. Hilfe müsse insbesondere denjenigen angeboten werden, die nicht bereits von Familie, Freunden oder Nachbarn unterstützt werden
Notwendige Vorsichtsmaßnahmen
Um sich selbst und andere zu schützen, rät die BAGSO zusammen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) derzeit zu folgenden Maßnahmen:
- Reduzieren Sie soziale Kontakte soweit möglich – auch zu Gleichaltrigen, denn auch sie können Überträger sein.
- Kontakte sollten auf ein Minimum reduziert werden. Prinzipiell sollte ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen eingehalten und allgemeine Hygieneregeln beachtet werden.
- Meiden Sie jeden unmittelbaren Kontakt zu Enkelkindern. Großeltern sollten möglichst nicht in die Betreuung einbezogen werden.
- Gehen Sie nicht in Arztpraxen, rufen Sie im Bedarfsfall dort an und fragen, wie Sie sich verhalten sollen.
- Gehen Sie, falls möglich, nicht in Apotheken. Bestellen Sie benötigte Arzneimittel per Telefon und lassen Sie sich diese liefern oder nehmen Sie, wenn möglich, Hilfe aus der Familie oder der Nachbarschaft an.
- Nehmen Sie Bring- und Lieferangebote an, durch Familie und Nachbarn, durch Supermärkte.
- Halten Sie ihre sozialen Kontakte über Telefon oder über Skype aufrecht.
- Begrenzen Sie die Zahl der Personen, die in Ihre Wohnung kommen, auf ein Minimum.
- Nutzen Sie das schöne Wetter, um spazieren zu gehen. Das stärkt Ihre Abwehr.
- Halten Sie auch beim Spaziergang mind. 1,5 m Abstand, wenn Sie Bekannte treffen.
Kriminelle nutzen Ängste aus
Gleichzeitig weisen der Senioren-Arbeitskreis und die Leitstelle Älterwerden darauf hin, dass auch immer mehr Kriminelle die Angst vor dem Corona-Virus momentan auf vielfältige Weise ausnutzen. Laut Hessischem Kriminalamt geben die Betrüger sich z.B. am Telefon als Angehörige aus, die sich mit dem Virus infiziert hätten und nun dringend Geld für die Behandlung benötigten oder an der Haustür als Amtspersonen, die Tests auf das Covid-19-Virus durchführen wollten.
Besondere Aufmerksamkeit
Daher rät die Polizei zu besonderer Aufmerksamkeit bei unbekannten Personen an der Haustür oder bei Telefonanrufen! Tatsache ist: Es werden keine unangemeldeten Corona-Tests an der Haustür durchgeführt! „Schauen Sie genau hin, damit Sie keinem Betrüger auf den Leim gehen. Bei telefonischen Kontakten lieber schnell bei den Kindern und oder Enkelkindern anrufen und sich rückversichern“, rät Hans-Joachim Botthof von der Leitstelle Älterwerden. (bn | rs)