BAUNATAL. „Die Stadt muss und kann leben trotz veränderter Haushaltslage. Ich bin optimistisch, dass wir mit Engagement und Herzblut auch weiterhin genügend Gestaltungsspielraum haben“, betonte Baunatals Bürgermeisterin Silke Engler bei der jüngsten Sitzung des städtischen Senioren-Arbeitskreises. Rund 40 Teilnehmer waren zum Gespräch mit der Bürgermeisterin gekommen.
Leistungen werden überprüft
Da die finanzielle Lage der Stadt wegen geringerer Steuereinnahmen und Steuerrückzahlungen weiterhin angespannt ist, würden die Leistungen der Stadt daraufhin überprüft, welche Aufgaben noch zeitgemäß und dauerhaft leistbar seien, so Silke Engler. Personalreduzierungen erforderten zwangsläufig Aufgabenkürzungen, wie etwa veränderte, an der Nachfrage orientierte Servicezeiten, um den gewachsenen Standard an Qualitätsleistungen zu erhalten.
Hoher Stellenwert
Der Stellenwert der Seniorenarbeit lasse sich am 2019 aktualisierten Seniorenplan der Stadt ablesen mit der Arbeit der Leitstelle Älterwerden und der Engagement-Förderstelle im Zentrum Rembrandtstraße sowie den vielen weiteren ehren- und hauptamtlichen Leistungen der Senioreneinrichtungen und –organisationen in Baunatal. Beispielhaft nannte die Bürgermeisterin die Themen Daseinsvorsorge, Nachbarschaftshilfe, Pflege, Altersarmut, medizinische Versorgung, Mobilität und Digitalität.
Silke Engler hob hervor, dass neben der Arbeit von Sicherheitsberatern und Streetworkern das Netzwerk Sicherheit mit der Einstellung eines weiteren städtischen Hilfspolizisten und einer Schutzfrau im Polizeirevier deutlich erweitert wurde.
Behindertengerechter Wohnraum
Auf Nachfrage nach bezahlbarem und behindertengerechtem Wohnraum bemerkte Silke Engler, mit einem städtischen Förderprogramm und intensiven Gesprächen mit Investoren habe man erreicht, dass die Wohnsituation für ältere Menschen erheblich verbessert werde, z.B. durch altersgerechte Wohnungen und zum Teil mit neuen Wohnformen. „Mir ist wichtig, dass wir eine Infrastruktur haben, in der Menschen selbstbestimmt und sozial eingebunden alt werden können“, so die Bürgermeisterin.
Behindertengerechte Haltestellen
Mit Polizei und der Landesbehörde Hessen Mobil müssten nach Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen des Unfalltodes in der Altenritter Straße die Parkplatz- und Querungssituation sowie die Erreichbarkeit und der behindertengerechte Ausbau der Bushaltestellen gelöst werden. Auch die Haltestelle am Ratio – zuständig ist Hessen Mobil – bedürfe einer schnellen Lösung, so die Bürgermeisterin.
Offenes Ohr für Senioren-Anliegen
Abschließend bedankte sich der Arbeitskreisvorsitzende Wolfram Meibaum bei der Bürgermeisterin und den städtischen Mitarbeitern für das offene Ohr für die Anliegen der Senioren in Baunatal. Er bat darum, angesichts der prognostizierten Zunahme der älterwerdenden Menschen auf bald 30 Prozent der Gesamtbevölkerung, die Anstrengungen bei Dienstleistungen für ältere Menschen und seniorengerechte Angebote bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. „Senioren bringen schon heute viel Kompetenz und Erfahrungswissen in unsere Stadtgesellschaft ein.“ (bn)