TREYSA. Die Hephata Diakonie passt ihre Einrichtungen der aktuellen Entwicklung der Corona-Krise an. Dazu gehört unter anderem, dass die Tagesstätten für Menschen mit Behinderungen am Donnerstag komplett schließen, für die Werkstätten und Tagesförderstätten liegt die Entscheidung beim Land Hessen. Hephata trifft Vorbereitungen und hält landesweite Schließungen für geboten.
++ Das Fernbleiben von Werkstätten oder Tagesförderstätten ist Klientinnen und Klienten bereits seit Montag erleichtert möglich.
++ Eine Wohngruppe auf dem Stammgelände in Treysa befindet sich vorsorglich in Quarantäne nachdem eine Mitarbeiterin positiv auf Covid-19 getestet worden ist.
++ In der Klinik haben Gäste keinen Zutritt mehr, komplett geschlossen sind zudem die Cafeteria Oase gegenüber der Kirche und die Übernachtungs- und Tagungshäuser.
++ Die Beratungsstelle Jugend, Drogen und Sucht sowie die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in der Bahnhofstraße bieten bis auf weiteres ausschließlich telefonisch oder online ihre Beratung an.
Werkstätten, Tagesförderstätten und Tagesstätten:
Die Tagesstätten innerhalb der Hephata-Behindertenhilfe schließen am morgigen Donnerstag. Dort werden Menschen tagsüber begleitet, die auch Wohnangebote Hephatas in Anspruch nehmen. Die Tagesförderstätten als Teil der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen indes werden von Klienten besucht, die in ihren Familien leben. In Werkstätten und Tagesförderstätten gilt bereits seit Anfang der Woche, dass Angehörige von Risikogruppen auf eigenen Wunsch oder auf Wunsch ihrer Angehörigen zuhause bleiben können.
„Insgesamt haben wir es Klientinnen und Klienten sowie deren Angehörigen oder rechtlichen Betreuern in den vergangenen Tagen deutlich erleichtert, bei persönlichen Bedenken und vor allem auch bei leichten Krankheitssymptomen wie Schnupfen oder dergleichen zuhause zu bleiben“, betont Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Das haben viele Menschen in Anspruch genommen, wodurch es vor Ort auch gut möglich gewesen ist, räumlichen Abstand voneinander zu halten und auf die Einhaltung der verschärften Hygienerichtlinien zu achten.
„Was eine mögliche Schließung der Werkstätten angeht, befinden wir uns seit mehreren Tagen in enger Abstimmung mit dem Landeswohlfahrtsverband“, berichtet Dietrich-Gibhardt. Eine generelle Schließung ist der Hephata Diakonie demnach bislang formal nicht möglich gewesen, weil es einen Versorgungsauftrag gibt. „Wir können den Betrieb der Werkstätten insgesamt erst dann stilllegen, wenn es eine entsprechende Verordnung des Landes Hessen gibt“, so Dietrich-Gibhardt. Eine solche Verordnung würde Klarheit schaffen und wäre aus Sicht des Hephata-Vorstands in der gegenwärtigen Situation geboten. Deshalb hat Hephata auch mit dem zuständigen Sozialministerium in dieser Angelegenheit unlängst Kontakt aufgenommen und Nachfragen formuliert.
„Nachdem Thüringen und Sachsen-Anhalt am Montag und am Dienstag entsprechende Verordnungen auf den Weg gebracht haben, rechnen wir derzeit damit, dass es auch in Hessen schon bald eine Regelung geben wird“, so Dietrich-Gibhardt. Die entsprechenden Vorbereitungen innerhalb Hephatas würden derzeit getroffen. Denn bei einer Werkstatt-Schließung müssen Betreuungsangebote auch in denjenigen Wohngruppen geschaffen werden, in denen aufgrund der Werkstatttätigkeiten der Bewohner normalerweise tagsüber keine Dienste für Mitarbeitende anfallen. Für die Klientinnen und Klienten der morgen schließenden Tagesstätten wird die Betreuung in den jeweiligen Wohngruppen derzeit organisiert.
Wohngruppe auf dem Stammgelände in Quarantäne:
Nachdem eine Hephata-Mitarbeiterin positiv auf Covid-19 getestet worden ist, befindet sich eine Wohngruppe auf dem Hephata-Stammgelände vorsorglich in Quarantäne. Die betroffene Mitarbeiterin ist zuhause. Sie hat derzeit keine Krankheitssymptome. Bis auf zwei Personen sind alle Bewohnerinnen und Bewohner von ihren Angehörigen abgeholt worden und haben sich nun in häusliche Quarantäne begeben. Alle Mitarbeitenden, die mit der infizierten Kollegin Kontakt hatten, befinden sich in häuslicher Isolation. Die Betreuung der beiden Klienten ist durch Mitarbeitende aus anderen Teams sichergestellt. Alle Maßnahmen sind in enger Abstimmung mit den Behörden sowie dem leitenden Arzt des Hephata-Zentralbereichs Gesundheit und Therapie erfolgt.
Hephata-Klinik:
Der Zugang zur Klinik ist für alle Menschen, die nicht dort arbeiten, seit Dienstagvormittag strikt untersagt. Alle Patienten, die nicht zwingend behandlungsbedürftig sind, sind seither entlassen worden.
Cafeteria Oase:
In den vergangenen Tagen war bereits die Zahl der Plätze reduziert worden, um größeren Abstand zwischen den Tischen zu schaffen. Nun hat die Cafeteria bereits seit heute Morgen komplett geschlossen. Alle internen wie externen Veranstaltungen der nächsten Wochen waren bereits abgesagt, dazu zählt auch das geplante Osterbüffet.
Übernachtungsangebote und Tagungsräume:
Für sämtliche Gästezimmer der Hephata Diakonie sowie für die normalerweise auch externen Gästen zur Verfügung stehenden Tagungsräume im Brüderhaus, dem Elisabethhaus und für den Hephata-Kirchsaal werden derzeit keine Buchungen entgegengenommen. Bestehende Buchungen sind bereits seit voriger Woche storniert worden. Dies gilt zunächst bis nach den Osterferien.
Beratungsstelle Jugend, Drogen und Sucht:
Bis auf Weiteres finden Beratungen nur noch telefonisch statt. Anfragen sind auch per E-Mail möglich. Kontakt: 06691 21334, drogenberatung@hephata.de.
Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB):
Die Beratungsstelle in der Treysaer Bahnhofstraße bleibt bis auf Weiteres für Besucher geschlossen. Beratungen finden trotzdem statt – per Telefon, E-Mail oder über einen auch anonym möglichen Online-Chat. Kontakt: info@eutb-beratungsstelle.de. Telefon: 0152 23958201 (Marion Springs) oder 0173 3203410 (Manuela Wolf). (pm)
1 Kommentar
Das die Hephata Werkstätten nicht generell geschlossen werden halte ich bei Sicht auf die neue gültige Zusammenkunftsregelung von max. 5 Personen mittlerweile für unverantwortlich.
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