GIEßEN. „Die Einsatzzahlen der vier hessischen Luftrettungszentren sind weiterhin stabil“, erklärt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich anlässlich der Vorlage des Jahresberichts. Insgesamt wurden die Hubschrauber der Luftrettung in Frankfurt am Main, Fulda, Gießen und Kassel in 5.344 Einsätzen alarmiert. Das RP Gießen ist als Mittelbehörde hessenweit für die Durchführung der Luftrettung zuständig.
Im Vorjahr waren es noch 5.426 Einsätze. Dieser leichte Rückgang könne jedoch aufgrund der üblichen Schwankungen beziehungsweise aufgrund von Witterungseinflüssen bedingt sein, heißt es in dem Bericht. „Weitere Abweichungen ergeben sich bei der Zahl der Patienten“, wie die zuständige Abteilungsleiterin Claudia Coburger-Becker berichtet. Hier sei ein Rückgang von rund sechs Prozent zu verzeichnen. Wurden im Jahr 2018 noch 5.019 Patienten durch die hessische Luftrettung versorgt, waren es 2019 nur 4.722. Bei den Patienten stand, wie in der Vergangenheit, medizinisch die Trauma-Versorgung deutlich im Vordergrund, gefolgt von Herz/Kreislauf-Beschwerden sowie Krankheiten mit neurologischer Ursache.
Auch zu den Standorten gibt es einen neuen Zwischenstand: Die derzeit laufende Sanierung des Dachlandeplatzes in Frankfurt wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein. Dann kann Christoph 2 wieder von seinem Interimsstandort in Friedrichsdorf (Burgholzhausen) an seinen ursprünglichen Standort an die Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik zurückverlegt werden.
Positive Entwicklungen gibt es vor allem hinsichtlich des eingesetzten Personals. In absoluten Zahlen sei dieses leicht rückläufig, was allerdings mit Blick auf die notwendige Einsatzerfahrung und die Qualitätssicherung zu begrüßen ist. Im Jahr 2019 waren 41 Piloten und 119 Notärzte im Einsatz. Gestiegen ist die Zahl des nichtärztlichen Rettungsfachpersonals. Diese wuchs von 54 auf 62 Einsatzkräfte. Dazu sagt Abteilungsleiterin Coburger-Becker: „Ab dem Jahr 2025 dürfen in der Luftrettung nur noch Notfallsanitäter eingesetzt werden. Der Anstieg der höherwertigen Qualifikation von 59 auf 66 Prozent innerhalb eines Jahres ist sicher erwähnenswert.“
Insgesamt sei die Luftrettung für eine bestmögliche medizinische Notfallversorgung der Bevölkerung nicht mehr wegzudenken, wie Regierungspräsident Dr. Ullrich betont: „Unsere Retter aus der Luft sind vor allem auch für die ländlichen Gebiete nicht mehr wegzudenken. Wir sind stolz auf die mitwirkenden Menschen und ihre geleistete Arbeit.“