TREYSA. Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt bundesweit wie auch in Hessen weiter an. Um das Infektionsrisiko für Klientinnen und Klienten sowie für Mitarbeitende zu minimieren, hat der Hephata-Vorstand am Donnerstag, 12. März, entschieden:
Ab sofort und zunächst bis nach den Osterferien werden alle Veranstaltungen abgesagt, die nicht zur Sicherstellung der Kernprozesse, also zur Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf, notwendig sind.
- Abgesagt werden alle öffentlichen Veranstaltungen auf dem Hephata-Stammgelände und an dezentralen Standorten.
- Von der Absage betroffen sind unter anderem der für nächste Woche geplante Tag der neuen Mitarbeitenden sowie der Hephata-Jahresempfang am 3. April, aber auch sämtliche Seminare, Gottesdienste und Konzerte.
- Weiterhin stattfinden sollen interne Veranstaltungen wie Teambesprechungen oder Vorstellungsgespräche – „sie dienen schließlich der aktuellen und künftigen Aufrechterhaltung unserer Kernprozesse“, sagt Hephata-Vorstand Klaus Dieter Horchem. Dienstreisen und Teilnahmen an Tagungen indes seien auf „das unbedingt Notwendige“ zu beschränken.
- Die Caféteria Oase sowie die Förderschulen in Schwalmstadt und die Akademie bleiben vorerst geöffnet.
- In den Seniorenheimen der Hephata-Tochtergesellschaft hsde gilt eine Besuchseinschränkung, aber kein Besuchsverbot
„Bislang hat der Coronavirus noch keine Einrichtung der Hephata Diakonie erreicht“, berichtet Horchem als Vorstand und Vorsitzender des Krisenstabs Pandemie. Durch den Anstieg der bestätigten Infektionen im regionalen Umfeld der Hephata-Einrichtungen und durch Empfehlungen der Ministerien sowie der Gesundheitsämter sei die pauschale Absage von Veranstaltungen indes als Sicherheitsmaßnahme geboten. Das Gesundheitsamt des Schwalm-Eder-Kreises beispielsweise hat am Donnerstag verfügt, dass Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden grundsätzlich verboten sind und zudem folgende Anordnung formuliert: „Bei jeder öffentlichen und privaten Veranstaltung mit weniger als 1.000 Teilnehmenden hat der Veranstalter die anwesenden Personen in einer Anwesenheitsliste (…) zu erfassen.“
Unabhängig von dieser behördlichen Anordnung steht für den Hephata-Vorstand fest:„Der Schutz unserer Klientinnen und Klienten sowie der Mitarbeitenden hat oberste Priorität, die Sicherstellung der Kernprozesse Vorrang“, betont Horchem. Sein Vorstandskollege Maik Dietrich-Gibhardt pflichtet dem bei, auch wenn die Absage von mitunter lange geplanten Veranstaltungen sehr bedauerlich sei. „Von der Absage sind auch die Gottesdienste in der Hephata-Kirche sowie die geplanten Passionsandachten betroffen“, erklärt Dietrich-Gibhardt. Ebenfalls abgesagt werden beispielsweise die anstehenden Seminare des Referats für Fort- und Weiterbildung, die Veranstaltung der Akademie zur Generalistik in der Pflegeausbildung, der Boys‘ and Girls‘ Day sowie sämtliche Begegnungsprogramm der Besucherbegleitung innerhalb des Zentralbereichs Öffentlichkeitsarbeit.
Externe Veranstalter von Tagungen, Meetings und Feiern im Brüderhaus, im Hephata-Kirchsaal und im Elisabethhaus erhalten ebenso eine Absage wie Übernachtungsgäste im Bethanien hostel und im Elisabethhaus.
Beide Vorstände betonen, dass es weiterhin keinen Grund zur Panik gebe. „Wir sind gut vorbereitet und treffen uns künftig in kürzerem Abstand im Krisenstab, um auf die sich verändernde Situation zu reagieren“, so Horchem. Im Pandemieplan Hephatas sind noch deutlich weitreichendere Maßnahmen als Optionen genannt, die bislang nicht greifen. Dazu zählen beispielsweise die grundsätzliche Schließung von Hephata-Einrichtungen für Besucherinnen und Besucher sowie die Schließung von Gemeinschaftseinrichtungen wie Werkstätten, Tagesförderstätten und Kantinen. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt halten wir dies nicht für geboten, aber natürlich kann sich das ändern“, so Horchem. Gleiches gelte für eine mögliche Schließung der Förderschulen, der Akademie und der Kindertagesstätte.
In der Hephata-Tochtergesellschaft hsde, die an mehreren Standorten Seniorenheime betreibt, gilt eine Besuchseinschränkung, allerdings kein generelles Besuchsverbot. Geschäftsführer Hermann-Josef Nelles bittet die Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner in einem Brief darum, die Besuche einzuschränken. „Wir verringern das Risiko ganz erheblich, wenn jeder nicht absolut notwendige Kontakt vermieden wird“, so Nelles.