SCHWALM / VOGELSBERG. Nach den heftigen Regenfällen am Mittwoch entschärft sich die Hochwasserlage und im südlichen Schwalm-Eder-Kreis und im westlichen Schwalm-Eder-Kreis wieder. In weiten Teilen des Gebietes hat sich das Wasser in die Rückhaltebecken der Schwalm und auf die Wiesen zurückgezogen.
Die Verbindungsstraßen von Loshausen und Zella zur B 254 sind wohl noch längere Zeit voll gesperrt.
Im Schwalm-Eder-Kreis musste am Mittwochnachmittag die Strecke zwischen Großropperhausen und Obergrenzebach voll gesperrt werden. In der Folge kam es im Gemeindegebiet von Frielendorf zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr. Am Abend und in der Nacht zu Donnerstag traf es Neukirchen-Nausis. Auch im Bereich Merzhausen hieß es am Mittwoch „Land unter“. Der Bereich des Sportplatzes und die angrenzenden Straßen wurden von den Wassermassen überflutet.
Land unter im Vogelsbergkreis
Die Regenfälle führten zu mehr als hundert Einsätzen von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk, überwiegend im westlichen Gebiet des Vogelsbergkreises. Einsatzschwerpunkte waren überflutete Keller und überschwemmte Straßen. Vier Personen aus Kirtorf mussten mit einem Rettungsboot in Sicherheit gebracht werden (wir berichteten).
Nachdem die Feuerwehr in Romrod bereits am Vormittag zahlreiche gleichgelagerte Einsätze zu verbuchen hatte, spitzte sich die Lage am Nachmittag erheblich zu. Die Anzahl zu vollgelaufenen Kellern und Flächen an die Leitstelle des Vogelsbergkreises stieg stetig an, sodass diese unverzüglich mit Personal verstärkt wurde. Zeitgleich wurden örtliche Feuerwehreinsatzleitungen in Alsfeld, Kirtorf, Antrifttal, Homberg/Ohm und Grebenhain installiert, die ihre Arbeit vor Ort aufnahmen. Bedingt durch die anwachsenden Einsatzstellen erfolgte die Alarmierung des Führungsstabes der Kreisverwaltung, der am frühen Abend seinen Dienst aufnahm. Die rund 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren und anderen Hilfsdiensten hatten in den kommenden Stunden alle Hände voll zu tun. Ein 43-jährger Mann wurde in einer Senioreneinrichtung in Kirtorf vorübergehend untergebracht.
Auch im Bereich der Ortseingangslage Kirtorf, aus Richtung Alsfeld, war „Land unter“, mehrere Seitenstraßen waren dort bis zu 80 Zentimeter überflutet. Mitarbeiter der OVAG mussten in diesem betroffenen Gebiet zeitweise den Strom abschalten. Einige Landes- und Kreisstraßen waren überschwemmt und wurden phasenweise gesperrt. Insgesamt wurden deutlich mehr als einhundert Einsatzstellen abgearbeitet, bevor sich die Lage gegen Mitternacht entspannte und die freiwilligen Helfer nach und nach wieder abrücken konnten. (wal / pm)