Empfehlung: Auch kleinere Veranstaltungen absagen
MARBURG|BIEDENKOPF. Mit dem Vorliegen aktueller Testergebnisse sind im Landkreis Marburg-Biedenkopf jetzt vier weitere Personen bekannt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Damit erhöht sich die Zahl derer, die sich mit dem Virus angesteckt haben, auf sieben. Sie sind alle häuslich isoliert. Das Gesundheitsamt hat Kontaktpersonen identifiziert und betreut Betroffene und Kontaktpersonen.
Vor dem Hintergrund dieser neuen Entwicklung, auch in der Qualität der Situation, erarbeitet der Landkreis Marburg-Biedenkopf zur Stunde eine Allgemeinverfügung, mit der Veranstaltungen, zu der 1.000 oder mehr Gäste erwartet werden, untersagt werden. Für Veranstaltungen dieser Größenordnung, die bis zum Inkrafttreten dieser Allgemeinverfügung stattfinden, empfiehlt der Kreis dringend, diese Veranstaltung ausfallen zu lassen. Damit folgt der Kreis auch den Empfehlungen des Hessischen Sozialministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums.
Gleichzeitig empfiehlt der Kreis, alle Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Besuchern ausfallen zu lassen oder zu verschieben. Dies macht der Kreis auch mit eigenen Veranstaltungen: Sie werden ab sofort abgesagt.
Die Allgemeinverfügung und die Empfehlung gelten bis auf weiteres.
„Dies ist eine angemessene Reaktion auf die aktuelle Entwicklung. Es muss darum gehen, eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, zumindest aber zu verlangsamen“, betonte Landrätin Kirsten Fründt. „Wenn viele Menschen an einem Ort zusammenkommen, lässt sich das Risiko einer Virusübertragung nicht sicher beurteilen, so dass der Aspekt der Sicherheit für uns jetzt im Vordergrund steht“, erklärte die Landrätin.
Sie appellierte gleichzeitig auch an das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger: „Der Aufenthalt in Gruppen auch im privaten Umfeld ist nicht ohne Risiko. Wir alle müssen jetzt Verantwortung für das Allgemeinwohl übernehmen. Dazu gehört auch, vorübergehend soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, was für alle Altersgruppen gilt“, unterstrich die Landrätin.
Hintergrund:
Wie kann ich mich schützen?
Als Schutzmaßnahme – auch vor der Grippe – sind Bürgerinnen und Bürger dazu angehalten, weiterhin einfache Hygieneregeln zu beachten:
- In die Armbeuge husten oder niesen,
- Einmaltaschentücher verwenden und diese nach jedem Gebrauch entsorgen
- Händeschütteln vermeiden
- gründliches und regelmäßiges Händewaschen
- nicht mit den Händen die Nasen-, Mund- und Augenschleimhaut berühren (zum Beispiel nach Festhalten an Griffen in Bussen oder Benutzen von Türgriffen, die von vielen angefasst werden)
- Smartphone, Handy, Tablet etc. regelmäßig desinfizieren
- grundsätzlich eigene Gläser und Besteck benutzen und
- wie immer in der Erkältungszeit, wenn möglich, Menschenansammlungen meiden.
Wie verhalte ich mich bei Symptomen?
Sollten Bürgerinnen und Bürger Krankheitssymptome wie Husten, Fieber oder Atemnot verspüren, sollen sie sich zunächst telefonisch an ihre Hausärztin oder an ihren Hausarzt wenden. Diese klären dann mit der anfragenden Person ab, ob eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus wahrscheinlich ist und leiten bei begründetem Verdacht die weitere Diagnostik und Behandlung ein.
Hotline
Eine hessenweite Hotline zu dem Thema ist unter der Nummer 0800-5554666 täglich von 8 bis 20 Uhr erreichbar.
Links zu den Websites von HMSI, RKI, BzgA
Informationen auf der Website des HMSI: hessenlink.de/2019nCoV
Übersicht des RKI zu den Risikogebieten: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html (pm|beg)