10 Jahre Hessischer Demografie-Preis: Zukunft gemeinsam gestalten
FELSBERG. Europastaatssekretär Mark Weinmeister hat heute das in Felsberg besucht. Hintergrund des Besuches ist das zehnjährige Bestehen des Hessischen Demografie-Preises. Das ProjFamilienhaus Neuenbrunslarekt in Felsberg hatte dort im Jahr 2012 den zweiten Platz gewonnen.
Das Familienhaus Neuenbrunslar richtet sich vor allem an Kinder bis zu 12 Jahren und verbindet verschiedene Lernorte miteinander. So arbeiten Vereine, Schulen, Kindergärten und zum Beispiel die Feuerwehr Hand in Hand und schaffen zusammenhängende Betreuungsangebote für die Kinder. Dadurch werden nicht nur interessante und abwechslungsreiche Bildungsräume für die Kinder ermöglicht, sondern das Projekt schafft durch viel persönlichen Einsatz auch eine erschwingliche Ganztagsbetreuung im Ort.
Europastaatssekretär Mark Weinmeister zeigte sich beeindruckt von dem Projekt: „Hier wurde nicht nur eine super Idee entwickelt und umgesetzt, sondern über die letzten Jahre sind zahlreiche kleinere und größere Neuerungen hinzugekommen, die das Projekt immer weiter verbessert haben. Das Engagement der vielen Partner ist beeindruckend und zeigt, dass man gemeinsam sehr viel erreichen kann“, so Mark Weinmeister, der fortfuhr: „Hier haben alle Partner was davon. Die Schulen können längere Lernzeiten planen, die Kinder haben einen spannenden und abwechslungsreichen Alltag, die Vereine können ein wenig Nachwuchsgewinnung und Wissensvermittlung betreiben und vor allem die Eltern wissen ihre Sprösslinge einfach in guten Händen.“
„Ich bin echt begeistert, was der Trägerverein und die vielen Partner in den letzten Jahren auf die Füße gestellt haben. Nicht nur, dass die Kinder von Beginn an in die Dorfgemeinschaft integriert werden, vor allem für die Eltern ist dieses Projekt eine echte Entlastung. Durch die zahlreichen Aktivitäten und Lernzeiten auch in der Schule hat die Grundschule es geschafft, eine Schule ohne Hausaufgaben zu werden. Auch dies entlastet Eltern und Kinder, denn es schafft Qualitätszeit in der Familie, so der Europastaatssekretär weiter.
„Der wichtigste Grundsatz des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans ist, dass das Kind im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen soll und nicht die einzelnen Institutionen, die es betreuen und erziehen. Die Bildung unseres Familienhauses hat uns neue Möglichkeiten geschaffen, die Zusammenarbeit aller Institutionen, die an der Bildung der Kinder beteiligt sind, zu intensivieren. Das Zentrum bildet unsere Grundschule. Sie gibt den zeitlichen Rahmen vor, bietet Räumlichkeiten an, koordiniert die zeitliche und pädagogische Arbeit mit den Vereinen und außerschulischen Institutionen, finanziert durch das Ganztagsmodell nach Profil 1 das Mittagessen und die Einstellung von Mitarbeiterinnen. Somit erhalten die Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr an einem Bildungsort kostengünstig betreut zu wissen“, so die Rektorin der Grundschule am Kirschberg, Frau Birgit Gerber.
„Das Familienhaus in Neuenbrunslar ist etwas Besonderes und zu Recht war das Projekt schon im Jahr 2012 einer der Preisträger. Der Effekt auch für den ländlichen Raum kann sich ebenfalls sehen lassen. Der Ort ist familienfreundlicher geworden und dies kann man durch den Zuzug junger Familien auch an vielen Stellen in Felsberg sehen. Die Zahl der Grundschulkinder hat sich praktisch verdoppelt und auch Wohnungsleerstand und Nachwuchssorgen bei der Feuerwehr sind in Felsberg Fremdwörter. Projekte wie das Familienhaus haben einen gehörigen Anteil daran, unsere Heimat attraktiver und lebenswerter zu machen. Es ist mir deshalb ein Anliegen, mich ausdrücklich bei allen Beteiligten für dieses tolle Projekt zu bedanken“, so Mark Weinmeister. (pm)