HOMBERG/EFZE. Antisemitismus, Rassismus und Vorurteile nehmen heute leider einen immer breiteren Raum in unserer Gesellschaft ein. Damit einher geht ein radikales, geistiges politisches Klima, das letztendlich rechtsextremistische Mordanschläge ermöglicht hat (Wolfhagen-Istha, Halle, Hanau etc.).
Hinzu kommen die aktuellen Ereignisse an der griechisch-türkischen Grenze, wo nicht nur das europäische Asylrecht mit den Füßen getreten wird, sondern sogar ein 22-jähriger syrischer Flüchtling sterben musste. Gegen diese Entwicklungen wenden sich auch in diesem Jahr die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ (IWGR) in Homberg. In den Veranstaltungen geht es stattdessen um das Miteinander, um Mitmenschlichkeit und Toleranz, kurzum um eine offene, plurale Gesellschaft.
Ausstellung
So thematisiert die Ausstellung „Menschenrechte. Meine Rechte. Deine Rechte. Ausgelöst!“ des Nürnberger Menschenrechtszentrums (NMRZ) anhand von Fotografien die Umsetzung einzelner Rechte aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UNO). Die prämierten Fotografien stammen von Künstler*innen, die am diesjährigen Fotowettbewerb des NMRZ teilgenommen haben.
Vom 16. bis zum 29. März ist die Ausstellung ganztätig an drei Standorten in der Stadt zu besichtigen (Stadtbücherei/Mediothek der Erich Kästner-Schule, Schlesierweg 1, Stadtkirche St. Marien, Marktplatz 2 und Möbel EinLaden, Westheimer Straße 5).
„Flagge zeigen gegen Rassismus“
Ebenfalls vom 16. bis zum 29. März wehen an verschiedenen Orten über der Stadt Fahnen unter dem Motto „Flagge zeigen gegen Rassismus“. Initiiert wurde dieses Projekt von Schüler der BTHS und der EKS. Dieses Projekt reagiert zudem auf die massenhaften Sticker an Homberger Ampelanlagen, Straßenlaternen, Abfallbehältern etc. mit ihren ausländer-, fremden- und europafeindlichen Aussagen. Geplant ist, dass sich möglichst viele öffentlichen Gebäude der Stadt, Ämter, Schulen, aber auch Firmen, Betriebe, Dienstleister und Besitzer von privaten Fahnenmasten (z.B. in den Gärten) an diesem Projekt beteiligen können. Im Sinn der Nachhaltigkeit ist geplant, dass jeder Interessierte sich bei den Organisatoren des Projekts melden kann, der eine solche dreimal einen Meter große Flagge bekommen möchte. Diese wird ihm von den Initiatoren der Aktion zukünftig kostenlos überlassen, mit der Bitte, die Fahne in diesem und in den folgenden Jahren immer im März für zwei Wochen im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Interessenten können die Fahnen bei Gunnar Krosky (poststelle@hr.homberg.schulverwaltung.hessen.de) und Judith Graap (Judith.Graap@ib.de) per E-Mail bestellen.
Offenes Begegnungscafé
Am 16. März findet von 15.00 bis 17.00 Uhr ein offenes Gesprächsangebot für alle Interessierten im Begegnungscafé der evangelischen Kirche („Café 44“) in der Friedrich-Kramer Str. 9 statt. Diese Veranstaltung gastiert in einer Gemeinschaftsunterkunft, in der Asylsuchende untergebracht sind, statt.
Filmabend
Am 17. März rundet eine Filmveranstaltung das Programm der IWGR ab. Von 19 Uhr bis 21 Uhr wird im Möbel EinLaden in der Westheimer Str. 5 eine sehr unterhaltsame französische Filmkomödie zu sehen sein. „Monsieur Claude und seine Töchter“, im Jahr 2014 in Frankreich produziert, handelt von einem erzkonservativen provenzalischem Ehepaar, deren Töchter durch ihre Heiraten mit einem Chinesen, einem Muslim, einem Juden und einem Franzosen, der afrikanische Wurzeln besitzt, das Leben der Eltern in eine „Multikulti-Party“ verwandeln. (Schattner/wal)
Zur Abbildung: Fahnen für Homberg (Entwurf: BTHS- und EKS-Schüler, Gunnar Krosky sowie Thomas Schattner)