MELSUNGEN|KASSEL. Gerechnet ab dem Zeitpunkt, ab dem sich die beiden hessischen Rivalen in Deutschlands höchster Spielklasse messen, steht am Samstag zwischen der MT Melsungen und der HSG Wetzlar das 30. Hessenderby auf dem Programm. Anwurf in der seit Wochen mit 4.300 Zuschauern ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle ist um 20:45 Uhr. SKY beginnt ab 20:30 mit der Vorberichterstattung.
Außer bei den bislang 29 Erstligabegegnungen seit 2005 standen sich die MT Melsungen und die HSG Wetzlar auch noch einmal im DHB-Pokal gegenüber. Die Gesamtbilanz spricht für die Nordhessen, die 17 mal erfolgreich war. Die Mittelhessen hatten 9 mal die Nase vorn, 4 mal trennte man sich remis. Ob das Jubiläumsderby in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga nun die beiden Kontrahenten noch stärker als sonst motiviert, wird sich zeigen. Auf alle Fälle sind Nachbarschaftsduelle immer auch Prestigeduelle. Letztlich aber geht es in diesem Spiel darum, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Für die MT bedeutet das: Punkte müssen her, um in der Tabelle möglichst weiter Boden gut zu machen. Platz sieben ist nie das Ziel aller Träume gewesen.
Kein einfaches Unterfangen wird dieses Match angesichts der vielen englischen Wochen, in denen die Spielabfolge ein stakkato-ähnliches Tempo annimmt. Wobei die Mittelhessen angesichts der Tatsache, sich ausschließlich auf die Liga konzentrieren zu können, eindeutig weniger beansprucht sind, als die in drei Wettbewerben befindliche MT. Ob die Wetzlarer deshalb aber ausgeruhter nach Kassel anreisen, ist nicht sicher. Denn genau wie die MT hatten auch sie am Mittwoch einen Pflichttermin zu absolvieren. Mit höchst unterschiedlichem Ausgang. Während die HSG überraschend Flensburg-Bezwinger Göppingen niederrang (31:30), kam die MT nach dem Auftritt in Flensburg mit leeren Händen nach Hause (23:30).
“Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt und ich habe viele gute Dinge von meiner Mannschaft gesehen. Allerdings haben wir in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht, vor allem im Angriff. Auch die Abwehr hat dann nicht mehr so gut gestanden. Wir waren dort etwas langsam auf den Beinen. Das Spiel gegen Wetzlar wird sehr schwer für uns. Das ist ein unangenehm zu spielender Gegner und deshalb müssen wir den sehr ernst nehmen. Wichtig ist dieses Spiel auch deshalb, weil wir Wetzlar als direkten Tabellennachbarn nicht noch näher herankommen lassen wollen”, erklärt Gudmundur Gudmundsson. Ob der neue MT-Coach am Samstag wieder mit Lasse Mikkelsen rechnen darf, ist ungewiss. Mannschaftsarzt Dr. Rauch hatte am Montag bei dem Regisseur eine Zerrung in der Kniegelenkskapsel diagnostiziert und vorsorglich eine mehrwöchige Wettkampfpause avisiert. Definitiv Fehlen wird Kreisläufer Felix Danner, der sich nach nach einer Knieverletzung noch im Aufbautraining befindet.
Neben dem direkten Kräftemessen der Akteure auf dem Feld, wird es in diesem Spiel auch interessant sein zu beobachten, was sich die beiden Verantwortlichen an der Seitenlinie an Finessen haben einfallen lassen. Kai Wandschneider (60) und Gudmundur Gudmundsson (59) gelten beide als ausgewiesene Analytiker, gewiefte Taktiker und Engagement steigernde Motivatoren. Was nur noch eingefleischten Handballfans bekannt sein dürfte: Wandschneider hat in einer ganz frühen Phase seiner Trainerkarriere als Assistent von Gudmundsson gearbeitet. Das ist inzwischen ziemlich genau 20 Jahre her und war beim TSV Bayer Dormagen. Mit diesem “Trainer-Duell” erfährt das Spiel am Samstag also zweifellos eine weitere attraktive Note. Was einem Jubiläumsderby ja durchaus angemessen ist.
Bisherige Vergleiche MT Melsungen – HSG Wetzlar
Bundesliga: 29 Spiele, davon 16 Siege MT, 9 Siege HSG, 4 Remis
DHB-Pokal: 16.10.2018: HSG Wetzlar – MT Melsungen 20:28
Der letzte Vergleich:
13.10.2019: HSG Wetzlar – MT Melsungen 26:31
Schiedsrichter in Kassel:
Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Irxleben); DHB-Spielaufsicht: Jörg Mahlich
Weitere Gegner-Infos:
www.hsg-wetzlar.de
Die MT Melsungen hat angesichts der Corona-Thematik am Donnerstag Verhaltensempfehlungen herausgegeben, mit der Bitte, folgendes zu beachten:
Wer Symptome von Infekten, insbesondere der Atemwege aufweist, oder sich in irgendeiner Form geschwächt oder krank fühlt, sollte im eigene Interesse aber auch aus Respekt vor der Gesundheit seiner Mitmenschen größere Menschenansammlungen meiden und der Veranstaltung fernbleiben. Direkter körperlicher Kontakt wie etwa Händeschütteln sollte vermieden werden. Husten oder niesen Sie in die Armbeuge. Verwenden Sie Einmaltaschentücher und entsorgen diese nach jedem Gebrauch. Waschen Sie gründlich und regelmäßig die Hände. Berühren Sie mit den Händen nicht die Nasen-, Mund- und Augenschleimhaut (zum Beispiel nach Kontakt mit Türgriffen). Über die Hygieneempfehlungen informieren auch entsprechende Aushänge in der Rothenbach-Halle. Der Bundesligist bittet zudem Fans und Zuschauer um Verständnis, dass die Spieler derzeit keine Wünsche nach Autogrammen oder gemeinsamen Fotos erfüllen können. Die komplette Meldung lesen Sie hier!