KASSEL. Die Skulptur „Der Gefesselte“ („Den Opfern der Gewalt“) des russischen Künstlers Vadim Sidur ist an ihrem neuen Standort in der Weinbergstraße unterhalb des „Ehrenmals für die Opfer des Faschismus“ dauerhaft angekommen.
Nach der Prüfung verschiedener Alternativstandorte hatte der Kunstbeirat der Stadt Kassel im November 2018 entschieden, dass dieser Platz die Skulptur in eine Landschaft der Erinnerungskultur sinnstiftend einbindet.
Anlässlich der Umsetzung des Denkmals an seinen neuen, dauerhaften Standort und der Instandsetzung hat Kulturdezernentin Susanne Völker jetzt zu einem Pressetermin eingeladen.
„Ich freue mich, dass wir für die Skulptur „Der Gefesselte“ diesen würdevollen Standort gefunden haben, an dem die Arbeit wirken und in angemessener Weise wahrgenommen werden kann. Dieses Kunstwerk mahnt uns, vergangener Gewalt zu gedenken und Gewalt in unserer Gesellschaft nicht hinzunehmen“.
Susanne Völker
Teil der documenta 14
Die Plastik „Der Gefesselte“ wurde 1974 von Dr. Gottfried Büttner der Stadt Kassel mit der Auflage geschenkt, dass sie an einem zentralen Ort in der Stadt Kassel stehe. Dies wurde in dem Schenkungsbrief der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft, die an der Finanzierung beteiligt war, festgehalten.
Bis zum Frühjahr 2017 in der Fußgängerzone
Obere Königsstraße neben dem Café Alex situiert, war die Arbeit im Rahmen der documenta 14 auf Wunsch der künstlerischen Leitung temporär in der Nähe des Denkmals für Friedrich II. auf dem Friedrichsplatz platziert worden.
Wegen der Umbauarbeiten der Königsstraße erfolgte nach dem Ende der d 14 im Herbst 2017 die Umsetzung der Skulptur vor das AOK-Gebäude als ebenfalls lediglich temporären Standort.
Würdevolle Platzierung und Instandsetzung
Die Entscheidung über eine dauerhafte und würdevolle Platzierung wurde mit der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft sowie dem Kulturdezernat, der Erbin des Schenkers, weiteren beteiligten Ämtern und dem Kunstbeirat abgestimmt. Der Kunstbeirat als zuständiges Gremium der Stadt für Kunst im öffentlichen Raum hat schließlich den dauerhaften Standort am Weinberg ausgewählt und beschlossen.
Der Sockel der Plastik ist nach der letzten Umsetzung gereinigt und instandgesetzt geworden, das bisherige Schild wurde auf die Stirnseite in Richtung Straße versetzt. Auch das Umfeld ist jetzt hergerichtet, zum Beispiel wurde eine dort üppig wachsende Eibe zurückgeschnitten, sodass eine angemessene Situation geschaffen ist. (pm)
Das Bild: Stellen die Skulptur am neuen Standort vor (v.l.): Dr. Harald Kimpel (Kurhessische Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft) Susanne Völker (Kulturdezernentin) Sabine Wurst (Ortsvorsteherin Mitte)