Der Hoppeditz wird zu Grabe getragen © Foto: Rainer Sander
Am 11.11.2020 möge er wieder erwachen…
LOHFELDEN. Aus ist der Witz, schlaf nun gut mit steifen Gliedern, am 11.11. sehen wir uns wieder… So verabschiedete Lohfelden Karneval-Urgestein Karl-Heinz Faulstich den Hoppeditz am Fastnacht-Dienstag, abends in der Lohfeldener Kulturhalle.
Irgendwann geht die närrische Zeit immer zu Ende, wenn der Winter vertrieben, die Geister verjagt und das Licht zurück ist. Der Hoppeditz ist eine Figur aus dem rheinischen Karneval, genau gesagt aus Düsseldorf und hat er seinen Weg ins nordhessische Lohfelden gefunden. Er ist die Symbolfigur für eine ganze Session. Gestern Abend ist er gestorben und wurde feierlich mit allen Ehren und Konfetti zu Grabe getragen.
Noch einmal gaben die Narren alles am Loh,
nur nicht so organisiert, aber doppelt so froh.
Der Hoppeditz hat den Karneval begleitet, ist am 11. November erwacht
und hat alle Veranstaltungen mitgemacht.
Frank Altrogge als Hoppeditz
Lohfeldens Karnevals-Präsident Frank Altrogge war in diesem Jahr der Hoppeditz, zumindest für die Dauer der Beerdigung. Ein Karnevalist, wie er im Buche steht, einer der wochenlang durchgefeiert, die Rathaus Erstürmung und den Rosenmontag mitgemacht hat, bis zum Höhepunkt am Fastnachtsdienstag.
Irgendwann geht die Puste aus und ist die Luft raus.
Da hilft der Arzt mit Spritzen voller Prozente,
leider nicht mehr bis zur Rente.
Der Arzt stellte Organversagen fest,
Pfarrer Faulstich erledigte den Rest.
Wenigstens nicht verbrannt…
„Wenigstens wird er nicht verbrannt“ freute sich Silvia Altrogge in Anspielung auf die Zeremonien in Düsseldorf, wo eine Strohpuppe in Flammen aufgeht. Den ganzen Abend über ging es im Beisein von Bürgermeister Uwe Jäger und dem Ersten Beigeordneten Norbert Thiele entspannt aber ausgesprochen fröhlich zu, nicht alle trugen ihre Uniformen und Kostüme, die Prinzengarde übte sich in Experimenten und tanzte ihren Schautanz sogar auf Marschtanz-Musik. Nicht alles war durchgeplant, wie in einer Prunksitzung. Es wurde improvisiert, es wurde Danke für gutes Training, gute Betreuung und schließlich der Kampagne Adieu oder besser Aleu! gesagt.
Bürgermeister Jäger übernimmt wieder die Macht im Rathaus und der Hoppeditz ist am 11.11. um 11:11 Uhr garantiert wieder hellwach und bereit für die Session 2020/2021. Moderiert wurde der Abend souverän und mit reichlich Spontanität von Theresa Altrogge. (rs)
