BAD WILDUNGEN. Das neuartige Corona-Virus breitet sich weiter aus. Auch an der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen beobachtet man die Situation genau. Celina Schäfer, Leitung der Hygienefachkräfte, ruft jedoch zur Ruhe auf. Für den Ernstfall sind alle Klinikmitarbeiter – von den Ärzten bis hin zu den Pflegekräften – gut vorbereitet.
Mit hochansteckenden Krankheiten muss in einem Krankenhaus immer gerechnet werden, wenn hierzulande auch weniger mit einer Corona-Infektion. Das Virus hatte sich bislang vor allem in China ausgebreitet. Nun gibt es auch einige nachgewiesene Fälle in Deutschland. „Dies ist jedoch noch kein Grund zur Panikmache. Zwar müssen wir das neue Virus ernst nehmen, weil wir noch lange nicht alles darüber wissen, aber es gibt noch andere hochinfektiöse Erkrankungen. Beispielsweise dürfen wir die jedes Jahr wiederkehrende Grippewelle nicht unterschätzen“, sagt Schäfer. „Während das Corona-Virus fast täglich in den Schlagzeilen ist, scheint fast vergessen, dass in Deutschland die Gefahr viel größer ist, sich mit Influenzaviren anzustecken. Die Herausforderung ist es, die beiden Erkrankungen voneinander zu unterscheiden, denn beide Infektionen haben ähnliche Symptome.“
Wenn Patienten mit dem Verdacht auf ansteckende Krankheiten in die Bad Wildunger Stadtklinik kommen, gibt es den ersten Kontakt üblicherweise in der Zentralen Notaufnahme. Bereits dort gibt es einen Raum, in dem die Patienten isoliert werden können, um Gefahren für andere Patienten und das Klinikpersonal zu minimieren. In der Praxis kommt so ein Fall eher selten vor. Für den Ernstfall greift in der Asklepios Stadtklinik ein Notfallplan. Dieser sieht unter anderem vor, dass ein geschultes Behandlungsteam bereitgestellt wird. „Zudem stehen auf der Intensivstation Isolationszimmer zur Verfügung, die mit einer Schleuse ausgestattet sind. Damit kann die Verbreitung von Viren und Keimen nahezu ausgeschlossen werden“, erklärt Miroslav Iovanovici, Ärztlicher Leiter der Zentrale Notaufnahme. Sollten tatsächlich Patienten mit dem Verdacht auf eine Corona-Virus-Infektion in die Stadtklinik kommen, werden zunächst die Risikofaktoren abgeschätzt: Hatte der Patient Kontakt mit Patienten, bei denen das Virus bereits diagnostiziert worden ist? War er in China oder hatte er Kontakt mit China-Reisenden? Endgültige Sicherheit kann nur ein Test geben, der in einem Labor in Bremen, das sich auf diese Tests spezialisiert hat, durchgeführt wird. Das Ergebnis steht innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung.
Grundsätzlich sind in dieser Jahreszeit – unabhängig vom Corona-Virus – Schutzmaßnahmen empfehlenswert, wie eine gründliche Händehygiene und Abstand halten zu Personen mit akuten Atemwegserkrankungen, da diese effektiv vor vielen viralen Atemwegsinfektionen und insbesondere auch vor Influenza schützen.
Foto: Für den Ernstfall vorbereitet: Das Team der Zentralen Notaufnahme im Isolationsraum (v.l.n.r. Celina Schäfer, Leitung der Hygienefachkräfte, Jens-Christoph Steltner, stellv. ZNA-Leitung, Miroslav Iovanovici, Ärztlicher Leiter der ZNA, Hannes Müller, Pflegerische ZNA-Leitung und Anja Kurzmann, stellv. Pflegerische ZNA-Leitung) © Foto: Asklepios|nh