Koordination mit weiterer hauptamtlicher Kraft verstärkt
FRITZLAR|ZIEGENHAIN. Mit dem Zusammenschluss zum neuen Kirchenkreis Schwalm-Eder (wir berichteten) erweiterten vier Hospizgruppen ihre Zusammenarbeit und schlossen noch im vergangenen Jahr einen Vertrag zur Kooperation mit dem Kirchenkreis und dem Verein „Trauer- und Hospiz-Netzwerk im Schwalm-Eder-Kreis e.V.“.
Nun wurde die Koordination verstärkt und eine weitere hauptamtliche Kraft eingestellt.
Bereits vor mehr als zehn Jahren entstanden Hospiz-Gruppen in Frielendorf, Treysa und Neukirchen, die seit fünf Jahren unter dem Dach des damaligen Kirchenkreises Ziegenhain kooperierten. In Fritzlar war bereits 1996 der Grundstein für eine solche Gruppe gelegt worden, als „Hospizdienst Fritzlar“ wurde sie 2003 ein eingetragener Verein.
Auch wenn die Hospizbegleiterinnen und -begleiter ehrenamtlich tätig sind, bedarf es einer professionellen Vorbereitung auf diese Aufgabe und einer strukturierten Koordination. Unter der Trägerschaft des Kirchenkreises übernahm Christine-Ann Raesch in hauptamtlicher Funktion diese Arbeit. Insgesamt 45 ausgebildete Hospizbegleiterinnen und -begleiter unterstützten allein im vergangenen Jahr über 40 Schwerstkranke und Sterbende.
Zu Jahresbeginn und mit der Erweiterung der Kooperation im neuen Kirchenkreis hat Antje Hartmann ihre Tätigkeit begonnen. Die diplomierte Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin absolviert derzeit die Palliative Care-Weiterbildung und arbeitet dann gemeinsam mit Raesch in der ambulanten Hospizarbeit des Kirchenkreises Schwalm-Eder. Hartmann ist Mitarbeiterin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Schwalm-Eder und dort mit einem anderen Stellenanteil unter anderem in der Flüchtlingssozialarbeit tätig.
Das Büro befindet sich im Dekanat, Paradeplatz 3 in Schwalmstadt-Ziegenhain, wo die Koordinatorinnen telefonisch unter 06691-9210272 oder 0176-41882480 oder per E-Mail an diakonie-kkse-hospizarbeit@ekkw.de erreichbar sind. (pm|Köster)
Hintergrund
Begleitung beim Loslassen
In den vergangenen Jahren gründeten sich in der Region einige Hospiz-Gruppen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten und die Angehörigen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Diesen ambulanten Hospizdiensten ist es ein Anliegen, schwerkranken Menschen in ihrem Zuhause beizustehen, damit sie auch ihren letzten Weg in ihrer gewohnten Umgebung gehen können. Durch den Einsatz der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter wird eine psychosoziale und spirituelle Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen in einem vertrauten Umfeld möglich. Diese ambulante Hospizarbeit und eine entsprechende Palliativversorgung zielen darauf ab, die Rechte und Bedürfnisse der Sterbenden und der ihnen nahe Stehenden einzuhalten und zu stärken – dabei stehen die Würde des Menschen am Lebensende und der Erhalt größtmöglicher Autonomie im Zentrum. Auch außerhalb von Krankenhäusern ist durch palliativärztliche und palliativpflegerische Betreuung eine weitgehende Linderung von Schmerzen und Symptomen bei lebensbedrohenden Erkrankungen gewährleistet. Die enge Zusammenarbeit der Hospiz-Gruppen mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) sorgt weitestgehend dafür, dass Menschen zuhause sterben können und dabei so viel Lebensqualität wie möglich erhalten bleibt.
Bildunterschrift 1: Erstes gemeinsames Treffen: Vertreter der vier Hospiz-Gruppen und der Kooperationspartner beim Gründungstreffen am 20. Januar 2020 im Foyer der Kaiserpfalz in Fritzlar. © Foto: pm|Köster|nh
Bildunterschrift 2: Sie koordinieren künftig die Hospizarbeit im neuen Kirchenkreis Schwalm-Eder: Christine-Ann Raesch (links) und Antje Hartmann. © Foto: pm|Köster|nh