FRITZLAR|GUDENSBERG. Am Freitag hatte das Evangelische Forum unter der Leitung von Pfarrer Glitzenhirn zwei Diskutanten eingeladen, um über „Gott und die Welt“ zu sprechen – wir berichteten. Die Diskutanten waren der Gudensberger SPD Bundestagsabgeordnete, Dr. Edgar Franke und der letzte SED Vorsitzende und zwischenzeitlich unter neuer Flagge der Linken sesshaft gewordene Dr. Gregor Gysi aus Berlin.
Neben allerlei Belanglosigkeiten und angenehmen Palaver über dies und jenes, „Gott und die Welt“, aktuelle und weniger aktuelle Politik, bot das Evangelische Forum einem bekennenden Atheisten eine Bühne. Jeder Mensch ist frei an Gott zu glauben, das gewährleistet unser Rechtsstaat im Rahmen der Religionsfreiheit, die die persönliche Ausübung des eigenen Glauben schützt oder eben die Ausübungen des eigenen Nicht-Glaubens.
„Dass allerdings das Evangelische Forum unter Leitung von Herrn Pfarrer Glitzenhirn, Beauftragter des Evangelischen Bildungsforums des Kirchenkreises Schwalm-Eder, jemanden einlädt, der frei heraus sagt, dass er Atheist ist und dies unwidersprochen im Raum stehenbleibt, dies auch nicht als eigentlicher Diskussionsansatz gewählt wurde, zeigt, dass es nicht um ein theologisches Gespräch ging, sondern um seichten Klamauk, der den Saal füllt“, so der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Schwalm-Eder, Pfarrer Wolfgang Schott.
„Wenn Gysi gefragt wird, wenn er Gott träfe, was er ihn denn fragen würde und die Antwort: Wie er zu dem Beruf gekommen sei, unwidersprochen vom Pfarrer im Raum stehen bleibt, grenzt das an ein Verhohnepipeln“, so Schott weiter und führt fort, „man muss sich da schon fragen, ob Herr Pfarrer Glitzenhirn zu unvorbereitet in die Diskussion gegangen ist und sich und das Evangelische Forum von den zwei Vertretern von SPD und Linken für ein rot-rotes Tête-à-Tête hat nutzen lassen. Eine kritische Diskussion zwischen dem Atheist Gysi und einem Vertreter der Kirche hätte wahrscheinlich besser in das Aufgabenportfolio des Evangelischen Forums mit Bezug auf das Themenfeld „Kirche und Glaube“ gepasst.“
Es ist zu hoffen, dass sich die Kirche jetzt nach der Vereinigung der drei Kirchenkreise zum Kirchenkreis Schwalm-Eder ihrer eigentlichen Kernaufgabe wieder bewusst wird und den Glauben nicht mehr als ledigliches Beiwerk, sondern als Zentrum ihres Wirkens versteht, heißt es abschließend in der Pressemitteilung. (pm)
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