Sascha Pazderas Tribute Live Experience in Marburg
MARBURG. Vor etwas mehr als zehn Jahren, im Juni 2009, verstarb der „King auf Pop“ Michael Jackson, aber für seine treuen Fans lebt er weiter. Also wie Elvis, Jim Morrison oder Jimi Hendrix. Und manchmal taucht er tatsächlich noch einmal auf…
Es gibt Künstler, bei denen ist es einfach schwer, sie auf eine Weise zu covern, dass so etwas wie Spirit oder Authentizität spürbar wird. Die Musik einzuüben ist dabei noch das leichteste. Die spezielle Stimmfärbung von Michael Jackson, die Kunst zu tanzen und sich zu bewegen, der Moon-Walk und schließlich das Aussehen, das zuletzt von einer Pigmentstörung geprägt war, sind einzigartige Markenzeichen.
Für Michael Jackson gearbeitet und alles Live
Sascha Pazdera traut sich seit vielen Jahren an sein großes Idol heran. Auf beeindruckende Weise trifft er die Tonlage und die Stimmfärbung des King auf Pop. Als Profi beherrscht er den Tanz und der Moon-Walk gelingt scheinbar spielerisch leicht und faszinierend schnell. Sascha Pazdera gilt als der weltbeste Live-Tribute-Michael-Jackson-Interpret. Bekannt wurde er unter anderem durch „Wetten, dass …?“ oder dem ZDF-Fernsehgarten. Er wurde vielfach ausgezeichnet und 2017 zum Künstler des Jahres gekürt. Am Donnerstagabend gastierte er mit Live-Band und Tänzerinnen im Erwin-Piscator-Haus in Marburg.
Mehr als 2 Stunden lang (ent)führte „The Michael Jackson Tribute Live Experience“ die mehr als 500 Besucher in der Arena in die einzigartige Musikwelt des unvergessenen Komponisten, Sängers und Musikers. Sascha Pazdera kann sich dabei als einziger überhaupt darauf berufen, dass der Original-Choreograph von Michael Jackson für Thriller & Ghost, La Velle Smith Jr., auch Teile der Tribute-Show choreografiert hat. Allein dieses Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal spricht für den Stellenwert von Pazderas Programm.
So oder so nah am Original
Tatsächlich kannte Pazdera Michael persönlich und hat für ihn sogar als Double gearbeitet. Trotzdem weiß er, dass eine perfekte Imitation kaum möglich ist, aber der Geist und die Botschaft des King auf Pop soll beim Publikum ankommen. Die Oberhessen taten sich anfangs, vor allem bei den etwas weniger bekannten Titeln, schwer. Mit viel Tanz, Emotionen und der tatsächlich spielstarken Band konnte Pazdera das Publikum allerdings schnell knacken.
15 Mal hat er Jackson selbst Live gesehen und bei Titeln wie „The Way You Make Me Feel“ stimmt das Gefühl tatsächlich, „I Just Can’t Stop Loving You“ klingt schon sehr authentisch und spätestens bei „Beat It“ gab es kein Halten mehr im Publikum. Vor der Bühne aber auch in den Stuhlreihen wurde mitgetanzt.
Michael Jackson und Jackson Five
Jacksons Welthits wie „Black Or White“ wechseln sich ab mit alten „Jackson Five“-Hits wie „Can You Feel It“ oder „Heartbreak Hotel“ Alles mit einem Maximum an Professionalität und Emotion. „Es ist kein Job für mich“, verrät Pazdera, „sondern eine Leidenschaft“. Das kann er bei „Bad“ perfekt zeigen und das Publikum kennt offensichtlich die Michael Jackson-Shows. Beim Aufsetzen von Hut und dem Überstreifen eines glitzernden Handschuhs, kommen sofort Rufe aus dem Publikum: „Billy Jean“! Der Moon-Walk gelingt, ebenso die Original Jackson Choreografie in Dangerous. Bei „Heal the World“ erinnert er an den politischen Michael Jackson und den Zustand der Welt im Klimawandel und politischer Auseinandersetzungen.
Man in The Mirror singt Pazdera – wie das Original – ganz in Weiß. Er moderiert die Show in Englisch, erst am Schluss ist er wieder der „Kölsche Jung“ mit der Botschaft von Michael Jackson. „Blame It On The Boogie“ kommt als Zugabe und schließlich gibt es Autogramme und Selfies vor der Bühne. Zu Ende ging ein Abend, der ein wenig von dem zurückbrachte, für das der King auf Pop stand, auch wenn Sascha Pazdera ihn nicht ersetzen kann. Dafür ist das Original zu einzigartig. Auf jeden Fall aber eine bereichern Erfahrung und Rückschau, selbst für diejenigen, die Michael Jackson schon einmal Live gesehen hatten. (Rainer Sander)