Wäscheetage Schäfer schließt nach Scherzmarkt
SCHWALMSTADT. Annedore Schäfer schließt nach 38 Jahren ihre Wäscheetage in der Bahnhofstraße. 1981, als es am Marktplatz in Treysa losging, wurden Justin Timberlake und auch Britney Spears geboren. Beide haben ihre beste Zeit schon längst wieder hinter sich.
Eintracht Frankfurt gewann den DFB-Pokal. Die Zeit bis zum zweiten Mal im vergangenen Jahr war eine echte Ewigkeit! The Who spielten beim Rockpalast und die Serie Dallas wurde erstmals ausgestrahlt. Alles schon wieder vorbei! Die Wäscheetage ist nur einmal vom Marktplatz in die obere Bahnhofstraße umgezogen und hat fast 4 Jahrzehnte dafür gesorgt, dass die Menschen „untendrunter“ gut angezogen sind.
Mit allem, was man direkt auf der Haut trägt, sind wir gerne wählerisch und manchmal soll es sowieso etwas Besonderes sein. Aber auch für den einfachen Schlüpfer und die normale Unterhose war Annedore Schäfer immer mit guter Beratung für ihre Kunden da. In dieser langen Zeit, die mit drei BHs begann, hat sich Frau Schäfer ein großes Wissen über Unterwäsche, Nachtwäsche, Dessous und Mieder angeeignet.
Wagnis Bahnhofstraße vor 10 Jahren
2009 verließ sie das Haus ihres Bruders neben dem Rathaus, die namensgebende Wäscheetage im Bettenhaus und wagte den Schritt in die Bahnhofstraße. Kurz zuvor hatte die RotkäppchenCard ihre Erfolgsgeschichte begonnen. Für die Bonuskarte war die Wäscheetage stets das aktivste Geschäft, wenn es um die Punktevergabe und das Einlösen der Käppies ging.
Ehemann Herbert verkaufte in dieser Zeit seine Spezialfirma für Kanalreinigung und half fortan seiner Frau bei der Organisation des nun deutlich vergrößerten Geschäftes. Es ging immer gut, jedes Wagnis wurde belohnt, was auch untrennbar mit der offenen Art, der guten Beratung, sowie den hochwertigen und trotzdem preiswerten Produkten zusammenhing. Die Menschen aus der Schwalm haben gerne im „Geschäft ihres Vertrauens“ lokal eingekauft, statt online zu bestellen. So ganz hautnah will man wissen, was unter die Bluse, das Hemd oder die Hose kommt.
Das Ende einer Ära mit besonderen Angeboten
Zu Endes des Scherzmarktes, am 28. Dezember 2019, schließt die Wäscheetage nun endgültig und damit geht eine Echte Ära zu Ende. Aber mit 65 Lebensjahren darf man ans Aufhören denken. Bis dahin gibt es jede Menge Angebote, denn nach Möglichkeit möchten Schäfers alles verkaufen. Einen Nachfolger haben sie nicht gefunden, doch eine gute Lösung, die die Region bereichert, deutet sich an. Mehr wird noch nicht verraten, sagt Frau Schäfer mit einem Schmunzeln. Sie geht gut gelaunt in ihren letzten Schlussverkauf und die Kunden werden davon noch einmal profitieren. Also, auf die Plätze Fertig, Schnäppchen! (rs)