Gelungener Start des größten Programm-Weihnachtsmarktes der Region
ZIEGENHAIN. An Vielfalt im Programm sucht er seinesgleichen in Nordhessen. Nicht nur beeindruckende 100 Marktstände, die sich im Kern der alten Festungs- und Konfirmationsstadt zum Markt einfinden, sondern auch viele Konzerte, Theatervorführungen und allerlei Kinderunterhaltung bietet der Schwälmer Weihnachtsmarkt in seiner 34. Auflage, die am Freitag feierlich in der Schlosskirche eröffnet wurde.
Mit einem kurzweiligen gut einstündigen Programm, bei dem die Grußworte des EU Abgeordneten Engin Eroglu, des Ersten Kreisbeigeordneten Jürgen Kaufmann sowie die Eröffnungsrede des Bürgermeisters mit musikalischen Darbietungen und Gedichten umrahmt wurden, kam bei den 300 Besuchern der Feier keine Langeweile auf. Eroglu, gebürtiger Ziegenhainer und sehr mit der evangelischen Kirche verbunden, erzählte von seinen Anfängen bei Ten Sing Ziegenhain. Bereits als 13-Jähriger hat er schon Crêpes für den guten Zweck gebacken. Dass er einmal die Ehre hat, als Europaabgeordneter ein Grußwort zu überbringen, hätte er sich nicht träumen lassen. Er erinnerte daran, dass so ein großes Fest nur durch das Engagement vieler Menschen möglich ist, die mit Herzblut hinter der Sache stehen. Jürgen Kaufmann überbrachte die Grüße des Landkreises und erinnerte bei aller Freude am bevorstehenden Weihnachtsfest an den heimtückischen Mord des Regierungspräsidenten Walter Lübcke und ermahnte zu Toleranz und Nächstenliebe.
Bevor Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard den Markt eröffnete, dankte er allen an der Organisation Beteiligten rund um die Geschäftsführerin der Schwalm Touristik, Doris Heinmüller, und den Gesamtorganisator und Marktmeister, Gerhard Reidt.
Bereits im vergangenen Jahr war der Hephata Gospelchor maßgeblich an der Eröffnungsfeier beteiligt. Mit großartigen Stimmen schafften sie es auf die Feiertage einzustimmen. Ihren ersten Auftritt hatte Gabriele Franke alias Kunigunde von Lüder, die die Besucher für einen kleinen Moment in die Zeit des 16. Jahrhunderts entführte und zum Schluss ihres Vortrags in ihren „Lüderkeller“ zu Schmalzebrot und Schwälmer Bier einlud.
Mit dabei auch die Treysaer Kirchenmäuse, die mit kräftigen Stimmen den Weihnachtsmarkt besangen und dann als Überraschung sogar Veranstaltungsleiter Gerhard Reidt, die Eltern und Großeltern mit ins musikalische Programm einbezogen. „Weihnachten war früher auch schon so“ war der Titel des gemeinsamen Liedes.
Die Schwälmer Tracht und das Rotkäppchen
Bei einem Weihnachtsmarkt in der Schwalm darf natürlich auch nicht die Tracht fehlen. Traditionell fanden sich auch in diesem Jahr wieder Mitglieder der Schwälmer Trachtengruppen Loshausen und Röllshausen zur Eröffnung ein. Maria-Lara Schmitt (10) und Paul Pfalzgraf (10) erzählten von der „Schiene Kreesdoogszäit“ in bestem Schwälmer Platt. Rotkäppchen Lisa-Marie Schäfer erzählte eine kurzweilige Geschichte von einem Weihnachtsbaum, der zu früh dran war.
Mit „Halleluja von Leonard Cohan und „Last Christmas“ von Wham empfahlen sich Anna-Katharina Wehowsky, Susanna Dörrbecker und Aleksandra Bielaczyk von der Musikschule Andreas Kater zur Feier. Die Musikschule Kater bestreitet zusammen mit über 100 Schülerinnen und Schülern auch am Samstag ein großes Weihnachtskonzert in der Schlosskirche.
Mit seinen Gedanken zum Advent schloss Dekan Christian Wachter die Feierstunde. Traditionell wurde zum gemeinsamen Lied eingeladen. „Wir sagen Euch an den lieben Advent“ beendete die Eröffnung. An der Orgel begleitete zum Ein- und Ausgang Hans Georg Heinmöller aus Obergrenzebach die Veranstaltung. (gr)